Nach dem Zeitfahren zum Auftakt und der Flachetappe am Sonntag geht es nun mit einer sehr langen Etappe weiter, die den Sprintern wohl erneut die Chance auf einen Erfolg gibt. Nicht alle Sprinter kamen auf der zweite Etappe zum Zug, denn durch den Sturz im Finale wurden das Feld geteilt und einige endschnelle Männer aufgehalten. Mads Pedersen war einer von ihnen, musste wegen des Sturzes bremsen und hatte so keine Chancen einzugreifen. Seine Motivation für Montag ist sicher nun noch größer – der Parcours für ihn ideal.

Die Etappe hat mehr als 210 Kilometer und ist zunächst komplett flach. Doch im Finale gibt es zwei Anstiege, die durchaus Würze ins Rennen bringen könnten – so sind es am Ende doch rund 1700 Höhenmeter, die bewältigt werden müssen. Es ist zu erwarten, dass sich die Sprinterteams einig sind und die Gruppe des Tages an der kurzen Leine halten. Doch die beiden Anstiege im Finale könnten dafür sorgen, dass ein dezimiertes Feld am Ende um den Tagessieg sprintet.

Will man den Sprintern der Konkurrenz auf den Zahn fühlen, bekommt man an den beiden Anstiegen sicher Gelegenheit dafür. Auch die letzten Meter zum Ziel führen leicht bergan – das liegt nicht allen Sprintern gleichermaßen.

Die Strecke

Los geht es in Vasto und dann flach entlang der Küste südwärts. Während der ersten rund 170 Kilometern gilt es kaum Höhenmeter zu bewältigen. In Foggia steht nach rund 100 Kilometern die erste Sprintwertung an. Anschließend geht es flach weiter gen Süden. Dann beginnt rund 40 Kilometer vor dem Ende das Finale des Rennens.

Das Finale

Mit zwei Anstiegen beginnt 40 Kilometer vor dem Ende das Finale. Es geht in zwei Stufen bergauf. Zunächst mehr als sechs Kilometer mit rund sechseinhalb Prozent, dann nach vier leicht abschüssigen Kilometern noch einmal für zweieinhalb Kilometer mit rund siebeneinhalb Prozent.

Die Steigung ist genau 26 Kilometer vor dem Ende gemeistert und es geht nach einer längeren Abfahrt nach Rapolla zur Sprintwertung und dann flach zum Ziel. In der Anfahrt zum Ziel ist die Straße nicht sonderlich breit – die Teams wollen sicher bereits 3-4 Kilometer vor dem Ende weit vorn sein. Rund einen Kilometer vor dem Ende geht es links weg, über eine Brücke, dann wieder links.

Auf die Zielgerade geht es dann nach einer langen Rechtskurve. Die letzten 300 Meter zum Ziel steigen leicht (~4%) an.

Sprintwertungen:
km 107 Foggia
km 203.3 Rapolla

Bergwertungen:
km 180 Valico dei Laghi di Monticchio – m 705 (3. Kat.)
km 187.1 Valico La Croce – m 858 (4. Kat)

Die Favoriten

Die beiden Anstiege im Finale bieten durchaus die Chance, den reinen Sprintern weh zu tun. Findet sich ein Team, dass das Tempo anzieht um die nicht so bergfesten Sprinter abzuhängen? Möglich, doch der Weg von der Bergwertung bis ins Ziel ist schon recht weit. Cavendish, Gaviria, Dainese oder Groves könnte man bergauf vielleicht abhängen, Fahrer wie Mads Pedersen oder Simone Consonni dürften dort wohl kaum in Probleme geraten.

Pedersen konnte am Sonntag nicht im Sprint eingreifen, ist sicher besonders motiviert. Das Finale dürfte dem kraftvollen Dänen liegen und er wird sein Team einspannen. Er ist einer der Top-Favoriten auf den Sieg. Auch Michael Matthews besitzt die Qualitäten für solch Finale.

Besonders liegen dürfte dieses Finale auch Marius Mayrhofer. In der Vorbereitung des Giro lief es für den jungen Deutschen nicht 100% perfekt, aber seine Leistung am Sonntag hat gezeigt, dass er ganz vorn reinfahren kann. Mayrhofer ist auch bergauf sehr stark, wird an den Anstiegen keine Problemen bekommen. Sollte es Trek-Segafredo dort probieren, andere Sprinter abzuhängen, könnten sie vielleicht Unterstützung von DSM bekommen.

Die Frage ist: Wie schnell wird wirklich bergauf gefahren? Versucht ein Team der GC-Fahrer bis zum Zwischensprint vorn zu sein und dann ein paar Sekunden zu holen? Es wäre viel Aufwand & würde sich wohl nur lohnen, würde man durchziehen und am Ende wieder etwas holen. Primoz Roglic und seinem Team ist einiges zuzutrauen, doch dass sie am dritten Renntag so viel Aufwand zu betreiben, ist doch eher unwahrscheinlich.

***** Mads Pedersen
**** Marius Mayrhofer, Michael Matthews
*** Kaden Groves, Magnus Cort, Davide Ballerini
** Simone Consonni, Filippo Fiorelli, Diego Ulissi,
* Albanese, Vendrame, Milan, Ackermann, Roglic, Stewart

Start: 11:45 Uhr
Ziel: ~17:15 Uhr


Profil Etappe 21

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