4 Erkenntnisse der Rad-WM 2022 #Wollongong2022

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Überraschend, unverständlich, unvorhersehbar & schön

Annemiek van Vleuten

Manchmal fällt es schwer, die Faszination des Radsports Menschen zu erklären, die höchstens im Sommer mal ein paar Tour-Etappen gucken. Die Etappen sind lang, manchmal passiert wenig. Über die Jahre hat man sich ein paar Standard-Sprüche für Schulfeste und Geburtstagsfeiern zurechtgelegt, um die Frage, ob das nicht unglaublich langweilig sei, zu beantworten. Während dieser WM gab es mehrere Rennen, die als ein gutes Gegenargument herhalten würden.

Das Finale des U23-Rennens, beispielsweise. Oder der enge Kampf im Zeitfahren der Männer, den überraschend Tobias Foss für sich entschied. Oder auch das Finale des Frauenrennens. Da setzten sich mehrfach starke Fahrerinnen ab, arbeiteten aber nicht zusammen. Am Ende entwischte Annemiek van Vleuten. Mit gebrochenem Ellenbogen am Start, löst sich die Überfahrerin des Frauenpelotons auf den letzten Metern. Die Konkurrenz schaut zu. Keiner reagiert. Van Vleuten holt sich den Titel, auf eine Art, die man so nicht hat kommen sehen. Ein Finale, das größten Unterhaltungswert hatte, allerdings schwer zu erklären ist. Aber genau dies macht den Radsport auch sehr interessant.

Der Sieg von Emil Herzog, die Dominanz der Zoe Backstedt, das beeindruckende Rennen von Remco Evenepoel – wer die Rennen von Deutschland aus verfolgen wollte, musste zeitig aufstehen, wurde allerdings auch mit bestem Radsport belohnt! Sportlich war es eine sehr interessante und packende Weltmeisterschaft.

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