Profil der 9. Etappe der Tour de France 2023 (©A.S.O.)

Vor dem ersten Ruhetag am Montag steht noch eine Bergankunft an. Der erste Teil der Etappe ist wellig, im Finale geht es hinauf zum Puy de Dôme. Das erste Mal seit 1988 endet eine Etappe am Vulkanberg. Von den 1950er Jahren bis 1988 gab es insgesamt 13 Tour-Etappenankünfte am Puy de Dôme. Zur Legende wurde der Anstieg endgültig im Jahr 1964, als sich Jacques Anquetil und Raymond Poulidor duellierten. Anquetil verlor zwar Zeit, gewann aber die Tour, Poulidor blieb „der ewige Zweite“.

Natürlich sorgt die Rückkehr dieses Anstiegs für Wirbel, es ist eines der großen Highlights dieser 110. Tour und wird von der Organisation entsprechend inszeniert. Doch es ist auch ein heftiger Anstieg, bei dem größere Abstände entstehen können. Erst recht nach einer schweren ersten Rennwoche.

Durch den weniger anspruchsvollen ersten Teil der Strecke kommt nicht nur einer der Superkletterer als Tagessieger in Frage. Gut möglich, dass sich früh eine Gruppe absetzt und solch großen Vorsprung herausfährt, dass sie den Tagessieg unter sich ausmacht. Zwischen den Klassementfahrern wird es am Ende sicher einen harten Kampf um die Sekunden geben. Der Berg ist schwer genug, dass es größere Abstände geben kann, sollte einer der Favoriten eine Schwäche zeigen. Das Duell Vingegaard gegen Pogacar wird mit großer Spannung erwartet – wer hat diesmal die stärkeren Beine und kann sich vor dem Ruhetag einen Vorteil verschaffen?


Die Vorschau wird präsentiert von: Kalas


Die Strecke

Die ersten Kilometer sind flach, dann wird es leicht wellig. Bereits nach 30 Kilometern steht die Sprintwertung des Tages an.

Es geht anschließend relativ schwach wellig weiter, zu Rennmitte wird es wellig. Drei Bergwertungen werden gemeistert, super schwer ist es nicht. Im Finale geht es dann lange bergab zum Fuß der Schlusssteigung zum Puy de Dôme.

Die Steigung zum Ziel ist legendär! Und schwer! Die ersten neun Kilometer sind moderat steil, doch dann wird es heftig. Die Straße ist schmal, es bleibt keine Gelegenheit durchzuschnaufen. Die letzten 4 Kilometer haben 11,8% Durchschnittssteigung! Es geht am Ende einmal um den Berg herum zum Ziel. Der Tross der Teamfahrzeuge ist sehr eingeschränkt.

Die Sprintwertung:

KM 30.4 – LAC DE VASSIVIÈRE

Die Bergwertungen:

Kat 4 | km 74.8 – Côte de Felletin | 2.1km at 5.2%
Kat 4 |km 85.7 – Côte de Pontcharraud | 1.8km at 4.6%
kat 3 | km 126.2 – Côte de Pontaumur | 3.3km at 5.3%
Kat HC | km 182.4 – Puy de Dôme | 13.3km at 7.7%

Die Favoriten

Die Chancen für Ausreißer stehen nicht schlecht, ist der doch erste Teil der Etappe nicht sehr anspruchsvoll. Doch wie so oft, wenn Ausreißer eine Chance haben, kann es lange dauern, ehe die Gruppe des Tages steht. Der Schlussanstieg ist lang und schwer, hier kann auch ein Vorsprung von mehreren Minuten schnell dahinschmelzen, wenn die Top-Kletter im Feld Vollgas geben.

Für eine erfolgreiche Flucht gibt es viele Kandidaten. Giuilio Ciccone, Neilson Powless, Felix Gall, Julian Alaphilippe, Ruben Guerreiro, Jack Haig, Clement Champoussin, Georg Zimmermann oder auch Michal Kwiatkowski – um nur einige Namen zu nennen. Durch den flachen Start wird es für die Fahrer schwerer, mit Sicherheit in der Gruppe des Tages zu sein. Nicht jede Attacke kann man mitgehen.

Doch mit dem schweren Finale und der prestigeträchtigen Ankunft werden einige starke Kletterer ein Auge auf diesen Tag geworfen haben. Vielleicht auch Thibaut Pinot und Guillaume Martin. Doch beide sind nur rund sieben Minuten in der Gesamtwertung zurück – man wird sie vielleicht nicht extrem weit weglassen.

Oder kommt es am Ende doch zum Duell Vingegaard vs Pogacar um den Tagessieg? Auch das ist möglich, sollten die Ausreißer an der kurzen Leine gehalten werden. Bergauf sind diese beiden aktuell die stärksten Fahrer des Pelotons.

***** –
**** Jonas Vingegaard
*** Tadej Pogacar
** Ciccone, Gall, Skjelmose
* Powless, Johannessen, Bardet, Hindley, Teuns, Guerreiro, Zimmermann, Pinot

Start: 13:30 Uhr
Ziel: ~ 18 Uhr


Profil der 18. Etappe der Tour de France 2023 (©A.S.O.)

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