Lennard Kämna

Lennard Kämna (Bora-hansgrohe) hat die 9. Etappe der Spanien-Rundfahrt nach einer starken Attacke im Schlussanstieg gewonnen und damit nun bei allen großen Landesrundfahrten eine Etappe für sich entschieden. Kämna konnte sich aus einer achtköpfigen Ausreißergruppe lösen, die sich im Rennverlauf gebildet hatte, und überquerte knapp 30 Sekunden vor Matteo Sobrero (Jayco AlUla) die Ziellinie. Dritter wurde Chris Hamilton (DSM-firmenich).


Aufgrund des starken Regens, der im Finale für verdreckte Straßen sorgte, hatte sich die Rennjury dafür entschieden, die Zeitmessung kurz vor der 2-km-Marke vor dem Ziel durchzuführen. Sepp Kuss (Jumbo-Visma) bleibt weiter im Roten Trikot, Eduardo Sepulveda (Lotto Dstny) kann weiterhin das Bergtrikot anziehen.


So lief die Etappe

Die 9. Etappe der 78. Vuelta führte über 184,5 km von Cartagena nach Collado de la Cruz de Caravaca. Nach einem hektischen Start dauerte es eine gute Stunde, bis sich die Ausreißergruppe des Tages absetzen konnten. Zunächst lagen Amanuel Gehbreigzabhier (Lidl-Trek), Lennard Kämna (Bora-hansgrohe), Matteo Sobrero (Jayco AlUla), Ruben Fernandez (Cofidis), Dani Navarro (Burgos-BH) und Jon Barrenetxea (Caja Rural-Seguros RGA) vorne, zu denen sich später noch Chris Hamilton (DSM-Firmenich) und Jonathan Caicedo (EF Education-EasyPost) gesellten. Der Vorsprung dieser achtköpfigen Gruppe auf das Feld betrug maximal 8:40 Minuten. Bei der ersten Bergwertung am Puerto Casas de la Marina la Perdiz sicherte sich Barrenetxea 10 Punkte vor Fernandez und Gehbreigzabhier.

Im Feld kontrollierte zunächst Jumbo-Visma das Tempo. Rund 80 km vor dem Ziel gingen Soudal Quick-Step und Bora-hansgrohe in die Offensive und sorgten dafür, dass das Peloton bei starkem Wind in mehrere Teile auseinanderriss und der Vorsprung der Ausreißer rasch kleiner wurde. In einer ersten Verfolgergruppe befanden sich nun 22 Fahrer, darunter Primoz Roglic, Sepp Kuss, Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma), Remco Evenepoel (Soudal Quick-Step), Enric Mas (Movistar), Aleksandr Vlasov und Nico Denz (Bora-hansgrohe), Juan Ayuso und Joao Almeida (UAE Team Emirates). Den Sprung nach vorne verpasst hatten unter anderem Lenny Martinez (Groupama-FDJ), Wout Poels (Bahrain Victorious) und Cian Uijtdebroeks (Bora-hansgrohe). Zwischenzeitlich lag diese Gruppe fast zwei Minuten zurück, konnte den Abstand aber nach und nach verkürzen.


70 Kilometer vor dem Ziel hatten die acht Ausreißer nur noch gut vier Minuten Vorsprung vor der ersten Verfolgergruppe um Kuss und Evenepoel und 5:15 Minuten vor der großen Gruppe um Poels und Martinez, zu der etwa 60 Fahrer gehörten. Etwa 52 Kilometer vor dem Ziel liefen die beiden Verfolgergruppen wieder zusammen – der Vorsprung der Ausreißer betrug zu diesem Zeitpunkt noch dreieinhalb Minuten. Durch den Zusammenschluss im Peloton beruhigte sich jedoch die Rennsituation, und die acht Ausreißer konnten ihren Vorsprung wieder ausbauen. 

Nach 169 km im Sattel wartete auf die Fahrer die einzige Sprintwertung des Tages, die sich Gehbreigzabhier vor Hamilton und Kämna sicherte. In den Schlussanstieg zum Alto Caravaca de la Cruz, der mit steilen Passagen von bis 20 % aufwartete, ging die Ausreißergruppe knapp fünf Minuten vor dem Feld mit den Klassementfahrern. Sobrero, Kämna und Gehbreigzabhier konnten sich absetzen. Rund 5 km vor dem Ziel attackierte Kämna und distanzierte die verbliebenen Kontrahenten, lediglich Sobrero blieb auf Schlagdistanz, konnte aber den starken Bora-Fahrer nicht mehr gefährden.

Im Feld attackierten Almeida und Vlasov kurz vor der neuen Zeitmessung und konnten so einige Sekunden gutmachen. Starker Regen hatte am Schlussanstieg Spuren hinterlassen. Auf den letzten Metern der Etappe sorgten Schlamm und Dreck auf der Straße unfreiwillig für Cross-Flair bei der Spanien-Rundfahrt. Die Jury hatte daraufhin entschieden, dass der Etappensieg zwar wie geplant am Zielstrich ausgefahren, die Zeit aber schon kurz vor der 2-km-Marke genommen wurde. 


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