Tadej Pogacar

Tadej Pogačar (UAE) hat die 107. Ronde van Vlaanderen gewonnen. Der Slowene siegte nach 273 Kilometern von Brügge nach Oudenaarde als Solist. Zweiter wurde Mathieu van der Poel (Alpecin-Deceuninck). Den Sprint um Platz drei gewann Mads Pedersen (Trek-Segfaredo).

So lief das Rennen

In einer nervösen Anfangsphase wurde viel attackiert, doch zunächst formierte sich keine Ausreißergruppe. Das Feld hatte sich zwischenzeitlich geteilt, schloss sich dann aber wieder zusammen und brach erneut auseinander. Nach rund 50 Kilometern gab es einen Sturz, in den einige Fahrer involviert waren. Danny van Poppel kam zu Fall und musste das Rennen aufgeben. Auch Mads Pedersen wurde aufgehalten. Tadej Pogačar war rund 200 Kilometer vor dem Ziel zwischenzeitlich in einer hinteren Gruppe, ließ seine Kollegen Tempo fahren, um wieder aufzuschließen.

Etwas mehr als 160 KIlometer vor dem Ziel formierte sich schließlich die Gruppe des Tages. Mit dabei war auch Jonas Rutsch (EF Education-EasyPost). Gemeinsam mit Guillaume Van Keirsbulck (Bingoal WB), Daan Hoole (Trek-Segafredo), Jasper De Buyst (Lotto-Dstny), Filippo Colombo (Q36.5) Elmar Reinders (Jayco-AlUla), Jonas Rutsch, Tim Merlier (Soudal-QuickStep) und Hugo Houle (Israel-Premier Tech) fuhr Rutsch schnell einen größeren Vorsprung heraus.


Im Feld kam es wenig später in der Anfahrt zum Oude Kwaremont zu einem Massensturz. Filip Maciejuk (Bahrain – Victorious) fuhr neben der Straße, verlor die Kontrolle und krachte ins Feld. Tim Wellens stürzte schwer, musste das Rennen aufgeben. Damit verlor Tadej Pogačar einen seiner wichtigsten Helfer. Maciejuk wurde disqualifiziert und entschuldigte sich noch während des Rennens via Twitter. Durch den Sturz riss das Feld auseinander, aber das Tempo wurde gedrosselt und so konnten die durch den Sturz aufgehaltenen Fahrer wieder aufschließen.



Pedersen, Küng und Asgreen früh in der Offensive

Mehr als 110 Kilometer vor dem Ziel ging Mads Pedersen in die Offensive. Es formierte sich so eine kleine Gruppe mit Tadej Pogačar, Yaves Lampaert und weiteren Fahrern. Doch schnell wurden sie wieder eingeholt. Am Molenberg beschleunigte Kasper Asgreen und es formierte sich eine kleine Gruppe mit Stefan Küng, Matteo Trentin, Mads Pedersen, Nathan Van Hooydonck, Jhonatan Narváez, Neilson Powless und Fred Wright. Die Spitze um Rutsch lag nur noch rund zwei Minuten voraus. Etwas später konnten Benoît Cosnefroy und Matteo Jorgenson noch zur Verfolgergruppe aufschließen.

Die Verfolger um Küng holten die Spitzengruppe um Rutsch dann rund 77 Kilometer vor dem Ende ein. Aus dem Feld griff Nils Politt wenig später an und löste sich. Axel Zingle setzte einige Kilometer später nach und schloss zu Politt auf.



Pogačar greift am Oude Kwaremont an

Als es rund 56 Kilometer vor dem Ende das zweite Mal in den Oude Kwaremont ging, lag die Spitze noch fast drei Minuten vor dem Feld. Tadej Pogačar ließ das Tempo anziehen und attackierte dann. Er löste sich und zog davon. Dahinter formierte sich eine Gruppe mit Laporte, Van Aert, Pidcock und Mathieu van der Poel. Politt konnte der Verfolgergruppe zunächst folgen, musste dann am Paterberg zwischenzeitlich reißen lassen, konnte aber wieder aufschließen.

Pogačar hatte nach dem Paterberg einige Sekunden Vorsprung, funkte mit der Sportlichen Leitung. Dann schloss Laporte zu ihm auf und sie arbeiteten gemeinsam. Kurz vor dem Koppenberg waren sie wieder eingeholt.

Koppenberg – das Trio in der Verfolgung

Am Koppenberg bestimmte wieder Pogačar das Tempo und er löste sich mit Van Aert und Van der Poel. Die Spitze lag noch rund eine Minute voraus. Das Trio arbeitete danach zusammen, holte einige von der Spitze abgehängte Fahrer ein und ließ sie stehen. An der Spitze löste sich Mads Pedersen in der Anfahrt zum Kruisberg/Hotond. Er ging mit einigen Sekunden Vorsprung allein an der Spitze in die Steigung und behauptete sich vorn.

Dann attackierte Van der Poel im Kruisberg und nur Pogačar konnte folgen. Wout van Aert musste das Duo ziehen lassen. Er kämpfte verbissen, konnte die Lücke aber nicht mehr schließen. Van der Poel und Pogačar schlossen etwas mehr als 22 Kilometer vor dem Ende zur Verfolgergruppe um Küng, Trentin, Asgreen, Powless und Jorgenson auf. Van Hooydonck wartete auf Van Aert und machte für ihn das Tempo.

Pedersen ging mit etwa 30 Sekunden Vorsprung auf die Gruppe um Pogačar und Van der Poel in den Oude Kwaremont. Pogačar griff an und hängte seine Begleiter ab. Er überholte auch Pedersen und setzte sich an die Spitze. Van der Poel ging an Position zwei aus dem Kwaremont, rund 20 Sekunden nach Pogačar. Pedersen folgte nur kurz dahinter. Die Gruppe um Küng, Asgreen, Powless, Wright, Trentin und Van Aert lag bereits 30 Sekunden hinter Pogačar.

Pogačar zog durch und holte sich den Sieg. Van der Poel erreichte 16 Sekunden nach ihm das Ziel. Pedersen setzte sich im Sprint der Verfolgergruppe vor Van Aert durch und holte sich Rang drei.

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Kopecky siegt erneut

Bei den Frauen verteidigte Lotte Kopecky (SD Worx) ihren Titel. Die Belgierin siegte nach 156 Kilometern in Oudenaarde im Solo. Zweiter wurde ihre Teamkollegin Demi Vollering. Platz drei ging an Elisa Longo Borghini (Trek – Segafredo).