Nico Denz rettet für Bora den Giro
Als Helfer, Tretmaschine, Flaschenholer und Mann fürs Grobe ist Nico Denz in diesen Giro gestartet. Mit seinen zwei Etappensiegen rettet er am Ende die Giro-Bilanz seines Teams. Denz ist eine der positiven Überraschungen dieses Giro. Komplett aus dem Nichts kamen seine Ausreißversuche nicht, Jens Zemke hatte vor dem Giro betont, dass man ihm eine freie Rolle einräumt, sollte sich die Situation dafür ergeben. Nach dem Aus von Aleks Vlasov ergaben sich Möglichkeiten für Denz.
Über Denz und die Etappensiege wurde ausreichend geschrieben, beispielsweise hier. Was in der allgemeinen Berichterstattung über die Erfolge unterging, ist die Rolle des Teams. Denn Bora-hansgrohe hat einen nicht unerheblichen Anteil an der herausragenden Form des Südbadeners. Man hat Denz nämlich eine komplett auf den Giro fokussierte Vorbereitung gewährt, sein Rennprogramm und den Trainingsaufbau auf dieses Ziel ausgerichtet. Auch, als durch viele Erkrankungen bei Rennen umgeplant werden musste, riskierte man nicht den Giro-Aufbau. Einen nicht unwesentlichen Anteil an der optimalen Formentwicklung hat sein Trainer – John Wakefield. Der Südafrikaner kam neu ins Team, nachdem sich die Rolle von Dan Lorang änderte. Die Beziehung zwischen Denz und Wakefield funktionierte gut, der hohe Anspruch passte beiderseits und stärkte das Selbstvertrauen von Denz.
Ganz sicher war vor dem Giro nicht unbedingt mit einem Etappensieg von Nico Denz zu rechnen, schon gar nicht mit zwei Erfolgen – doch solche „Überraschungen“ sind im Profiradsport auf Top-Niveau nur möglich, wenn vorher sehr viel richtig gemacht wurde. Dazu gehören Training, Teamwork, professionelle Arbeitsweise und eine akribische Vorbereitung. Etwas Glück gehört für Fahrer wie Denz immer dazu, die Grundlage bilden aber Fleiß und Vorbereitung.
Die Teamleitung von Bora-hansgrohe kann sich auf die Schulter klopfen – sie haben einen erfahrenen Helfer geholt, dessen Verpflichtung sich schon nach fünf Monaten mehr als ausgezahlt hat.
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