Richard Carapaz (Ineos Grenadiers) hat die 20. Etappe der 77. Spanien-Rundfahrt gewonnen. Der Olympiasieger gehörte auf dem 181 Kilometer langen Teilstück von Moralzarzal nach Puerto de Navacerrada zur Ausreißergruppe des Tages. Im letzten Anstieg löste er sich von seinen letzten Begleitern und siegte als Solist. Für ihn war es bereits der dritte Tagessieg bei dieser Vuelta.
Zweiter wurde Thymen Arensman (DSM), der sich kurz vor dem Ziel aus der Favoritengruppe gelöst hatte. Platz drei ging an Juan Ayuso (UAE), der den Sprint der Favoritengruppe gewann.
Leader Remco Evenepoel (QuickStep-AlphaVinyl) erreichte an der Seite der Konkurrenten in der Gruppe um Ayuso das Ziel und verteidigte das Rote Trikot. Er steht damit vor dem Gesamtsieg der Vuelta und wird am Sonntag den ersten Grand-Tour-Sieg feiern dürfen, sofern er das Ziel der flachen Schlussetappe ohne Probleme erreicht. Gesamtzweiter ist Enric Mas. Auf Gesamtrang drei liegt Juan Ayuso.
In den Top10 der Gesamtwertung gab es auf der letzten Bergetappe noch zwei Veränderungen. João Almeida und Thymen Arensman überholten Carlos Rodríguez, der auf Rang sieben zurückfiel.
So lief das Rennen
Mit dem scharfen Start begannen die Attacken. Immer wieder formierten sich kleine Gruppen, wurden aber wieder eingeholt. Dann lösten sich Clément Champoussin (AG2R Citroën), Ruben Fernandez (Cofidis), Xandro Meurisse, Robert Stannard (Alpecin-Deceuninck), Dani Navarro (Burgos-BH), Joan Bou (Euskaltel-Euskadi) und Simon Guglielmi (Arkea Samsic) und setzten sich ab. Es beruhigte sich aber zunächst nicht. Immer wieder griffen aus dem Feld weitere Fahrer an. Aus einer Verfolgergruppe löste sich im Anstieg Marc Soler (UAE) und sprang vor zur Spitze. Am Gipfel des ersten Anstiegs, dem Puerto de Navacerrada, holte sich Stannard die 10 Zähler.
In der Abfahrt und dem anschließenden Flachstück schlossen sich die Verfolgergruppen zusammen. So entstand eine große Verfolgergruppe mit:
Jumbo-Visma: Dennis, Gesink
AG2R Citroën: Champoussin
Astana Qazaqstan: De la Cruz, Nibali
Bahrain Victorious: Mäder
Bora-Hansgrohe: Higuita
Cofidis: Herrada
EF Education-EasyPost: Carthy
Groupama-FDJ: Pinot, Reichenbach
Ineos Grenadiers: Carapaz
Intermarché-Wanty-Gobert: Meintjes
Movistar: Valverde, Muhlberger
UAE: Polanc
Kern Pharma: Berrade, Garcia Pierna
Euskaltel: Bizkarra, Bou
Die Lücke ging auf und das Feld ließ sie ziehen. Dann machte das Team Bora-hansgrohe das Tempo in der Verfolgung, da mit Louis Meintjes der direkte Verfolger von Jai Hindley in der Fluchtgruppe war. Hindley lag auf Rang 10 in der Gesamtwertung vor der Etappe, Meintjes auf Rang 11.
An der Spitze lösten sich Marc Soler und Robert Stannard und erreichten den Gipfel des zweiten Anstiegs zu zweit. Stannard holte die Zähler am Gipfel und rückte in der Bergwertung näher an Carapaz heran.
75 Kilometer vor dem Ziel lagen die beiden Spitzenreiter rund fünf Minuten vor dem Feld. 40 Sekunden hinter dem Spitzeduo fuhren Pinot, Mäder und Mühlberger. Das Trio schloss etwa 68 Kilometer vor dem Ziel zum Duo auf.
Etapa 2⃣0⃣ Stage | 🏁 – 63 km
— La Vuelta (@lavuelta) September 10, 2022
Se unen 5⃣ en cabeza de carrera ⚡️ The breakaway at the front is now 5 strong
🇦🇺 Stannard @AlpecinDCK
🇪🇸 Soler @TeamEmiratesUAE
🇫🇷Pinot @GroupamaFDJ
🇨🇭Mäder @BHRVictorious
🇦🇹Mühlberger @Movistar_Team
#LaVuelta22 pic.twitter.com/6d2Ig6VsvP
Die große Verfolgergruppe um Valverde, Higuita und Carapaz konnte den Rückstand nach und nach verkleinern. Dann attackierte Carapaz, Higuita und Valverde gingen mit. Sie schlossen schnell zur Spitze auf. Dort wurde dann aber das Tempo rausgenommen und so konnte die Verfolgergruppe komplett aufschließen.
Am Gipfel holte sich Dennis die fünf Zähler, Carapaz holte drei und sicherte das Bergtrikot ab. Das Feld lag weiter mehr als drei Minuten zurück.
Das Finale
In den vorletzten Anstieg ging die Spitze rund drei Minuten vor dem Feld. Dort setzte sich das Team Movistar an die Spitze und zog das Tempo an. An der Spitze ging Meintjes in die Offensive, Higuita und Carapaz gingen mit.
Rund 42 Kilometer vor dem Ziel griff dann Mas das erste Mal an. Evenepoel konnte direkt folgen. Soler ließ sich zurückfallen und machte in der Gruppe das Tempo für Ayuso. Lopez und Almeida wurden bei der Attacke von Mas abgehängt, konnten aber wieder aufschließen. So formierte sich eine kleine Gruppe um Evenepoel, Mas, O’Connor, Arensman, Ayuso, Almeida, Lopez und Soler.
Carapaz sicherte sich am Gipfel (37km vor dem Ziel) die 10 Zähler. Higuita und Meintjes folgten am Hinterrad. Die Gruppe um die ehemaligen Begleiter lag nicht weit zurück. Die Gruppe um Leader Evenepoel erreichte rund 1:45 min nach Carapaz den Gipfel.
In der Abfahrt war in der Gruppe um Evenepoel das Tempo komplett raus und so konnten viele Fahrer wieder aufschließen. Darunter auch Carlos Rodriguez, der Gesamtfünfte.
Rund 15 Kilometer vor dem Ziel attackierte Carapaz an der Spitze und nur Higuita konnte folgen. Die Gruppe der Favoriten holte wenig später die Verfolgergruppe um Valverde und Nibali ein. Aus dieser hatten sich zuvor Mäder und Gesink gelöst, die zwischen Spitze und Favoritengruppe fuhren.
Etwas mehr als 10 Kilometer vor dem Ziel griff Miguel Angel Lopez in der Favoritengruppe an. Die Gruppe fiel auseinander und auch Rodriguez bekam wieder Probleme und wurde abgehängt. Almeida spannte sich dann vor die Gruppe.
An der Spitze löste sich kurz vor dem Gipfel Richard Carapaz und holte die Punkte. Er ist der Gewinner der Bergwertung dieser Vuelta, sollte er in Madrid das Ziel erreichen. Carapaz zog durch und holte sich den Tagessieg. Arensman löste sich auf den letzten Kilometern und holte Rang zwei.
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