Nach dem Einzelzeitfahren am Dienstag geht es mit einer Bergankunft weiter. Diese 11. Etappe der Vuelta ist insgesamt nicht superschwer, hat nur etwas mehr als 2100 Höhenmeter. Doch im Finale geht es eben vueltatypisch zur Sache. Die Schlusssteigung ist im Schnitt zwar „nur“ 6,8 % steil, doch die Durchschnittswerte bilden nicht den Charakter des Anstiegs ab. Es wird am Ende mächtig steil, der letzte Kilometer hat fast 10% im Schnitt.
Die Klassementfahrer werden sich wohl auf den Schlussanstieg konzentrieren, dort um Sekunden kämpfen. Dass einer der Top-Klassementfahrer sein Team den ganzen Tag einspannt, um am Ende um den Tagessieg zu fahren, ist eher nicht zu erwarten. So ist dieses Teilstück eine sehr gute Chance für kletterstarke Ausreißer.
Viele Baroudeure und Kletterer haben beim Zeitfahren nur moderat aufs Tempo gerückt und nach dem Ruhetag ohnehin wieder Kräfte gesammelt. Es wird einige Fahrer geben, die unbedingt in die Gruppe des Tages wollen und hier die große Chancen auf den Tagessieg sehen. Einige Teams werden versuchen, mit mehreren Fahrern in der Ausreißergruppe vertreten zu sein. Das könnte dazu führen, dass es am Anfang des Rennens einen harten Kampf um die Gruppe gibt.
Die Fans werden in der Schlusssteigung wohl zwei Rennen zu sehen bekommen – erst das aus der Fluchtgruppe um den Tagessieg, dann der Sekundenkampf der Klassementfahrer.
Die Strecke
Nach dem Start geht es gen Osten. Zunächst über durchaus windanfälliges Terrain, doch es ist nur ein leichter Wind vorhergesagt. Spektakulär ist der erste Teil der Strecke nicht. Nach rund 100 Kilometern könnte das Peloton in Vinuesa links zur Schlusssteigung abbiegen, doch zunächst wird noch eine kleine Schleife gefahren. Etwa 18 Kilometer vor dem Ende ist man wieder im Ort Vinuesa – hier wird nun die Sprintwertung ausgetragen und diesmal geht es links weg in Richtung Schlusssteigung. Diese beginnt dann offiziell 6,5 km vor dem Ende.
Die Schlusssteigung hat es durchaus in sich. Im unteren Teil noch mit unter 6% moderat steil, doch am Ende wird es happig.
Es gibt einige Stellen, die giftig steil sind. Hier bieten sich mehrere Gelegenheiten für eine finale Attacke.
Sprintwertung:
VINUESA Km 145
Bergwertungen:
Km 163,2 La Laguna Negra | 6,5 km / 6,8%
Die Favoriten
Diese Etappe scheint das ideale Terrain für kletterstarke Ausreißer. Starke Fahrer, die in der Gesamtwertung so weit zurückliegen, dass sie für die Favoriten keine Gefahr sind, gibt es sehr viele. Romain Bardet, Wout Poels, Lennard Kämna, Damiano Caruso, Juan Pedro Lopez, Daniel Navarro, Emanuel Buchmann, Rui Costa, Michael Storer, Kenny Elissonde, Jesus Herrada, Ben Zwiehoff, Sergio Higuita, Omar Fraile, Remy Rochas, …
Doch auch Cristián Rodríguez, Einer Augusto Rubio und Santiago Buitrago haben mehr als sechs Minuten Rückstand in der Gesamtwertung und könnten versuchen, mit einer Flucht auch etwas Zeit in der Gesamtwertung gutzumachen. Diesen Fahrern würde man aber sicher nicht einfach so viele Minuten schenken.
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**** Romain Bardet, Michael Storer
*** Wout Poels, Damiano Caruso, Santiago Buitrago
** Kämna, Fraile, Herrada, Costa, Rubio, Van Eetvelt, Roglic
* Higuita, Zwiehoff, Tiberi, Grégoire, Elissonde, Lopez, Rodriguez, Evenepoel, Mas
Start: 13:20 Uhr
Ziel: ~ 17:30 Uhr