Nach zwei schweren Bergetappen steht vor dem zweiten Ruhetag ein welliger Abschnitt an. Für die Sprinter vermutlich zu schwer, für die Klassementfahrer nicht bergig genug für einen Großangriff – so scheint diese 15. Etappe das ideale Terrain für Ausreißer.
Eine leichte Etappe ist dies aber nicht, denn auf den rund 160 Kilometern müssen fast zweieinhalbtausend Höhenmeter bewältigt werden. Der erste Teil ist nur leicht wellig, im Finale warten dann aber mehrere Anstiege – genau genommen wird der letzte Anstieg zwei Mal erklommen. Es ist kein Pyrenäen-Pass, aber es geht doch für einige Kilometer bergan.
Je größer die Chance für Ausreißer, desto mehr Fahrer wollen in der Gruppe des Tages sein. So könnte es erneut zu Beginn einen heftigen Kampf um die Gruppe des Tages geben. Doch nach zwei schweren Wochen wird es bei vielen im Feld nicht mehr so richtig rund laufen und bei einigen der Wunsch groß sein, dass die Gruppe schnell steht und das Rennen im Feld kontrolliert bis zum Finale gefahren wird. Die Baroudeure im Feld werden auf die Straße hauen, was noch im Körper steckt – mit dem Ruhetag in Sicht, muss nicht mit den Kräften gehaushaltet werden.
Für die Klassementfahrer geht es wohl nur darum, ohne Zeitverlust und sicher das Ziel zu erreichen, um sich dann am Ruhetag für die letzte Woche der Vuelta zu erholen.
Die Strecke
Nach dem Start in Pamplona geht es zunächst flach, bzw. leicht wellig gen Westen. Dann geht es nach rund 50 Rennkilometer rechts weg gen Norden und anschließend bis zur Bergwertung rund 25 Kilometer tendenziell bergan. Es ist kein krasser Berg, aber die Fahrer machen doch fast 800 Höhenmeter.
Nach der Bergwertung folgt die Abfahrt und dann ein Flachstück. Anschließend geht es wieder bergan zur zweiten Bergwertung des Tages – Puerto de Zuarrarrate. Nach der Abfahrt und einem flachen Abschnitt ist man dem Tagesziel sehr nahe, doch zunächst geht es rechts weg auf die letzte Schleife. Etwa 16 Kilometer vor dem Ende beginnt dann die letzte Steigung des Tages – erneut geht es den Zuarrarrate hinauf.
Das Finale
Sprintwertung:
IRURTZUN Km 141,3
Bergwertungen:
km 79,8 PUERTO DE LIZARRAGA | 19,3 km / 2,6%
km 120,3 PUERTO DE ZUARRARRATE | 7,3 km / 4,8%
km 149,8 PUERTO DE ZUARRARRATE | 7,3 km / 4,8%
Die Favoriten
Für eine starke Fluchtgruppe kommen natürlich viele Fahrer in Frage. Andreas Kron hat sich bereits mehrfach in Ausreißerguppen gezeigt, für ihn scheint das Terrain nahezu ideal. Rémy Rochas, Luis Leon Sanchez, Rui Costa, Max Poole, Omar Fraile, Jesús Herrada, Romain Grégoire, Jonathan Caicedo, Nicolas Prodhomme, Matteo Sobrero, Santiago Buitrago, Rubén Fernández, Nico Denz, Chris Hamilton, Jon Barrenetxea, Antonio Tiberi, Joe Dombrowski, …. die Liste der Fahrer für eine Ausreißergruppe auf diesem Terrain ist lang.
Es ist zu erwarten, dass einige Teams versuchen, mit mehreren Fahrern vorn vertreten zu sein. Denn sollte sich eine große Gruppe absetzen, was zu erwarten ist, ist man mit mehreren Fahrern taktisch immer im Vorteil. Vor allem, wenn die Gruppe sehr groß ist, droht sich diese früh zu teilen. Mit mehreren Fahrern gelingt es meist besser, einen Split nicht zu verpassen – oder selbst herbeizuführen.
Für diese Etappe fällt es schwer, Top-Favoriten zu benennen. Klar, starke und bergfeste Rouleure sind einige dabei und ein paar Zeilen weiter oben stehen einige Namen. Doch nach zwei schweren Wochen sind viele Fahrer müde, angeschlagen oder einfach in die Teamtaktik eingebunden. Zudem ist der Sprung in die Gruppe auch immer ein wenig vom Glück abhängig.
Ben Zwiehoff wäre beispielsweise durchaus ein Fahrer für dieses Terrain, doch der Bora-Fahrer schlägt sich mit einer Erkältung rum, will „einfach nur“ den Ruhetag erreichen, wie er im Tagebuch berichtete.
***** –
**** Andreas Kron, Romain Grégoire
*** Jonathan Caicedo, Damiano Caruso, Filippo Ganna,
** Herrada, Buitrago, Denz, Rodriguez, Fraile, Rubio, Fernandez, Evenepoel, Herrada, Tiberi, LL Sanchez, Poole
* Lazkano, Poels, Mollema, Van den Berg, Costa, Hamilton, Rochas, Sobrero, Diaz, Costa
Start: 13:20 Uhr
Ziel: ~ 17:20 Uhr