
Michal Kwiatkowski hat am französischen Nationalfeiertag die 13. Etappe der Tour de France mit der Bergankunft am Grand Colombier gewonnen. Der Fahrer von Ineos Grenadiers, der zu einer 19-köpfigen Ausreißergruppe gehörte, hatte am Berg attackiert und konnte 47 Sekunden vor Maxim Van Gils (Lotto Dstny) die Ziellinie überqueren. Van Gils zählte auch zu den Ausreißern.
Den dritten Platz sicherte sich Tadej Pogacar (UAE Team Emirates), der auf dem letzten Kilometer seinen Kontrahenten Jonas Vinegaard (Jumbo-Visma) angegriffen hatte und noch 8 Sekunden auf den Träger des Gelben Trikots gutmachen konnte – inklusive 4 Bonussekunden. In der Gesamtwertung hat Vinegaard nach der 13. Etappe nun nur noch 9 Sekunden Vorsprung auf Pogacar.
So lief die Etappe
Die 13. Etappe der Tour de France 2023 führte über 138 Kilometer von Châtillon-Sur-Chalaronne zum Grand Colombier – einem Anstieg der Hors Catégorie. Nach der hektischen, atemlosen Vortagsetappe dauerte es lediglich eine halbe Stunde nach dem scharfen Start, bis die erste erfolgsversprechende Ausreißergruppe des Tages stand.
19 Fahrer hatten den Sprung nach vorne geschafft: Adrien Petit, Mike Teunissen, Georg Zimmermann (Intermarché-Circus-Wanty), Alberto Bettiol, James Shaw (EF Education-EasyPost), Matej Mohoric, Fred Wright (Bahrain-Victorious), Maxim Van Gils (Lotto Dstny), Cees Bol, Harold Tejada (Astana Qazaqstan), Michal Kwiatkowski (Ineos Grenadiers), Quentin Pacher (Groupama-FDJ), Kasper Asgreen (Soudal-Quick-Step), Jasper Stuyven (Lidl-Trek), Nelson Oliveira (Movistar), Hugo Houle (Israel-PremierTech), Luca Mozzato (Arkéa-Samsic), Anthon Charmig (Uno-X) und Pierre Latour (TotalEnergies).
Die Spitzengruppe hatte 100 km vor dem Ziel 1:30 Minuten Vorsprung – dort hielt das UAE Team Emirates die Ausreißer aber eher an der kurzen Leine. Der größte Vorsprung der Spitze, in der kein GC-Fahrer vertreten war, betrug rund vier Minuten.
Auf dem Weg zur Sprintwertung in Hauteville-Lompnès, dem Geburtsort des Tour-de-France-Siegers Roger Pingeon, fielen die ersten Sprinter der Ausreißergruppe zurück – kein Wunder, lag die Wertung doch an einem nicht-kategorisierten Anstieg. Für Teunissen war die Streckenführung aber kein Problem, und er gewann den Zwischensprint vor Mohoric und Charmig. Am Ende des Feldes kämpfte derweil Sprinterkollege Caleb Ewan (Lotto Dstny) mit dem Zeitlimit. An der Sprintwertung lag er bereits alleine fahrend über 11 Minuten zurück, wenig später stieg er vom Rad und beendete die Rundfahrt.
In der Schlusssteigung
Am Fuß des Grand-Colombier-Anstiegs hatten die 16 verbliebenen Ausreißer einen Vorsprung von 3:50 Minuten auf das Peloton. Die Spitzengruppe fiel rasch auseinander, Pacher setzte sich als Erster vorne ab. Im ausgedünnten Feld der Klassementfahrer kontrollierte UAE weiter das Tempo, dahinter zeigten sich Bora-hansgrohe und Ineos Grenadiers. Knapp 13 km vor dem Ziel schlossen Shaw, Tejada und Van Gils zu Pacher auf und ließen ihn stehen. Kwiatkowski schaffte kurz darauf ebenso den Sprung nach vorne und konnte sich gleich absetzen. Sein Vorsprung auf die Gruppe des Gelben Trikots betrug 10 km vor dem Ziel etwas mehr als 3 Minuten.
👋 @kwiato 🇵🇱 is going solo at 11km from 🏁
— Tour de France™ (@LeTour) July 14, 2023
👋 @kwiato 🇵🇱 s'en va seul à 11km de 🏁#TDF2023 pic.twitter.com/skiwzxo2Uf
Nach der Tempoverschärfung in der Gruppe um Jonas Vinegaard (Jumbo-Visma) fielen u. a. Romain Bardet von Team DSM-Firmenich, Thibaut Pinot (Groupama-FDJ), Guillaume Martin (Cofidis), Emanuel Buchmann (Bora-hangrohe) und Mikel Landa (Bahrain-Victorious) zurück. Kwiatkowski konnte sich vorne halten – 5 km vor dem Ziel hatte er rund 1 Minute auf Tejada, Van Gils und Shaw, die Gruppe um das Maillot Jaune lag 2:18 Min. hinter ihm. Kwiatkowski brach nicht mehr ein und ließ sich den Tagessieg nicht mehr nehmen – neben dem Etappensieg gewann er auch die einzige Bergwertung des Tages. 47 Sekunden danach erreichte Van Gils aus der ehemaligen Ausreißergruppe das Ziel.
Den dritten Platz sicherte sich Tadej Pogacar (UAE Team Emirates), der auf dem letzten Kilometer attackiert hatte und Jonas Vinegaard noch ein paar Sekunden abknöpfen konnte.
Die Highlights im Video:
Das Profil der Etappe
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