Gleb Syritsa tritt an, um dem Team Astana etwas zu geben, was es schon lange nicht mehr hatte: Einen erfolgreichen Sprinter. Das galt bis Mitte Januar, denn dann wurde Sprinterlegende Mark Cavendish verpflichtet und plötzlich ist die kasachische Mannschaft für Massensprints üppig aufgestellt. Der 22-jährige Syritsa kann sich beim Neuzugang sicher einiges abschauen und sicher profitieren. „Cav“ ist einer der besten Sprinter aller Zeiten und kann einiges an Erfahrung weitergeben.
Syritsa gilt seit Junioren-Tagen als großes Talent – sowohl auf der Straße als auch der Bahn. Der Russe nahm in seinen U23-Jahren den Weg über das in Spanien angesiedelte, russische Amateur Team Lokosphinx. Dort sammelte er bei Amateur- und UCI-Rennen zahlreiche Platzierungen und auch einige Siege. Mit dem Krieg in der Ukraine wechselte er mit seinen Teamkollegen in ein in Spanien registriertes Amateurteam. Syritsa zeigte sich in seinem letzten U23-Jahr als Dominator der spanischen Amateurszene. 10 Siege bis Juli überzeugten auch Astana die ihm einen Stagiaire-Platz anboten. Dort wusste Syritsa weiter zu beeindrucken: In jeder seiner drei Rundfahrten mit Astana holte er Podiumsplatzierungen und gewann letztlich bei der Tour de Langkawi eine Etappe.
Nach den bereits gezeigten Leistungen lässt sich vermuten, dass ihm der Übergang zu den Profis recht gut gelingen kann. Syritsa ist ein Hüne – 1,90 Meter groß, bringt mehr als 80 Kilo auf die Waage. Spannend wird zu beobachten sein, wie er sich entwickeln wird, wie vielseitig seine Qualitäten sein werden. Er ist ein absolutes Kraftpaket und sicher einer der schwersten Fahrer, umso beeindruckender war zu sehen, wie er sich im Bergauf-Sprint der Auftaktetappe des Arctic Race of Norway schlug, als er hinter Axel Zingle Zweiter wurde. Auch auf leicht hügeligen Etappen ist er meist nicht unter den Sprintern, die früh abgehängt werden. Kann er diese Hügelfestigkeit, die ihn schon bei den Amateuren auszeichnete, auch bei den Profis regelmäßig zeigen, darf man viel von ihm erwarten.