Paul Voß

Unbound ist das größte und weiterhin wichtigste Gravel-Event der Welt. Es hat eine beeindruckende Entwicklung genommen und ist stetig gewachsen. Nun wurden für das Jahr 2023 neue Regeln eingeführt. Es ist das erste Mal seit 2006, dass die Teilnahmebedingungen verändert werden – wie Velonews berichtet. Es werden die Elite- und Amateurfelder des 200-Meilen-Rennens getrennt. Die Frauen werden nun zwei Minuten nach den Männern starten. Dazu sind Aerolenker für die Elite-Rennen der Männer und Frauen verboten. Hintergrund sind Bemühungen, die Rennen sicherer zu machen.

Grundsätzlich finde ich es gut, dass die Veranstalter den Teilnehmenden zuhören und offen für Veränderungen sind. Die Regelung hinsichtlich des Starts kann ich aus dem Sicherheitsaspekt nachvollziehen und macht auch Sinn. Ich persönlich finde es auch gut, dass die Frauen einen separaten Start bekommen, wodurch dann hoffentlich auch mehr Sichtbarkeit für das Frauenrennen geschaffen wird, weil dies bis jetzt oft untergegangen ist.

Ich glaube, dass Unbound erkannt hat, dass das Event mittlerweile zu groß ist und man den einzelnen InteressenvertreterInnen eine Plattform bieten sollte. Ich hoffe nur, dass sich der professionelle Gravelsport nicht zu sehr von der Basis entfernt. Die klare Unterteilung in Elite-AthletInnen und Altersklassen halte ich für den richtigen Schritt.

Die ganze Debatte um die Aero-Extensions war langwierig genug und ich bin froh, dass wir jetzt eine klare Entscheidung haben. Ich bin weder dafür noch dagegen. Am Ende hätte ich mir dieses Jahr auch welche angebaut, wenn es erlaubt gewesen wäre. 

Interessant finde ich die Einführung der Regeln auch deshalb, weil man sich in den USA immer sträubt dem Gravelsport Regeln aufzudrücken. Aber ich persönlich glaube, dass wir als AthletInnen Leitplanken brauchen, an denen man sich orientieren kann. Vielleicht steht auch bald eine Diskussion über die Feedzones bei Unbound an. Ich bin gespannt, wann dieses Thema aufkommt.