Aleks Vlasov

Aleksandr Vlasov wird nicht bei der Tour de France 2023 starten. Der Russe hatte seine Saison im Winter ohne die Teilnahme an der Frankreich-Rundfahrt geplant, konzentrierte sich auf den Giro d’Italia. Dort musste er das Rennen jedoch bereits auf Etappe 10 beenden, erkrankte an Covid. Ein frühes Ausscheiden beim Giro kann die Chance für eine Tour-Teilnahme sein – nicht im Falle von Vlasov. „Aleks war in der Vorbereitung auf den Giro öfters krank. Auch wenn es sich immer nur um ein paar Tage gehandelt hat, so musste doch immer wieder der Trainingsprozess unterbrochen werden. Beim Giro hat er dann eine Coronainfektion erlitten und wir haben als Performance Team beschlossen, dem Körper ausreichend Ruhe zu geben um das Immunsystem wieder auf 100% zu bringen“, erklärt Dan Lorang, Head of Performance des Teams.

Tourkader mit Fragezeichen

Einen Top-Fahrer wie Vlasov hätte das Team Bora-hansgrohe für die Tour de France gut gebrauchen können. Kapitän Jai Hindley präsentiert sich in guter Form, in weiten Teilen des ursprünglich geplanten Kaders gibt es aber Fragezeichen. Sergio Higuita wirkt bei der Tour de Suisse weit weg von der Top-Form, Sprinter Sam Bennett hat seit Januar kein Rennen gewonnen und steht wohl ohnehin vor dem Absprung. Das gilt auch für andere potenzielle Tourstarter. Die Verträge von Patrick Konrad und Nils Politt laufen ebenfalls aus. Bei der Neuausrichtung des Teams Bora-hansgrohe – mit mehr Fokus auf Gesamtklassement bei den Rundfahrten – und wegen des überwiegend schwachen Frühjahrs der Klassikerfraktion erscheint ein Verbleib von Politt zumindest fraglich. So wäre ein fitter Aleks Vlasov eine gute Option für den Tourkader gewesen.

Vorbereitung auf die Vuelta

„Es wurden ausführliche medizinische Untersuchungen gemacht um den Gesamtzustand von Aleks zu beurteilen und nichts zu übersehen. Hätte man ihn für die Tour vorgesehen, wäre damit indirekt auch wieder eine umgehend Vorbereitung einher gegangen, mit Höhe, intensiven Trainingseinheiten, etc. Dieses Risiko wollten wir nicht gehen, sondern Aleks ausreichend Zeit geben um sich dann sehr gezielt und mittelfristig auf die Vuelta vorzubereiten“, so Lorang. „Wenn er wieder bei 100% ist, hat er die Chance dort einen Podestplatz zu belegen und das ist mehr wert als bei der Tour als Helfer dabei zu sein, mit dem Risiko wieder krank zu werden, durch kurzen Abstand zu seiner letzten Erkrankung beim Giro“, so Lorang.

Wie der Kader des deutschen Teams für die Tour de France aussehen wird, bleibt abzuwarten. Vermutlich wird in der kommenden Woche der Kader bekanntgegeben.