Paris-Nizza ist eines der prestigeträchtigsten Etappenrennen des Profi-Radsports. Zum 80. Mal wird das Rennen ausgetragen, das den Beinamen „Fahrt zur Sonne“ trägt. Üblicherweise führt der Parcours von Nord nach Süd – aus der Kälte an die oft frühlingshafte Mittelmeerküste. In diesem Jahr wird sehr weit nördlich gestartet, das Rennen beginnt mit einer Flachetappe in La Verrière.
Der Parcours der einwöchigen Fernfahrt ist ausgewogen und durchaus schwer. Es ist das erste ganz große Etappenrenen der Saison, bei dem viele der Top-Fahrer am Start stehen. Das Peloton ist ein Mix aus Sprintern, Klassementfahrern und auch Klassikerspezialisten, die sich den letzten Schliff für die anstehenden ganz großen Frühjahrsklassiker holen. Mit großer Spannung wird das erste Aufeinandertreffen von Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar erwartet. Beide sind sehr erfolgreich in die Saison gestartet und die Fans können sich nun im direkten Duell ein Bild davon machen, wie es um die Form der beiden Tour-de-France-Favoriten bestellt ist.
Eine Besonderheit in diesem Jahr ist das Teamzeitfahren. Zum ersten Mal seit 30 Jahren wird es wieder den kollektiven Kampf gegen die Uhr bei Paris-Nizza geben. Speziell: Die Zeit für die Tageswertung wird beim ersten Fahrer genommen. Das gilt für die Gruppe, die gemeinsam das Ziel erreicht. Nachfolgende Fahrer werden allerdings mit ihrer individuellen Zeit für die Gesamtwertung des Rennens gewertet.
Die Strecke
Los geht es im Departement Yvelines. An den ersten beiden Tagen können sich die Sprinter in Szene setzen. Dann folgt das Teamzeitfahren. Die vierte Etappe endet mit der Bergankunft in La Loge des Gardes. Tagsdrauf könnte wieder ein Sprinter jubeln, oder holt sich ein Ausreißer den Sieg? Die sechste Etappe ist mit mehr als 2700 Höhenmeter nahezu ideal für Puncheure und endschnelle Männer mit Kletterqualitäten.
Am Wochenende steht dann rund um Nizza das große Finale auf dem Programm. Die vorletzte Etappe führt hinauf zum Col de la Couillole – 15,7 km geht es mit 7,1 % im Schnitt bergan zum Ziel. Den Schluss bildet die obligatorische Etappe rund um Nizza. Über den Col d’Èze als letztes Hindernis des Rennens in der Anfahrt zum Ziel an der Promenade des Anglais.
Die Favoriten
Mit Jonas Vingegaard und Tadej Pogacar am Start ist die Favoritenrolle klar. Beide sind exzellent in die Saison gestartet, scheinen der Konkurrenz auch zu Beginn dieser Saison überlegen. Doch neben den beiden Tour-Rivalen sind weitere starke Fahrer dabei. Daniel Felipe Martinez ist mit einer starken Ineos-Mannschaft dabei. Ex-Champion Maximilian Schachmann führt die Bora-hansgrohe-Equipe an. David Gaudu, Mattias Skjelmose, Simon Yates, Romain Bardet, Jack Haig und Tour-of-Oman-Sieger Matteo Jorgenson sind ebenfalls dabei.
Doch auch wenn einige Top-Klassementfahrer am Start stehen, es wird ein Duell zwischen Pogacar und Vingegaard um den Gesamtsieg des Rennens erwartet. Vermutlich werden beide dann auch vier Monate später in Frankreich gegeneinander um ein Gelbes Trikot kämpfen. Wer also bei Paris-Nizza die Nase vorn hat, kann mit Selbstvertrauen in die weitere Vorbereitung auf die Tour de France gehen und ist mit Blick auf den Sommer psychologisch vielleicht ein wenig im Vorteil.
Die Startliste
Data powered by FirstCycling.com
Die letzten Sieger
2022 | Primoz Roglic
2021 | Maximilian Schachmann
2020 | Maximilian Schachmann
2019 | Egan Bernal
2018 | Marc Soler
2017 | Sergio Henao
2016 | Geraint Thomas
2015 | Richie Porte
2014 | Carlos Betancur
2013 | Richie Porte
2012 | Bradley Wiggins
2011 | Tony Martin
2010 | Alberto Contador