Georg Zimmermann startet am Samstag in Bilbao in seine dritte Tour de France. Etwas Routine hat der 25-Jährige bereits, doch die Tour ist die Tour. „Die Vorfreude steigt von Minute zu Minute“, sagt Zimmermann. Im Vergleich zu den ersten beiden Austragungen ist er weniger aufgeregt, geht lockerer ins Rennen. Im gesamten Team Intermarché-Circus-Wanty sei die Anspannung zu spüren. „Natürlich merkt man im Team, dass das absolute Highlight des Jahres ansteht“, so Zimmermann. „Wir haben die neue Kollektion speziell für die Tour de France bekommen und auch neues Equipment. Beispielsweise den neuen Uvex-Helm, wobei ich den schon getragen habe. Wir reisen bereits drei Tage vor dem Rennen an – das gibt es nur bei der Tour, sonst passiert das am Tag vor dem Start“, so Zimmermann.

„Ich bin so fit, wie noch nie“

Georg Zimmermann

Den neuen Helm trug Zimmermann bereits bei seinem Etappensieg bei der Dauphine, obwohl der neue „rise pro MIPS“ eigentlich noch gar nicht vorgestellt war. „Mir war in dem Moment gar nicht klar, dass der Helm noch nicht vorgestellt wurde, und wenn ich die Wahl habe, einen mit neuem Sicherheits-Feature aufzusetzen, dann mache ich das natürlich auch. Ärger gab es keinen, nur einen Spruch von André (Anmerk. Greipel)“, erzählt Zimmermann lachend.

Top-Vorbereitung, Top-Form

Der Sieg beim Critérium du Dauphiné hat gezeigt, dass Zimmermann in bestechender Form ist. „Das war kein Sieg nach dem Motto ‚ein blindes Huhn findet mal ein Korn‘. Ich hatte einen ganz eigenen Spirit auf dem Rad“, sagt er und lacht. „Es hat einfach jedes Zahnrad in meinem Körper in ein anderes gegriffen. Ich wünsche mir nun natürlich, dass das die nächsten drei Wochen so bleibt“.

Die gute Form kommt nicht von ungefähr. „Ich hatte eine perfekte Vorbereitung, ganz anders als die anderen Jahre. Ich fühle mich richtig gut, hatte auch bei der Deutschen Meisterschaft richtig gute Beine. Ganz grundsätzlich würde ich sagen: Ich bin so fit wie noch nie.“

Im vergangenen Jahr war Zimmermann kurz vor der Tour de France an Covid erkrankt, im Jahr zuvor lag der Rennplan in der Vorbereitung nicht optimal. Nun geht er selbstbewusst und topfit ins Rennen. „Das große Ziel in meiner Karriere ist, einmal eine Etappe bei der Tour de France zu gewinnen. Nur mit einer perfekten Vorbereitung hat man überhaupt eine Chance, das zu schaffen. Wenn mir das in 10 Jahren gelingt, bin ich genauso überglücklich und stolz, wie wenn es in naher Zukunft passiert“, so Zimmermann.

Endlich Samstag

Die Tage vor dem Rennstart sind bei keinem Rennen der Welt so anstrengend, wie bei der Frankreich-Rundfahrt. „Ich will einfach nur auf mein Rad und endlich Gas geben, aber das gehört bei der Tour eben dazu. Die Teamvorstellung, sicher noch 27 Doping-Kontrollen, Interviews – klar ist das der lästigste Teil der Tour. Doch man weiß, wofür man da ist, warum man die ganze harte Arbeit im Vorfeld gemacht hat. Ich will eine gute Tour fahren, das Rennen genießen und einfach einen guten Job machen“, sagt Zimmermann und kann den Samstag kaum erwarten. Dann startet in Bilbao die 110. Tour de France mit einer schweren Etappe und ganz sicher großartiger Fan-Kulisse im Baskenland.


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