Die Straßenradsaison 2022 ist beendet, die Fahrer haben sich in die wohlverdiente Saisonpause verabschiedet und in der Radsportwelt kehrt ein wenig Ruhe ein. Höchste Zeit also, um einen Blick zurückzuwerfen. Einen Blick auf die U23-Talente die am Anfang der Saison von uns vorgestellt wurden.

Ziel der Vorstellung im Frühjahr war es, einen Überblick über deutsche Talente zu geben, die potenziell den Sprung zu den Profis schaffen können. Dies haben, ohne zu viel vorwegnehmen zu wollen, zwei der zehn vorgestellten Fahrer durch ihre Leistungen 2022 auch tatsächlich geschafft. Wie es den zehn vorgestellten Talenten in der Saison 2022 schließlich ergangen ist und wie ihre Ergebnisse einzuordnen sind, ist hier zusammengefasst.

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Jakob Geßner (Lotto – Kern Haus)

Jakob Geßner – Bergkönig der Deutschland Tour 2022

Ähnlich wie bei Felix Engelhardt ging es bei Jakob Geßner 2022 darum, in seinem letzten U23 Jahr genug Ergebnisse einzufahren, damit er sich für einen Profivertrag empfehlen kann. Im Gegensatz zu Engelhardt gelang Geßner dies jedoch nicht. Geßner zeigte insgesamt eine sehr solide Saison, wohl seine beste bisher, die letztendlich während seiner besten Phase durch einen schweren Sturz jäh beendet wurde.

Dass Jakob Geßner sehr talentiert ist, zeigte sich auch dieses Jahr wieder. Dass er mit seinem Fahrerprofil Schwierigkeiten hat, Top-Ergebnisse einzufahren, auch. Er kann eigentlich alles ein bisschen: Klettern, Klassiker, Sprints aus Gruppen. Aber auf jedem Terrain findet er stärkere Spezialisten. Anfang der Saison fuhr er in Griechenland beim starken Saisonauftakt seines Teams vor allem in der Helferrolle. Bei der Tour de Bretagne zeigte er sich erstmals selbst. Lange fuhr er um eine Top-Platzierung im GC, konnte auf den finalen Etappen aber nicht mehr mit den Besten mithalten. 

Stark präsentierte er sich anschließend in Italien. Als fünfter der U23 Austragung der Strade Bianche sowie neunter der Trofeo Alcide DeGasperi sammelte er seine ersten Ergebnisse. Auch beim U23 Giro kurze Zeit später fuhr er mit einem unspektakulären aber konstant guten Rennen in die Top 20 und holte dabei zwei Top 10 Ergebnisse. Ein weiteres starkes Ergebnis holte er im Juli aus einer Spitzengruppe beim 2 Districtenpijl in Belgien als Fünfter.

Danach folgte vor allem die Vorbereitung für die Deutschland Tour. Dort konnte er seine beste Saisonleistung abrufen und auf großer (heimatlicher) Bühne ins Bergtrikot fahren. Nachdem er dieses auf der ersten Etappe holte, verteidigte er es bis zum Schluss der Rundfahrt und sorgte so für einen Riesenerfolg für sich persönlich und sein Team. Mit den guten Beinen der Deutschland Tour startete Geßner erfolgreich in die Flanders Tomorrow Tour. Auf klassisch belgischem Terrain wurde er aus einer selektiven Gruppe heraus vierter der Auftaktetappe. Doch schon am nächsten Tag beendete ein schwerer Sturz Geßners Rennen und Saison.

Insgesamt betrachtet war es Geßners stärkste Saison bisher. Was fehlt sind weiterhin ein Sieg und ein wenig Konstanz bei den Ergebnissen. Zudem erwischte ihn sein schwerer Sturz leider während seiner besten Phase der Saison. Wenn Geßner nächstes Jahr an diese Saison anschließen kann, ist aber definitiv noch genug Potenzial vorhanden auch einen etwas späteren Schritt die Karriereleiter hinaufzuklettern.

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