Profil der 6. Etappe der Vuelta 2022

Nach den welligen Etappen mit kurzen Rampen in den vergangenen Tagen geht es nun zur ersten echten Bergankunft. Die Schlussssteigung zum Pico Jano ist nicht superkrass, aber mit mehr als 12 Kilometern recht lang. Die Favoriten auf den Gesamtsieg müssen zeigen, dass sie an längeren Bergen mithalten können. Riesige Anstände zwischen den Klassementfahrer sind nicht zu erwarten, aber man wird sehen, wie gut die Bergform der Favoriten ist.

Am Mittwoch holte sich Marc Soler aus der Fluchtgruppe den Sieg, und auch am Donnerstag könnte am Ende ein Ausreißer jubeln. Die Favoriten auf den Gesamtsieg werden vor allem auf sich schauen, so könnte es zwei Rennen in einem geben – eines um den Tagessieg, das andere zwischen den Klassementfahrern.

Wie hoch die Chancen sind, dass die Gruppe des Tages durchkommt, hängt von der Zusammensetzung der Gruppe, aber auch den Absichten im Feld ab. Rudy Molard trägt das Rote Trikot, sein Groupama-FDJ-Team würde es sicher gern verteidigen. Setzt sich nur eine kleine Gruppe ab, kann das Feld den Rückstand sicher gut kontrollieren, sind aber einige starke Fahrer in der Gruppe, wird das schwierig. Können die Ausreißer keinen komfortablen Vorsprung bis zur Schlusssteigung halten, wird es zum Showdown der Top-Klassementfahrer an der Schlusssteigung kommen.

Die Strecke

Nach dem Start in Bilbao geht es gen Westen. Die ersten 70 Kilometer sind leicht wellig, dann beginnt der erste kategorisierte Anstieg. Acht Kilometer geht es mit 6% im Schnitt bergauf. Nach der Abfahrt folgt ein langes Flachstück, ehe es ins Finale geht. Dann gilt es vor dem Schlussanstieg, schon den Collada de Brenes zu bezwingen.

Dieser Collada de Brenes ist ein unangenehmer Anstieg. Fast sieben Kilometer geht es mit 8% im Schnitt hinauf. Unten noch moderat ansteigend, wird es dann giftig steil. Im oberen Teil wird es dann wieder etwas flacher.

Vom Gipfel sind es noch 35 Kilometer bis ins Ziel. Ein weiter Weg, für einen Solisten.

Die Schlusssteigung ist zweigeteilt. Der untere Teil ist deutlich steiler. Sechseinhalb Kilometer geht es mit fast 8% im Schnitt bergauf. Dann gibt es ein kurzes Flachstück zum Stausee Presa de Alsa. Dann geht es rechts weg und noch einmal für rund sechseinhalb Kilometer mit 6,5 % bergauf zum Ziel.

Bergwertungen:
PUERTO DE ALISAS Km 77,7 | 8,7 km 5,8%
COLLADA DE BRENES Km 145,8 | 6,8 km 8,2% | Bonus
ASCENSIÓN AL PICO JANO. SAN MIGUEL DE AGUAYO Km 181,2 | 12,6 km 6,55%

Sprintwertung:
SANTA CRUZ DE IGUÑA Km 162

Die Favoriten

Es ist die erste echte Bergwertung und die Favoriten auf den Gesamtsieg wollen zeigen, was sie drauf haben. Man darf sich auf ein packendes Finale freuen, was ein wenig Aufschluss über die Bergform der Favoriten bringen wird. Es wird wohl keine riesigen Abstände geben, aber die Top-Fahrer werden sich testen und man wird sehen, wer zum Kreis der Top-Favoriten zählt.

Kämpfen tatsächlich die GC-Fahrer um den Tagessieg, ist Primož Roglič mit seiner Endschnelligkeit ein heißer Kandidat für den Tagessieg. Aber er ist es, auf den die Konkurrenz schaut, so kann vielleicht auch einer der anderen Top-Fahrer dies nutzen.

Für den Tagessieg aus einer Fluchtgruppe kommen einige Fahrer in Frage. Sehr gute Kletterer haben bereits ausreichend Rückstand in der Gesamtwertung, dass man sie ziehen lassen kann, ohne Angst um das Rote Trikot haben zu müssen. Beispielsweise Bob Jungels, oder José Herrada und Jesús Herrada. Auch Alexey Lutsenko, Élie Gesbert, Rémy Rochas, Robert Stannard, Ander Okamika und Jay Vine wären Fahrer, die an diesem Tag aus einer Fluchtgruppe den Sieg holen könnten.

Je größer die Chancen für Ausreißer, desto größer ist meist der Kampf um die Gruppe. Man darf gespannt sein, wie das Rennen läuft.

***** Primož Roglič
**** Jai Hindley, Simon Yates, MA Lopez, Enric Mas
*** Jesús Herrada, Remco Evenepoel, Jay Vine, Joao Almeida
** José Herrada, Ander Okamika, Pavel Sivakov, Alexey Lutsenko
* Jan Hirt, Rémy Rochas, Élie Gesbert, Maxim van Gils, Richard Carapaz

Start: 12:20 Uhr
Ziel: ~17:30 Uhr


Die noch anstehenden Etappe der Vuelta 2022

Profil der 19. Etappe der Vuelta 2022

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