Mathieu van der Poel hat das WM-Straßenrennen gewonnen. Der Niederländer siegte nach 271 Kilometern von Edinburgh nach Glasgow als Solist. Silber gewann der Belgier Wout van Aert. Bronze ging an den Slowenen Tadej Pogacar. Bester Deutscher wurde John Degenkolb auf Rang 16.

Van der Poel attackierte etwas mehr als 20 Kilometer vor dem Ziel aus der kleinen Favoritengruppe und löste sich allein. Auch ein Sturz konnte ihn nicht aufhalten und der Niederländer holte sich nach dem Cross-WM-Titel auch den im Straßenrennen. Van Aert löste sich kurz vor dem Ziel aus der Dreiergruppe mit Pogacar und dem Dänen Mads Pedersen und fuhr Silber ein. Im Sprint um Bronze setzte sich Pogacar gegen Pedersen durch.

So lief das Rennen

Nach dem Start wurde angegriffen und es formierte sich recht schnell eine Ausreißergruppe. Oswin Duell (Großbritannien), Matthew Dinham (Australien), Patrick Gamper (Österreich), Harold Tejada (Kolumbien), Kevin Vermaerke (USA), Rory Townsend (Irland), Ryan Christensen (Australien), Krists Neilands (Lettland) und Petr Klemen (Tschechien) fuhren schnell mehr als fünf Minuten voraus.

Einige Kilometer fuhren Verfolger zwischen Feld und Spitze, konnten den Sprung nach vorn aber nicht schaffen und wurden wieder vom Feld geschluckt.

Etwa 200 Kilometer vor dem Ende stoppten Protestierende das Rennen. Mit rund einer Stunde Verspätung ging es weiter.

Den Stadtkurs in Glasgow erreichte die Spitze etwa fünf Minuten vor dem Feld. Dort machten die Dänen das Tempo. Die erste Attacke aus dem Feld setzten Julian Alaphilippe und Sören Kragh Andersen. Sie kamen aber nicht weg. Dann lösten sich Mattias Skjelmose, Lorenzo Rota und Tobias Halland Johannessen. Die Belgier bestimmten in der Verfolgung das Tempo. Schnell war das Verfolgertrio wieder eingeholt.

Rund 120 Kilometer vor dem Ende attackierten erneut Fahrer aus dem Feld. Zunächst der US-Amerikaner Neilson Powless, dann der Italiener Alberto Bettiol. Es formierte sich schnell eine sehr gut besetzte Gruppe mit einigen Top-Favoriten.

100 Kilometer vor dem Ende lagen die frühen Ausreißer nur noch etwas mehr als eine Minute voraus. Im kleinen Feld wurde immer wieder das Tempo forciert und angegriffen.

Sechs Runden vor dem Ende hatte sich Vermaerke an der Spitze von seinen Begleitern gelöst. Die Favoritengruppe mit Van Aert, Pogacar, Van der Poel, Pedersen und Co. lag nur 37 Sekunden zurück. Nur rund 10 Sekunden dahinter lag eine weitere Gruppe mit Evenepoel, Van Baarle, Degenkolb und weiteren Fahrern. So lagen rund 80 Kilometer vor dem Ende nur 32 Fahrer innerhalb einer Minute, der Rest hatte bereits mehr als zwei Minuten Rückstand.

Dann ging Mathieu van der Poel in die Offensive. Van Aert, Pogacar, Bettiol, Pedersen und Matthew Dinham gingen mit. Rund 72 Kilometer vor dem Ende wurde auch Vermaerke von den Verfolgern eingeholt. Immer wieder wurde danach angegriffen, so dezimierte sich die Favoritengruppe weiter.

Bettiol löst sich

Etwa 55 Kilometer vor dem Ende löste sich Alberto Bettiol. Dahinter machte das belgische Team das Tempo. Bettiol baute seinen Vorsprung auf rund 40 Sekunden aus. Die rund 15 Fahrer große Verfolgergruppe mit den Top-Favoriten teilte sich nach einem Sturz von Jhonatan Narvaez auf der regennassen Straße.

Rund 40 Kilometer vor dem Ende hatten sich Van der Poel, Pedersen, Van Aert und Pogacar von den Begleitern gelöst und verkürzten zu viert nach und nach den Rückstand zu Bettiol.

Van der Poel attackiert

Etwa 22 Kilometer vor dem Ende holten sie ihn ein und Van der Poel attackierte bergauf. Der Niederländer löste sich von Pedersen, Pogacar und Van Aert, Bettiol konnte nicht folgen. Van der Poel baute seinen Vorsprung schnell auf 30 Sekunden aus, stürzte dann aber in einer Rechtskurve und büßte etwa 10 Sekunden Vorsprung ein. Er baute anschließend seinen Vorsprung auf mehr als eineinhalb Minuten aus und siegte souverän. Van Aert holte Silber, Pogacar Bronze.

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