Die zweite UCI-Gravel-WM hat einen anderen Charakter, als die Premiere 2022. „Es ist schon eine richtige Gravel-Strecke“, sagt Profi und WM-Starter Paul Voß. Der EM-Dritte hat sich den Parcours Anfang der Woche genau angeschaut und ist sehr angetan. „Es ist alles drin. Extrem steile Anstiege, auch wenn diese größtenteils auf Straße sind. Schotterpassagen und auch technisch anspruchsvolle Abschnitte. Insgesamt ist es eine Strecke, die durchaus für ein Spektakel sorgen kann. Wobei zwei, drei Abfahrten schon fast kritisch sind“, sagt Voß.
Die Elite-Frauen (Samstag) absolvieren 140 Kilometer mit rund 1.660 hm, das Rennen der Elite-Männer hat 169 Kilometer mit rund 1.890 Höhenmetern. Alle Rennen starten in Spresiano, südlich von Treviso am Lago Le Bandie. Die Elite-Kategorien drehen erst eine Runde um den See, bevor sie sich auf die Strecke begeben. Die Altersklassen-Athleten überspringen die 5 km lange Seerunde am Start und begeben sich direkt auf die Strecke.
Die ersten 46 km sind dann für alle Kategorien gleich, bis es zur ersten Zielpassage geht. Nach nur 12 Kilometern beginnt ein 21 Kilometer langer Schotterabschnitt, der letzte Teil davon bergauf.
Nach der ersten Passage an der Ziellinie geht es zur Nordostschleife, die mehr Straße und mehr Höhenunterschiede aufweist, einige davon sind sehr steil. „Je nachdem, wie gefahren wird, kann es hier schon eine Vorselektion geben. Es ist schon ein schwerer Abschnitt, aber man muss abwarten, ob wirklich bereits hier jemand etwas probieren will“, so Voß.
Die Männer fahren auf dieser ersten Schleife einen Zusatz-Abschnitt rund um den Lago di Lago. So erreichten die Männer nach 96 Kilometern (Frauen nach 89 km) wieder die Ziellinie und es geht auf die Westschleife, mit zunächst einer Mischung aus flachem Schotter und kurzen Straßenabschnitten. „Dieser Abschnitt ist flach, hat aber viele Kurven. Hier könnte sich durchaus eine gefährliche Gruppe absetzen“, glaubt Voß. „Wenn sich dort eine Gruppe einig ist, können sie mit großem Vorsprung ins Finale gehen“. Dieses hat es in sich.
Auf den letzten 20 km gibt es kurze, aber sehr steile Anstiege, wobei der letzte erst 5 km vor dem Ziel gemeistert ist. Vielleicht der Ort für die Entscheidung. „Bei den letzten Kilometer sind nur die Beine gefragt. Es ist so schwer, so steil – dort muss man einfach stark sein“, sagt Voß. Die letzte Abfahrt ist nicht ohne, aber dann ist Ziel nach fast 170 Kilometern erreicht.
Infos:
–> worldgravel.marcabianca.bike
–> www.uci.org/competition-hub/2023-uci-gravel-world-championships
Meldeliste ucigravelworldseries.com