Joshua Tarling ist einer der Fahrer, die den direkten Sprung von den Junioren in die WorldTour wagen. Dabei hat das Team Ineos einen jungen Mann verpflichtet, der physisch wohl ein bereits sehr weit entwickeltes Talent ist. Wegen seines Körperbaus und seiner Qualititäten wird er oft mit Filippo Ganna verglichen. Dabei ist der 1.93m große Ganna sogar einen Zentimeter kleiner als der Brite. Die Vorliebe fürs Zeitfahren teilen die beiden Hünen, und reichlich Power bringt auch der 18-jährige Tarling bereits aufs Pedal.
In Zeitfahren hat er als Junior seine meisten und größten Erfolge eingefahren. Dem Vizeweltmeister Titel 2021 folgte 2022 der des Weltmeisters der Junioren. Auf der gleichen Strecke wie die U23-Klasse war er mit Übersetzungsbeschränkung nicht weit entfernt von den Zeiten der Medaillenränge der U23. Insgesamt verlor er im Jahr 2022 nur ein einziges Zeitfahren, und das war ein kurzer Prolog. Bei seinem Profidebüt beim Etoile de Bessèges vor wenigen Tagen holte er im Abschlusszeitfahren Rang zwei – nur von Mads Pedersen geschlagen – mehr als ein Achtungszeichen!
Mit seiner beeindruckenden Power hat er jedoch auch bei Straßenrennen bereits bewiesen, dass mit ihm zu rechnen ist. Insbesondere kurze Anstiege wie bei den flämischen Klassikern liegen ihm. Neben der Straße ist er zudem ein sehr guter Bahnfahrer und wird wohl auch in Zukunft einige Wettbewerbe dort bestreiten.
2023 wird Tarling wohl abgesehen von den Zeitfahren als reiner Helfer unterwegs sein und sich an die WorldTour gewöhnen müssen. Er wird in Profi-Rennen nicht mehr alles über seine Kraft regeln können und sicher einige Zeit benötigen. Dennoch würde es nicht überraschen, sollte er auch in Zukunft mal aufblitzen lassen, was ihn auszeichnet – Kraft ohne Ende.