Profil der 12. Etappe der Vuelta 2022

Nachdem am Mittwoch die Sprinter auf ihr Kosten kamen, wird nun wieder geklettert. Zumindest hinauf zum Ziel. Große Teile dieser 12. Etappe sind zwar flach, doch am Ende wartet ein langer Anstieg. Der Gipfel liegt „nur“ auf 1270 Meter üNN, doch es geht von Meereshöhe hinauf. Der Schlussanstieg ist kein Monsterberg, aber ein langer, recht gleichmäßiger Anstieg.

Diese Etappe ist eine sehr gute Gelegenheit für kletterstarke Ausreißer. Die Klassementfahrer werden am Schlussanstieg sicher um jede Sekunden kämpfen, aber sie werden vermutlich nicht ihre Helfer den ganzen Tag einspannen wollen, der Gruppe des Tages nachzujagen. Es ist also gut möglich, dass es zwei Rennen in einem gibt – eines um den Tagessieg, das andere und die Gesamtwertung.

Je größer die Chance für Ausreißer ist, desto mehr Fahrer wollen in der Gruppe des Tages dabei sein. Nach dem Ruhetag, dem Zeitfahren und der recht lockeren Sprintetappe am Mittwoch, dürften sich einige Fahrer im Feld recht frisch fühlen. Es könnte also sein, dass es zu Beginn der Etappe einen harten Kampf gibt, ehe sich die Gruppe des Tages formiert.

Die Strecke

Die ersten rund 100 Kilometer der Etappe sind flach. Es geht gen Westen entlang der Küste. Erst in der zweiten Hälfte der Etappe wird es anspruchsvoll. Zunächst wird es wellig, geht einen unkategorisierten Anstieg hinauf. Dann geht es zurück an die Küste und schließlich geht es zum Schlussanstieg.

Der Anstieg zum Ziel ist lang, aber nicht extrem steil. Dennoch, der Peñas Blancas ist zurecht als Berg der 1. Kategorie eingestuft. Satte 19 Kilometer geht es mit durchschnittlich 6,7% bergan. Im unteren Teil gibt es einen flachen Abschnitt, aber auch steile Passagen mit 14% Steigung.

Die Bergwertungen:
PEÑAS BLANCAS Km 192,7 (19 km, 6,7%)

Die Sprintwertung:
ESTEPONA Km 172,4

Die Favoriten

Vermutlich wird eine Gruppe den Tagessieg unter sich ausmachen. Starke Kletterer, die auf solch einer Etappe ganz vorn landen können, gleichzeitig in der Gesamtwertung weit genug zurückliegen, gibt es einige. Jay Vine, Sébastien Reichenbach, Mark Padun, José Félix Parra, Thibaut Pinot, Rubén Fernández, Kenny Elissonde, Bob Jungels, Dani Navarro, Santiago Buitrago, David de la Cruz, Wilco Kelderman, Rein Taaramäe ….

Einige Teams müssen sich überlegen, ob sie alle Helfer beim GC-Leader lassen, oder versuchen auf Etappensieg zu gehen. Movistar beispielsweise, hat mit Enric Mas einen Fahrer sehr gut in der Gesamtwertung platziert. Diese Etappe könnte aber auch eine sehr gute Chance für Alejandro Valverde oder Carlos Verona sein. Ob Mas auf einen Helfer verzichten kann, wird man entscheiden müssen. Dass der Fokus klar auf der Gesamtwertung liegt, dürfte nicht nur am Kampf um die UCI-Punkte liegen. Bei Ineos und Jumbo-Vimsa muss man zwar nicht auf die UCI-Punkte schauen, wird sich aber auch Gedanken machen, ob man einen Helfer vorausschickt. Sollte der Kapitän dann Probleme bekommen, könnte man den Helfer immer noch zurückbeordern.

Kommt es am Ende doch zum Kampf der GC-Fahrer um den Tagessieg, darf man wohl die üblichen Verdächtigen ganz vorn erwarten. Evenepoel, Roglic, Mas Ayuso, Lopez… .

***** –
**** Jay Vine, Mark Padun
*** Santiago Buitrago, David de la Cruz, Tao Geoghegan Hart
** Thibaut Pinot, Rubén Fernández, Rein Taaramäe, Carlos Rodríguez, Juan Ayuso, Remco Evenpoel, Primoz Roglic
* José Félix Parra, Wilco Kelderman, Alejandro Valverde, Gino Mäder, Rein Taaramäe

Start: 12:25 Uhr
Ziel: ~17:30 Uhr


Die noch anstehenden Etappen:

Profil der 21. Etappe der Vuelta 2022

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