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Ein anderes Startfeld 2024

Das Rennen Eschborn-Frankfurt hat es mit dem Platz im Rennkalender nicht leicht. Die Pflaster-Klassiker sind längst durch, die Ardennen auch rum und der Giro steht schon direkt vor der Tür. Dazu variiert durch das fixe Datum der Platz im Kalender ein wenig. Die Planungen der Teams werden nicht unbedingt nach dem Radklassiker gestaltet, sondern eher an den Monumenten und Grand Tours ausgerichtet. Der Blick in die Startliste vor dem Rennen am Montag passte besser zur alten Strecke von Eschborn-Frankfurt, weniger zum neuen Parcours. Gut möglich, dass einige Teams eher traditionell nominierten, nicht gezielt für das Rennen. So auch die Einschätzung einiger Fahrer und Sportlicher Leiter.

Bei Bora-hansgrohe hat man mit Jens Zemke einen Mann im Team, der aus der Gegend stammt, das Rennen und die Strecken extrem gut kennt. So stellte man den Kader anders auf, holte nach einigen personellen Ausfällen mit Patrick Konrad einen endschnellen und vor allem bergfesten Fahrer ins Team für den Radklassiker. Das zahlte sich aus – Rang zwei für Konrad.

Die Mannschaften, die „nur“ auf die Sprintkarte setzen, werden sich das für das kommende Jahr ganz sicher überlegen. Denn auch wenn beispielsweise ein Alex Kristoff bockstark gefahren ist, er und sein Team in Zusammenarbeit mit der Lotto-Dstny-Equipe waren am Ende nicht stark genug. Sind es im kommenden Jahr noch mehr Mannschaften, die eher auf bergfeste Fahrer setzen, wird es für die Sprinter vermutlich noch schwerer, das Rennen zu kontrollieren.

So ist zu vermuten, dass die Mannschaften anders nominieren werden, in Folge dessen das Rennen sich noch weiter weg vom „Sprinter-Rennen“ entwickelt. Mehr Offensive, frühere Attacken, weniger Kontrolle – so könnte ein an den Parcours angepasstes Starterfeld das Rennen attraktiver machen. Ist das identitätsstiftend oder riskiert man eine Sprint-Tradition? Oder will man künftig jedes Jahr den Parcours wechseln – ein Jahr bekommen die Sprinter ihre Chance, das folgende wieder zwei Mal Feldberg? Das sind Fragen, mit denen sich das Orga-Team beschäftigen muss. Für 2024 muss man wenig wechseln, um Spannung zu erzeugen. Denn ein der Strecke angepasstes Starterfeld erhöht die Chance auf ein „Rambazamba-Rennen“ – das ist es wohl, was man sich für viel Aufmerksamkeit und beste Unterhaltung wünscht.


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