Remco Evenepoel hat das WM-Straßenrennen der Männer im australischen Wollongong gewonnen. Der 22-jährige Belgier setzte sich rund 35 Kilometer vor dem Ziel aus einer Spitzengruppe ab, schüttelte wenig später seinen letzten Begleiter ab und holte sich den WM-Titel als Solist. Silber gewann der Franzose Christophe Laporte. Bronze ging nach 267 Kilometern von Helensburgh nach Wollongong an den Australier Michael Matthews.
🌈 REMCO EVENEPOEL 🌈
— UCI (@UCI_cycling) September 25, 2022
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So lief das Rennen
Früh setzten sich 11 Fahrer aus dem Feld ab. Pier-André Coté (CAN), James Fouché (NZL), Michael Kukrle (CZE), Emils Liepins (LAT), Scott Mcgill (USA), Lukasz Owsian (POL), Simon Pellaud (SUI), Jaka Primozic (SLO), Juraj Sagan (SVK), Guy Sagiv (ISR) und Nicolas Sessler (BRA). Zunächst ließ man sie ziehen.
Der Niederländer Mathieu van der Poel stieg früh aus. Er war nach einem Streit im Hotel von der Polizei mitgenommen und befragt worden, sei erst um vier Uhr wieder im Hotel gewesen, sagte er gegenüber Sporza. „Es gab einen kleinen Streit. Es ging um laute Nachbarn, und die sind hier ziemlich streng“, sagte Van der Poel. Offenbar war es zu einem Streit mit zwei Mädchen im Teenager-Alter gekommen.
Update: Van der Poel wurde von einem australischen Gericht verurteilt. Er musste eine Geldstrafe in Höhe von rund 1000 Euro zahlen.
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— Thijs Zonneveld (@thijszonneveld) September 25, 2022
Frankreich sprengt das Feld früh
Bereits 228 Kilometer vor dem Ziel forcierte das französische Team bergauf das Tempo. Dann griff Romain Bardet an und die anderen Favoriten setzten nach. Auch Wout van Aert fuhr sehr aufmerksam. Das Feld brach auseinander. Van Aert, Pogacar, Bardet, Van Baarle und einige andere Fahrer waren im ersten Teil des Feldes, wo allerdings nicht konsequent zusammengearbeitet wurde. Im zweiten Feld machte das deutsche Team das Tempo. Dort waren Fahrer wie Alaphilippe, Evenpoel, Girmay und Matthews.
Aus dem ersten Verfolgerfeld lösten sich Samuele Battistella (ITA), Ben O’Connor (AUS), Lucas Plapp (AUS), Pieter Serry (BEL) und Pavel Sivakov (FRA). Der Rest wurde vom zweiten Teil des Feldes wieder eingeholt. Nico Denz (GER) und Andreas Leknessund (NOR) machten sich noch auf die Verfolgung und lösten sich aus dem Feld. Schnell wuchs der Rückstand des Feldes wieder auf mehr als sieben Minuten. Im Feld spannten sich dann die Niderländer und auch die Spanier vor das Feld und machten Tempo.
Rund 150 Kilometer vor dem Ziel schlossen die Verfolger zur Spitze auf. Leknessund und Denz gaben die Verfolgung auf und ließen sich zurück ins Feld fallen. Einige Zeit war die Rennsituation stabil. Spanien und die Niederlande machten das Tempo und reduzierten nach und nach den Rückstand. 100 Kilometer vor dem Ziel hatten die Ausreißer nur noch rund viereinhalb Minuten Vorsprung.
Frankreich geht erneut in die Offensive
Etwas mehr als 75 Kilometer vor dem Ziel war der Vorsprung auf weniger als zwei Minuten zusammengeschmolzen und die Spitze fiel nach Attacken auseinander. Im Feld erhöhte das französische Team das Tempo und das Feld teilte sich. Georg Zimmermann stürzte etwas mehr als 70 Kilometer vor dem Ziel.
Durch die Tempoverschärfung der Franzosen löste sich eine Gruppe aus dem Feld. Mit dabei waren Remco Evenepoel, Mauro Schmid, Romain Bardet, Florian Senechal, Neilson Powless, Nairo Quintana, Alexey Lutsenko und weitere Fahrer. Evenepoel forcierte an der Spitze rund 60 Kilometer vor dem Ziel das Tempo, konnte sich zunächst nicht absetzen, dünnte die Gruppe aber so aus.
Mit in der Evenepoel-Gruppe waren auch Romain Bardet (FRA), Pascal Eenkhorn (NED), Quinten Hermans (BEL), Jai Hindley (AUS), Scott Mcgill (USA), Quentin Pacher (FRA), Neilson Powless (USA), Jaka Primozic (SLO), Lorenzo Rota (ITA), Mauro Schmid (SUI), Pavel Sivakov (FRA), Mattias Skjelmose Jensen (DEN), Rasmus Tiller (NOR), Jan Tratnik (SLO) und Ben Tulett (GBR). Sie hatten die frühen Ausreißer schnell eingeholt. Die Gruppe harmonierte nicht und es wurde mehrfach attackiert. Dann spannte sich Evenepoels Teamkollege Serry gemeinsam mit Pellaud vor die Gruppe und machte das Tempo.
Evenepoel und Lutsenko setzen sich ab
Zunächst löste sich Lutsenko an der Spitze, dann setzte Evenepoel nach. Die Gruppe schloss aber wieder auf. Wenig später, rund 35 Kilometer vor dem Ziel, ging dann Evenepoel in die Offensive und löste sich gemeinsam mit Lutsenko. Das Feld lag zu diesem Zeitpunkt mehr als zwei Minuten zurück. In der direkten Verfolgung lösten sich Eenkhorn, Rota, Skjelmose und Schmid. Sie konnten die Lücke zum Duo aber nicht schließen.
Etwa 26 Kilometer vor dem Ziel konnte Lutsenko im Anstieg dem Belgier nicht mehr folgen und Evenepoel ging allein an der Spitze auf die letzten eineinhalb Runden. Lutsenko konnte sich lange vor den Verfolgern halten, wurde dann aber einige Kilometer vor dem Ziel doch von den Verfolgern eingeholt. Evenepoel siegte mit deutlichem Vorsprung, in der Gruppe dahinter wurde taktiert. So konnte das Feld aufschließen und Laporte gewann den Sprint vor Matthews.
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