Leo Hayter

Mit Leo Hayter stößt auch der jüngere der „Hayter-Brüder“ zum Team Ineos Grenadiers. Der Weg des hochveranlagten Talents war nicht immer einfach und hielt Höhen und Tiefen bereit. Genau wie sein älterer Bruder Ethan wird auch Leo bereits seit Jugendzeiten als Riesentalent angesehen und hat dies auch immer wieder bewiesen. Scouts einiger WorldTeams sehen bei ihm sogar noch etwas mehr Talent als bei seinem drei Jahre älteren Bruder.

Ein direkter Vergleich des Brüderpaars ist schwierig, denn sie unterscheiden sich als Fahrertypen. Leo ist kein Bahnfahrer mehr und auch kein schneller Sprinter. Ihm liegen eher die längeren Berge und steileren Hügel. Im Zeitfahren sind jedoch beide stark.

Leo Hayter legte bereits als Junior sowohl national als auch international starke Ergebnisse vor. Infolgedessen landete er bei DSM (damals Sunweb) im Development Team. Einer durch Covid verkürzten Saison 2020 sollte dann 2021 ein schwieriges Jahr folgen. Ein enttäuschender Einstieg in die Saison und darauf folgend eine einmonatige Pause vom Rad sorgten für einen Neustart im Sommer. Dass dieser funktionierte bewies sein Sieg bei Lüttich-Bastogne-Lüttich U23. Mit zwei weiteren Erfolgen bestätigte er sein Talent, beendete die Saison und wechselte die Mannschaft.

Für Hagens Berman Axeon hatte er 2022 eine Saison, die nicht frei von Krankheiten und Stürzen war, aber einen weiteren Schritt in seiner Entwicklung bedeutete. Er gewann in überragender Manier den Baby-Giro nach einer beeindruckenden Solofahrt auf der sehr schweren Königsetappe. Zur Einordnung: Der Zweitplatzierte hatte nach 177 Kilometern und rund 5000 Höhenmetern knapp 5 Minuten Rückstand auf Hayter. Zudem bestätigte er seine Zeitfahrqualitäten als nationaler U23-Meister und mit Bronze der U23-WM.

Für die kommenden Jahre hat er bei Ineos Grenadiers unterschrieben und man wird gemeinsam versuchen, sein immenses Talent endlich stetig und in Ruhe zu entwickeln. Mit seinem Bruder im Team und der Gewissheit, dass Ineos bewiesen hat, junge Talente fördern zu können, ist dies ein nachvollziehbarer Schritt. Das Potential bei Hayter ist riesig, insbesondere als GC-Fahrer. Es würde jedoch nicht überraschen, wenn er als Kletterer noch ein wenig Zeit bräuchte, bis er konstant solche Leistungen wie beim Baby Giro abrufen kann. Dass er ein talentierter Zeitfahrer ist, wird er sicherlich bereits dieses Jahr beweisen können.


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