Romain Grégoire ist neben Lenny Martinez das Zweite ganz große französische Nachwuchs-Talent. Ebenfalls Jahrgang 2003 lieferten sie beide bereits viele Duelle. Fuhren dabei oft auch gegen den heutigen Bora-hansgrohe-Profi Cian Uijtdebroeks.
Grégoire ist ein etwas anderer Fahrertyp als Martinez oder Uijtdebroeks. Er ist kein reiner Kletterer oder klarer GC-Fahrer. Häufig wird er mit Julian Alaphilippe verglichen – als ein exzellenter Eintagesfahrer mit gutem Punch und Stärken in hügelig, bergigem Terrain liegt der Vergleich auf der Hand. Darüber hinaus hat Grégoire aber ebenfalls gezeigt, dass er auch bei schweren Rundfahrten auf Klassement fahren kann. Dabei glänzte er nicht nur bergauf, sondern auch durch seine Abfahrfähigkeiten.
Bei den Junioren gewann Grégoire teils am Fließband und wurde Europameister sowie Vize-Weltmeister auf der Straße. Daraufhin wechselte er, wie Martinez, ins Development Team von Groupama-FDJ. Dort zeigte Grégoire keine großen Anlaufschwierigkeiten in der Klasse U23. Er fuhr einige Rennen bei den Profis, dominierte dann die U23 Klasse bei den hügeligen Frühjahrsklassikern nach Belieben. Innerhalb von nur vier Tagen er gewann drei der prestigeträchtigsten U23-Eintagesrennen hintereinander, inklusive der U23-Austragung von Lüttich-Bastogne-Lüttich. Danach zeigte er bei der bergigen Alpes Isère Tour sein Potential als Rundfahrer und gewann zudem jeweils Etappen beim Baby Giro sowie der Tour de l’Avenir. Insgesamt betrachtet war seine zweite Saisonhälfte, etwas ruhiger.
Nach einer solch erfolgreichen Saison war es naheliegend, dass Groupama-FDJ auch bei Grégoire direkt den Aufstieg in die WorldTour ermöglicht. Dort werden sich ihm durch sein vielseitiges Talent sicher einige Möglichkeiten bieten schon 2023 Ergebnisse einzufahren. Das körperliche Niveau dafür hat er und insbesondere in hügeligem Terrain oder aus kleinen Gruppen heraus bieten sich ihm durch seine Schnelligkeit Möglichkeiten. Während er in kleineren Rennen bereits konkurrenzfähig sein dürfte, kann er bei größeren Rennen von den etablierten Teamkollegen und Kapitänen wie Gaudu oder Madouas lernen und sich entwickeln. Sein Potenzial ist riesig, wie schnell seine Entwicklung nun weitergeht, wird sich zeigen.