Matheu van der Poel

Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck) hat nach einer Attacke am Poggio den Klassiker Mailand-Sanremo gewonnen. Zuvor hatte sich ein Spitzenquartett mit Filippo Ganna (Ineos-Grenadiers), Wout van Aert (Jumbo-Visma) und Tadej Pogacar am letzten Anstieg des Tages abgesetzt. Der Niederländer attackierte kurz vor dem Gipfel und konnte den Vorsprung auf der Abfahrt und Zielgeraden ausbauen.

Ganna sicherte sich 15 Sekunden nach dem Tagessieger den zweiten Platz vor Van Aert und Pogacar. Den Sprint der nächsten Gruppe gewann Søren Kragh Andersen (Alpecin-Deceuninck) vor Mads Pedersen (Trek-Segafredo), Neilson Powless (EF Education-Easy Post) und Vorjahressieger Matej Mohoric (Bahrein-Victorious). Anthony Turgis (TotalEnergies) und Jasper Stuyven (Trek-Segafredo) komplettierten die Top 10. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 45,77 km/h war es die zweitschnellste Austragung der Geschichte.

So lief das Rennen
Die Ausreißergruppe des Tages bildete sich kurz nach dem Start in Abbiategrasso. Zunächst hatten Mirco Maestri (Eolo-Kometa) und Alessandro Tonelli (Green Project-Bardiani CSF-Faizanè) attackiert, nach 15 km konnten sieben weitere Fahrer zum Duo aufschließen: Alexandr Riabushenko (Astana Qazaqstan), Samuele Rivi, Samuele Zoccarato (Green Project-Bardiani CSF-Faizanè), Negasi Haylu Abreha (Q36.5), Alexandre Balmer, Jan Maas (Team Jayco AlUla) und Alois Charrin (Tudor).
Im Feld sorgten zunächst vor allem Trek-Segafredo und Jumbo-Visma dafür, dass der Vorsprung der neunköpfigen Spitzengruppe maximal 3:20 Minuten betrug – für Mailand-Sanremo-Verhältnisse ein geringer Vorsprung. Nach der Abfahrt vom Passo del Turchino zeigte sich auch UAE Team Emirates erstmals vorne.

60 km vor dem Ziel betrug der Vorsprung der Spitzengruppe noch knapp 1:30 Minuten. Im Feld leisteten nun vor allem Jos Van Emden (Jumbo-Visma), Alessandro Covi (UAE Team Emirates) und Silvan Dillier (Alpecin-Deceuninck) Verfolgungsarbeit. Auch das Team EF Education-Easy Post mit Jonas Rutsch war häufig an der Spitze des Pelotons zu sehen. Rund 52 km vor dem Ziel musste Alois Charrin (Tudor) als erster der Spitzengruppe abreißen lassen, später konnten auch Riabushenko und Haylu Abreha dem Tempo nicht mehr folgen. Die verbliebenen Ausreißer Maestri, Rivi, Tonelli, Balmer, Maas und Zoccarato wurden schließlich 27,5 km vor dem Ziel eingeholt.

Beim Anstieg zur Cipressa zog UAE Emirates das Tempo merklich an, erstmals tauchte Top-Favorit Pogocar vorne auf, während seine Teamkollegen Ulissi, Wellens und Großschartner ordentlich auf die Tube drückten. In der Abfahrt ließen auch die Teams von Ineos-Grenadiers und Alpecin- Deceuninck Muskeln spielen. Eine kurze Attacke von Nils Politt (Bora-hansgrohe) nach der folgenden Abfahrt dauerte nur 2 km, dann wurde der Deutsche Meister wieder eingeholt. Eine Gruppe von rund 70 Fahrern lag vor dem Poggio noch vorne, als im Anstieg zunächst das Team Bahrein-Victorious für Vorjahressieger Mohoric attackierte. Immer mehr Fahrer ließen abreißen.

Für kurze Zeit bildete sich eine achtköpfige Spitzengruppe, aus der sich rasch Filippo Ganna, Wout van Aert und Mathieu van der Poel lösten, dahinter kämpften Mohoric, Pedersen und Kragh Andersen um den Anschluss. Kurz vor dem Poggio-Gipfel attackierte der Niederländer und fuhr einen kleinen Vorsprung heraus, den er in der rasanten Abfahrt halten sollte.

Auf der Zielgeraden baute er den Vorsprung weiter aus und fuhr 15 Sekunden vor Ganna und van Aert über die Ziellinie – als vierter Niederländer nach Arie Den Hartog, Jan Raas und Hennie Kuiper hat er die Classicissima gewonnen.

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