6 Erkenntnisse nach E3 Saxo Classic und Gent-Wevelgem

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QuickStep ohne Chance & Plan?

Es ist für die vielen QuickStep-Fans eine ganz bittere Saison. Das Team ist weder in der Breite, noch in der Spitze stark genug, bei den großen Pflasterrennen um Siege zu fahren. Kein Top10-Resultat gelang bei E3-Prijs und Gent-Wevelgem – ein Trauerspiel. Die oft markigen Worte des Teambosses Patrick Lefevere in der Vergangenheit lassen nun an einigen Stellen Häme aufkommen. Die einstige Top-Klassiker-Equipe ist weit weg von alter Dominanz. Im Gegenteil, man ist kein Faktor mehr in den Rennen.

Als man bei Gent-Wevelgem zwischenzeitlich eine stark besetzte Gruppe verpennte, versuchte Fabio Jakobsen noch nach vorn zu springen. Er kam ran, bis auf 4-5 Sekunden, konnte die Lücke nicht schließen. Sinnbildlich, für die Auftritte des Teams. Sie bemühen sich, sind aber chancenlos. Was dann passierte, war fast so etwas wie Ehrenrettung. Man opferte den besten Mann, Kasper Asgreen, um die Lücke zu schließen. Klar, Tim Merlier blieb als Option für einen Sprint, aber auch der Belgische Meister hatte nicht die Beine für ein Top-Resultat.

Beim E3-Prijs bekam man knallhart aufgezeigt, dass die Konkurrenz überlegen ist. Als die Post abging, konnte man nicht folgen. So darf man für die Flandern-Rundfahrt wohl kaum erwarten, dass man gegen die starke Konkurrenz um den Sieg fährt. Weder Julian Alaphilippe noch Kasper Asgreen sind in Top-Verfassung. Alaphilippe nach einer schwierigen Phase nach dem schlimmen Sturz bei Lüttich-Bastogne-Lüttich 2022 zwar scheinbar auf dem Weg zurück zu alter Klasse, aber eben noch nicht in der absoluten Topform. Bei Ex-Rondesieger Asgreen, der nach Knieverletzung durch einen Sturz bei der Tour de Suisse dann das Jahr 2022 wegen großer Erschöpfung frühzeitig beenden musste, scheint es ebenso zu sein, dass er seine frühere Leistungsfähigkeit während dieser Klassikerphase nicht mehr erreichen kann. Soudal-QuickStep steht für die Ronde unter Druck, doch es ist kaum zu erwarten, dass dort der große Befreiungsschlag gelingt. Eher sogar, dass sich der Trend fortsetzt und die Pflaster-Klassiker-Saison 2023 zum Desaster wird.

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