Profil der 20. Etappe der Vuelta 2023

Es ist die letzte schwere Etappe dieser Vuelta. Nach drei harten Wochen stehen noch einmal satte 4400 Höhenmeter auf dem Programm. Es sind zwar keine langen Pässe zu meistern, aber es geht den ganzen Tag auf und ab. Es ist die letzte Chance, um in der Gesamtwertung vielleicht noch einige Positionen gutzumachen. Der Kampf um das Podium scheint entschieden – die drei Jumbo-Visma-Fahrer haben auf die Konkurrenz wohl genügend Vorsprung. Doch Juan Ayuso, Mikel Landa und Enric Mas liegen nicht weit auseinander – sie werden wohl nicht einfach so ins Ziel rollen.

Remco Evenepoel hat das Bergtrikot sicher, will aber vielleicht noch den vierten Etappensieg einfahren. Da man am Sonntag wohl fest mit einem Massensprint rechnen kann, ist diese 20. Etappe für viele Fahrer die letzte Chancen auf einen Etappensieg. Es könnte ein harter Kampf werden und eine spektakuläre Etappe.

Jumbo-Visma hat sich offenbar auf Sepp Kuss als Gesamtsieger festgelegt, sie werden versuchen das Rennen zu kontrollieren. Sollte sich eine Ausreißergruppe formieren, in der kein gefährlicher Fahrer für das Podium dabei ist, kann das niederländische Team diese ziehen lassen. Für starke Ausreißer besteht eine gute Möglichkeit, den Tagessieg unter sich auszumachen. Tiefenentspannt wird man bei Jumbo-Visma jedoch nicht in diese Etappe gehen. Denn das Terrain ist knifflig – ein Rennen bei diesem Parcours extrem schwer zu kontrollieren. Doch sie sollten als Mannschaft stark genug sein, ihre Podestplätze abzusichern.

Das Sprinttrikot trägt Kaden Groves recht sicher auf seinen Schultern. Selbst wenn Evenepoel Zwischensprint und Etappe gewinnt, bleibt Groves in der Punktewertung vorn. Die Teamwertung wird wohl an Jumbo-Visma gehen, sie haben mehr als 30 Minuten Vorsprung. Auch die Nachwuchswertung scheint entschieden – denn Cian Uijtdebroeks müsste auf Juan Ayuso mehr als dreieinhalb Minuten aufholen, um in die Nähe des Weißen Trikots zu kommen. Ayuso müsste wohl schon komplett einbrechen, dass hier das Nachwuchstrikot nochmals wechselt.

So geht es vor allem um den Tagessieg, aber es fällt auch die Entscheidung im Kampf um die Top5. Sollte das Rennen komplett eskalieren, Sepp Kuss eine Schwäche offenbaren, würde eventuell sogar das Leadertrikot wechseln. Doch davon ist nicht auszugehen.

Die Strecke

Nach dem Start geht es gen Westen. Bereits nach wenigen Metern beginnt die erste Steigung. Wer einen schlechten Start erwischt, kann einen Horror-Tag erleben.

Nach der ersten Bergwertung geht es lange leicht bergab – rund 23 Kilometer nach dem Start durch den Zielort. Anschließend gibt es kaum noch flache Meter.

Die nächste Steigung ist der Puerto de la Cruz Verde – dieser Berg wird zunächst von Norden erklommen, später in einer Schleife auch zwei Mal von Westen über den Alto de Robledondo und im Finale auch von Osten.

Zunächst werden die zwei Schleifen über den Robledondo gefahren – diese ist 50 Kilometer lang. Dann geht es noch auf eine östliche Schleife und die Fahrer erklimmen den Puerto de la Cruz Verde auch von Osten.

Es folgt eine Abfahrt und die letzte Steigung des Tages – die zum Alto San Lorenzo de el Escorial. Von der Bergwertung sind es noch 12 Kilometer bis ins Ziel.

Sprintwertung:

SANLORENZODEELESCORIAL Km 192,8

Bergwertungen:

km 12,8 COLLADO DEL PORTAZGO | 10,8 km / 3,4%
km 43 PUERTO DE LA CRUZ VERDE | 7 km / 5%
km 70,8 LA ESCONDIDA | 9 km / 4,1%
km 87 ALTO DE SANTA MARÍA DE LA ALAMEDA | 5 km / 5,6%
km 94 ALTO DE ROBLEDONDO | 5,1 km / 4,8%
km 124,2 LA ESCONDIDA | 9 km / 4,1%
km 140,4 ALTO DE SANTA MARÍA DE LA ALAMEDA | 5 km / 5,6%
km 147,4 ALTO DE ROBLEDONDO | 5,1 km / 4,8%
km 181 PUERTO DE LA CRUZ VERDE | 7,2 km / 3,9%
km 195,6 ALTO SAN LORENZO DE EL ESCORIAL | 4,6 km / 6,6% | Bonus

Die Favoriten

Vermutlich wird eine Ausreißergruppe den Tagessieg unter sich ausmachen. Gute Bergfahrer und bergfeste Rouleure sind die Favoriten. In den vergenen Tagen konnte man sehen, wer zu den stärksten Fahrern gehört, in der Gesamtwertung aber keine große Rolle mehr spielt. Allen voran Remco Evenepoel. Drei Etappensiege hat er bereits, diese Etappe könnte Nummer 4 werden. Aber auch Romain Bardet, Andreas Kron, Santiago Buitrago und Max Poole haben gezeigt, dass sie extrem stark sind.

***** Remco Evenepoel
**** Andreas Kron, Wout Poels
*** Santiago Buitrago, Einer Rubio, Joao Almeida, Max Poole, Cristián Rodríguez
** Storer, Kämna, Van Eetvelt, Soler, Roglic, Uijtdebroeks, Costa,
* Cattaneo, Sánchez, Grégoire, Vingegaard, Vlasov, Mas,

Start: 11:55 Uhr
Ziel: ~17:30 Uhr