Die fünfte Etappe der 106. Italien-Rundfahrt ist 171 Kilometer lang und hat etwas mehr als 2600 Höhenmeter. Es ist ein welliges Teilstück, bei dem die topografischen Herausforderungen in der ersten Rennhälfte zu meistern sind. Das Finale ist flach, ideal für einen Massensprint – doch welche Sprinter sind noch vorn dabei?

Das Team DSM hat mit Andreas Leknessund am Dienstag das Rosa Trikot erobert und wird es verteidigen wollen. Rollen zu Beginn Ausreißer weg, die für Rosa ungefährlich sind, wird man aber vermutlich nicht allein die Lücke schließen, sondern einfach den Abstand regulieren. Will man für einen Massensprint sorgen, braucht es wohl noch weitere Teams. Das wellige Terrain zu Beginn bereitet einigen endschnellen Männern mehr Probleme, Fahrern wie Mads Pedersen, Michael Matthews oder Kaden Groves vermutlich eher nicht. Matthews kämpft um das Ciclamino, hat hier die Chance, auf Jonathan Milan Punkte gut zu machen. Pedersen würde gern den Tagessieg holen, genau wie Groves. So könnte es eine Allianz von DSM, Trek-Segafredo, Alpecin-Deceuninck und Jayco Alula geben.

Doch der anspruchsvolle Beginn bereitet den bergfesten Rouleuren die Chance zur Attacke. Löst sich eine große Gruppe, wird es nicht einfach für das Feld, diese zu kontrollieren. So wird sich wohl recht schnell im Rennen zeigen, ob sich ausreichend Sprinterteams finden, die das Rennen kontrollieren und für einen Massensprint sorgen, oder vielleicht doch am Ende erneut ein Ausreißer jubelt.

Die Strecke

Start und Ziel liegen nicht all zu weit auseinander, die Strecke beschreibt einen Bogen und so sind es am Ende etwas mehr als 170 Kilometer, die das Peloton zurücklegen muss. Mit Salerno wird der südlichste Etappenort dieses 106. Giro erreicht, anschließend geht es langsam wieder gen Norden.

Der Beginn ist wellig, nach nur sieben Kilometern beginnt eine 4 km lange Steigung, die rund 6,5% steil ist. Eine gute Möglichkeit für Ausreißer. Nach einem 8 km langen Bergabstück geht es wieder bergauf. Es bleibt wellig, bis nach eta 100 Kilometern der höchste Punkt erreicht ist. Die letzte giftige Steigung ist 57 km vor dem Ende gemeistert – in Oliveto Citra geht es etwas mehr als zwei Kilometer mit 8,5% bergauf.

Die letzten rund 50 Kilometer sind wenig anspruchsvoll, es geht zunächst leicht bergab zur Küste und dann die letzten 16 Kilometer parallel zum Ufer in den Zielort. Die Anfahrt zum Ziel ist nicht kompliziert – es geht flach geradeaus zur Linie.

Zwischensprints:
km 65.3 Sant’Angelo dei Lombardi
km 145.3 Battipaglia

Bergwertungen:
km 11.6 – Passo Serra – m 584 (3. Kat)
km 113.9 – Oliveto Citra – m 385 (3. Kat)

Die Favoriten

Die Sprinter werden sich diese Chance nicht entgehen lassen wollen und ihre Teamkollegen einspannen. Mit dem langen flachen Finale werden es Ausreißer schwer haben, sich vorn zu behaupten. Sie müssten schon mit einem sehr großen Vorsprung auf die letzten 50 Kilometer gehen.

Kommt es zum Massensprint, sind die reinen Sprinter mit starken Anfahrern in der besten Ausgangsposition. Doch sind tatsächlich alle Sprinter im ersten Feld? Das gilt es abzuwarten. Mads Pedersen und Kaden Groves dürften keine Probleme mit den Anstiegen haben, sind sehr endschnell. Groves hat einen sehr guten Sprintzug dabei, hofft auf seine Chance. Pascal Ackermann muss sich allein durchschlagen, hat nur Gibbons als Anfahrer dabei. Fernando Gaviria muss im Finale eventuell auf Anfahrer Max Kanter verzichten, der sich noch von den Sturzfolgen erholt.

***** Kaden Groves
**** Mads Pedersen
*** Michael Matthews, Fernando Gaviria
** Pascal Ackermann, Arne Marit, Johanthan Milan
* Consonni, Mayrhofer, Cort, Bonifazio, Fiorelli, Stewart

Start: 12:40 Uhr
Ziel:~ 17:15 Uhr


Profil Etappe 21

Bild 1 von 1