„Es ist ein sehr angenehmer Tag, ohne Stress und Termine“, sagt Georg Zimmermann am ersten Ruhetag der Tour de France 2023. Eine kleine Runde hat der 25-Jährige auch am Pausentag auf dem Rad absolviert. „Nur 42 Kilometer“, sagt Zimmermann und wirkt tatsächlich sehr entspannt.

„Die erste Woche lief nach Plan. Ich bin nicht gestürzt, nicht krank geworden“, so Zimmermann. „Gestern wäre schon eine Möglichkeit gewesen, in die Gruppe zu gehen. Eine verpasste Chance“, sagt Zimmermann rückblickend auf die Etappe zum Puy de Dôme. Insgesamt ist er aber mit der ersten Woche zufrieden. „Die Beine sind sehr gut, es passt alles.“

Der Auftakt im Baskenland hat ihm besonders gefallen, auch wenn er das Bergtrikot knapp verpasste. „Ich mag die Gegend, auch die Baskenland-Rundfahrt, aber jetzt mit der Tour waren es noch ein wenig mehr Zuschauer, war es wirklich großartig. Am ersten Tag war es der Plan, aufs Bergtrikot zu gehen. Ich hatte dann tatsächlich im Rennen die Chance, habe meinen Sprint gegen Neilson Powless dann aber etwas spät eröffnet. Das ist eben die Tour de France, das Niveau ist so hoch, mit nur einem kleinen Fehlerchen bist du raus“, sagt Zimmermann.

In der Helferrolle

„Es war definitiv keine Tour zum Einrollen„, sagt Zimmermann über die heftige erste Woche mit einem Lachen. „Ich habe einen guten Tritt, bin richtig gut drauf, aber bei der Tour der France ist man eben einer von Vielen. Ich mache meinen Job gut und bekomme auch gutes Feedback“, so Zimmermann.

Als Anfahrer von Biniam Girmay war er auch im Finale der Sprintetappen lange vorn dabei. „Ich habe das schon in der Vergangenheit gemacht, für Danny van Poppel oder Alex Kristoff, nun für Bini. Es ist wichtig, diese Erfahrungen zu sammeln, andererseits ist man dann auch immer in der Gefahrenzone dabei. Glücklicherweise ist in diesem Jahr bislang kein größerer Sturz passiert“, so Zimmermann, der sich in der Helferrolle durchaus wohlfühlt. „Für mich ist das ganz normal, mich hinten anzustellen. Ich bekomme während der Saison sehr oft meine Chance, mich dann bei der Tour de France als Helfer für Bini oder Louis (Meintjes) einzubringen, ist für mich selbstverständlich. Das sind eben Fahrer, die nochmal etwas mehr drauf haben“, so Zimmermann.

Heiß auf die Ausreißversuche

Die Etappen der zweiten Tour-Woche hat sich Georg Zimmermann schon angeschaut: „Eher grob, bin noch nicht ins Detail gegangen.“ Schon am Dienstag kann es zur Sache gehen. „Das wird extrem schwer, da will jeder in die Ausreißergruppe. Vielleicht auch Top-Fahrer wie Mathieu van der Poel oder Mads Pedersen“, spekuliert Zimmermann. Bietet sich die Chance und erlaubt es die Team-Taktik, will er sich in der zweiten Woche auch zeigen.

„Meine Eltern fahren morgen in den Urlaub und kommen sicher zu ein oder zwei Etappen“, erzählt Zimmermann und freut sich auf den Familienbesuch. Eine extra Portion Motivation braucht der Augsburger aber nicht. „Die Beine sind gut, jetzt kann es richtig losgehen„, sagt Zimmermann mit einem Lachen. Ganz sicher wird er in den nächsten Tagen versuchen, bei einer Fluchtgruppe dabei zu sein.


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