Profil der 9. Etappe der Vuelta 2022

Es ist der letzte Tag im Norden Spaniens. Noch einmal eine heftige Bergetappe, ehe am Montag der zweite Ruhetag ansteht. Für die Klassementfahrer kann dies ein sehr wichtiger Tag werden. Fast 3700 Höhenmeter hat dieses Teilstück. Am Ende wartet ein Ziegenpfad hinauf zum Ziel. Acht Etappen haben die Fahrer bereits in den Beinen und vor dem Ruhetag wird sich sicher nicht geschont. Die steile Rampe am Ende ist so schwer, dass man schnell einiges an Zeit verlieren kann, wenn man in eine Krise gerät.

Es könnte erneut ein Tag für die Ausreißer werden, sollten sich früh starke Fahrer absetzen können. Doch da die Etappe auch für den Kampf um Rot von großer Bedeutung ist, wird im Feld vielleicht recht früh das Tempo angezogen und es gibt den großen Schlagabtausch der GC-Fahrer am Schlussanstieg um den Tagessieg und Rot.

Das Team von Leader Remco Evenepoel wird erneut darum bemüht sein, das Rennen zu kontrollieren. In der steilen Schlussrampe muss der Leader dann ohnehin allein zurecht kommen. Die ganz steilen Berge sind nicht immer nach Evenepoels Geschmack, aber bislang macht der Belgier einen extrem starken Eindruck. Doch erkennt die Konkurrenz eine Schwäche, wird sie das gnadenlos ausnutzen wollen.

Die Strecke

Start und Ziel der Etappe liegen nicht weit auseinander, aber die Streckenplaner machen es den Fahrern nicht so einfach. Zunächst geht es flach entlang der Küste, doch dann beginnt nach rund 50 Kilometern die erste Steigung und es geht ins Hinterland. Vier kategorisierte Berge sind bis zum Fuße der Schlusssteigung zu meistern. Zwei der dritten Kategorie, einer der zweiten Kategorie und der Mirador del Fito – 1. Kategorie.

Der Mirador del Fito ist ein ungleichmäßiger Anstieg, der durchaus steile Passagen hat. Es ist der zweite Anstieg des Tages, sodass er für den Verlauf des Rennens vielleicht nicht die allergrößte Rolle spielen wird. Vom Gipfel sind es noch fast 80 Kilometer bis ins Ziel – für eine verrückte Attacke aus dem Feld vielleicht ein zu weiter Weg.

Die Steigung zum Ziel ist kurz, aber absurd steil! 3,9 km geht es mit 12,9% im Schnitt bergan. Die ersten zweieinhalb Kilometer ist es im Schnitt sogar 15% steil!

Finale der 9. Etappe der Vuelta 2022

Bergwertungen:
Kat 2 | ALTO DEL TORNO Km 55,6 | 7,6 km 6%
Kat 1 | MIRADOR DEL FITO Km 93 | 9 km 6%
Kat 3 | ALTO DE LA LLAMA Km 118,1 | 7,1 km 5,1%
Kat 3 | LA CAMPA Km 148,6 | 9,3 km 4,1%
Kat 1 | LES PRAERES Km 171,4 | 3,9 km 12,9%

Sprintwertung:
VILLAVICIOSA Km 138

Die Favoriten

Kommen wieder Ausreißer durch, oder holt sich einer der GC-Fahrer den Tagessieg? Beides ist möglich. Santiago Buitragon, Gino Mäder, Davide Villella, Esteban Chaves, Mark Padun, David de la Cruz, Matteo Fabbro, Wilco Kelderman, Louis Meintjes, Alejandro Valverde, Kenny Elissonde, Élie Gesbert, Wout Poels … die Liste der starken Kletterer, die keine übermäßige Bedrohung für das Rote Trikot darstellen, ist lang. Die ersten 50 Kilometer der Etappe sind nur leicht wellig, man muss abwarten, wer es in die Gruppe des Tages schafft, und wie stark diese besetzt ist.

Kommt es zum Kampf um den Tagessieg aus der Favoritengruppe, sind wohl erneut Enric Mas, Remco Evenepoel und Primoz Roglic die Favoriten. An einer extrem steilen Rampe darf man nicht überziehen, muss seinen Tritt finden und am Limit bis ins Ziel die maximale Leistung bringen. Guten Zeitfahrern wie Roglic, Evenepoel und auch Mas, liegt dies.

***** Enric Mas
**** Remco Evenepoel, Primoz Roglic
*** Simon Yates, Ben O’Connor, Carlos Rodriguez
** Jay Vine, Jai Hindley, Miguel Angel Lopez
* Hart, Almeida, Ayuso, Kelderman, Meintjes, Poels, Mäder, Buitrago

Start: 12:40 Uhr
Ziel: ~ 17:30 Uhr


Profil der 19. Etappe der Vuelta 2022

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