Zurück
Nächste

Pogacar – Rückschlag mit Folgen?

Tadej Pogacar

Die Karriere von Tadej Pogacar verlief bislang nahezu perfekt. Zwei Toursiege, drei der fünf Monumente gewonnen, Amstel Gold Race, Fleche Wallonne, Paris-Nizza, Tirreno-Adriatico, Strade Bianche …. die Palmares des 24-Jährigen haben kaum Lücken. Er eilte von Sieg zu Sieg, ohne große Rückschläge. Auch durch die Pandemie ist er gut gekommen. Doch nun erwischte es ihn – Handgelenkbruch nach einem unglücklichen Sturz bei Lüttich-Bastogne-Lüttich. Die OP scheint geglückt, verläuft die anschließende Reha ebenso perfekt, wird der Sturz den Slowenen vermutlich nicht lange am Training hindern. Dennoch, fünf bis sechs Wochen wird er wohl kein Rennen bestreiten können.

Solche Rückschläge gehören zum Leben eines Radprofis dazu, dennoch muss man sie überwinden. Früher oder später trifft es eigentlich jeden Profi mal – selbst Pogacar. Durch den Sturz verpasste er die große Chance, Geschichte zu schreiben – der dritte Fahrer überhaupt zu sein, dem das Ardennen-Triple gelingt. Statt als König der Ardennen in die Pause zu gehen, muss er nun mit operierter Hand in die Reha.

Es mag schlimmere Stürze und Verletzungen geben, wie beispielsweise die von Remco Evenepoel nach seinem Horror-Crash bei der Lombardei-Rundfahrt, doch nicht grundlos schob Evenepoel im Ziel in Lüttich nach Genesungswünschen an Pogacar nach, dass er wisse, was Rückschläge bedeuten.

Bei einigen Fahrern, die lange mit Selbstverständlichkeit siegten und dann einen Rückschlag erlitten, wirken diese nach. Einige kehren mit noch mehr Bewusstsein für Erfolge zurück – haben vielleicht etwas an Leichtigkeit verloren, aber an Ehrgeiz und Durchsetzungswillen gewonnen. Bei Tadej Pogacar gab es bislang kaum Rückschläge, so muss man abwarten, wie er dies verarbeitet. Es ist ihm aber zuzutrauen, dass er mindestens genauso stark zurück kommt, vielleicht sogar noch ein bisschen stärker. Und hungriger.

Anzeige

Zurück
Nächste