Ion Izagirre

Ion Izagirre vom Team Cofidis hat eine abwechslungsreiche 12. Etappe der Tour de France in Belleville-en-Beaujolais gewonnen. Der Baske hatte sich am Col de la Croix Rosier rund 31 km vor dem Ziel aus einer kleinen Spitzengruppe abgesetzt und konnte einen Vorsprung von 58 Sekunden vor den ersten Verfolgern herausfahren. Den zweiten Platz sicherte sich im Sprint Mathieu Burgaudeau (TotalEnergies) vor Matteo Jorgensen (Movistar).

In der Gesamtwertung hat es nach der 12. Etappe keine Änderungen an der Spitze gegeben. Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma) führt weiterhin vor Tadej Pogacar (UAE Team Emirates) und Jai Hindley (Bora-hansgrohe). 

So lief die Etappe

Die 12. Etappe von Roanne nach Belleville-en-Beaujolais war mit fast 3.200 Höhenmetern auf 169 Kilometern eine Etappe insbesondere für bergfeste Ausreißer.

Am Start nicht mehr dabei war Fabio Jakobsen (Soudal-Quick-Step), der noch an den Folgen des Sturzes auf der 4. Etappe litt. 

Direkt nach dem Start eröffnete Mads Pedersen (Lidl-Trek) einen ganzen Reigen von Attacken. Das Tempo blieb konstant hoch, sodass sich an der ersten Bergwertung des Tages an der Côte de Thizy-les-Bourgs noch keine Gruppe absetzen konnte – die ersten Sprinter verloren derweil den Anschluss. Daniel Martinez von Ineos Grenadiers überquerte den Anstieg der 3. Kategorie als Erster. Im Hauptfeld kam es in dieser rasanten Phase zu einem Sturz in der Abfahrt. David de la Cruz von Astana Qazaqstan musste das Rennen beenden – bereits der dritte Fahrer des Teams, der wegen einer Verletzung ausfällt.

Nach dem Sturz teilte sich das Hauptfeld in mehrere Gruppen – den Anschluss verloren dabei u.a. Mikel Landa (Bahrain-Victorious), Emanuel Buchmann (Bora-hangrohe), Sepp Kuss (Jumbo-Visma), Ben O’Connor (AG2R Citroën Team) oder Bergtrikot-Träger Neilson Powless (EF Education-EasyPost). Vorne gab es am Anstieg zur zweiten Bergwertung, dem Col des Écorbans, munter weitere Angriffe – Giulio Ciccone (Lidl-Trek) sicherte sich zwei Punkte. Die Hektik blieb, absetzen konnten sich keine Fahrer. Womöglich hatten einige Sportliche Leiter mit Krokodilen- und Tiger-Sprüchen für Motivationsschübe gesorgt. Vor allem Jumbo-Visma fuhr aggressiv, obwohl Edelhelfer Sepp Kuss und Dylan van Baarle in der abgehängten Gruppe waren. 

Die Gruppe des Tages

Nach rund zwei Rennstunden hatten sich Tiesj Bennot (Jumbo-Visma), Dylan Teuns (Israel-PremierTech) und Mads Pedersen etwas absetzen können. Nach und nach schlossen Matteo Jorgensen (Movistar), Guillaume Martin, Ion Izagirre (Cofidis), Andrey Amador (EF Education-EasyPost), Mathieu Van der Poel (Alpecin-Deceuninck), Ruben Guerreiro (Movistar), Victor Campenaerts (Lotto Dstny), Thibaut Pinot (Groupama-FDJ), Tobias Halland Johannessen (Uno-X) und Mathieu Burgaudeau (TotalEnergies) auf. Die nachfolgende Gruppe um das Gelbe Trikot, zu der zu diesem Zeitpunkt noch etwa 40 Fahrer gehörten, nahm das Tempo nun deutlich raus – die große Gruppe um Powless und Kuss lag rund 6 Minuten hinter der Spitze zurück.  

Pedersen gewann die einzige Sprintwertung des Tages in Régnié-Durette nach 93,3 km im Sattel – kurz darauf stießen Julian Alaphilippe (Soudal-Quick Step) und Jasper Stuyven (Lidl-Trek) zur Spitzengruppe. Nun beruhigte sich das Geschehen etwas, AG2R übernahm die Tempoarbeit in der zweiten Gruppe. 

Es folgten drei längere Anstiege. Am Col de la Casse Froide lag Martin vorne, in der Abfahrt attackierten van der Poel und Amador und gingen mit 30 Sekunden Vorsprung in den Anstieg zum Col de la Croix Montmain. Während sich van der Poel vorne absetzte, verloren hinten Alaphilippe, Pedersen und Stuyven den Anschluss. Punkte gab es am Berg für Van der Poel, Johannessen, Guerreiro und Martin. Unterdessen konnte die Gruppe um Buchmann und O’Connor wieder zur Gruppe um das Gelbe Trikot aufschließen. Im letzten Anstieg des Tages zum Col de la Croix Rosier wurde der niederländische Kurzzeitsolist zunächst von Pinot und Jorgensen eingeholt, kurz darauf konnten Martin, Izagirre, Bennot, Johannessen und Burgaudeau aufschließen.

Die Entscheidung

Izagirre attackierte erfolgreich und konnte die Bergwertung mit Bonussekunden für sich verbuchen – 24 Sekunden nach ihm gingen Jorgenson, Pinot, Benoot, Martin, Johannessen und Burgaudeau in die Abfahrt. Der Cofidis-Fahrer an der Spitze konnte seine Führung weiter ausbauen – 20 km vor dem Ziel hatte er 40 Sekunden Vorsprung auf die sechs Verfolger, 6,5 km vor dem Ziel war es 1 Minute. Den Tagessieg ließ sich der Teamkollege von Simon Geschke nicht mehr nehmen. Von den Klassementfahrern konnten Pinot und Martin Zeit gutmachen – Pinot verbesserte sich auf den 10. Platz der Gesamtwertung, Martin auf den 13. Rang. 

Die Highlights der Etappe im Video:

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