Insgesamt 17 Saisonsiege gelangen dem Team Jayco AlUla, fünf weniger als im Jahr zuvor. Die beiden Giro-Etappensiege durch Michael Matthews und Filippo Zana waren wohl die wichtigsten des Jahres. Der beste Fahrer des Teams war erneut Simon Yates. Gesamtzweiter bei der Tour Down Under, Vierter bei Paris-Nizza und auch Gesamtrang vier beim Giro d’Italia. Zudem ein starker Herbst bei den italienischen Rennen, mit einigen guten Ergebnissen und Rang fünf bei der Lombardei-Rundfahrt.

Sprinter Dylan Groenewegen steuerte sechs Siege zur Bilanz bei – zudem gelangen einige gute Ergebnisse. Der Etappensieg bei der Tour de France fehlt dem Niederländer zu einer guten Saison. Neuzugang Filippo Zana lieferte hingegen eine sehr gute Saison, Eddie Dunbar fuhr ebenfalls sehr ordentlich, wurde Gesamtsiebter beim Giro. Neo-Profi Felix Engelhardt zeigte eine starke Debütsaison.

Es fehlte dem Team insgesamt ein wenig an den ganz großen Resultaten, aber es war keine schlechte Saison, sondern eher eine Fortsetzung der positiven Entwicklung aus dem vergangenen Jahr.

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Im Umbruch

Die australische Mannschaft steckt schon länger in einem Umbruch, nachdem der Versuch von Eigentümer Gerry Ryan, dem Team eine andere ökonomische Struktur zu geben scheiterte. Der Kader wurde immer wieder verändert, starke Fahrer gingen. Nun ist mit AlUla ein finanzkräftiger Partner an Bord.

Das Team will die Strahlkraft aus der Vergangenheit wiedererlangen, wird sich nun wieder etwas verstärken. Luke Plapp und Mauro Schmid stoßen zum Team. Ebenso kommen Max Walscheid und Sprinter Caleb Ewan in die Mannschaft. Für Ewan ist es ein dringend nötiger Neuanfang, nachdem es bei Lotto-Dstny gar nicht mehr lief und der Abschied die einzige Lösung schien. Ob der kleingewachsene Sprinter, der die Mannschaft 2019 verlassen hatte, beim alten Team auch an alte Erfolge anknüpfen kann, bleibt abzuwarten.

In Sachen Sprint ist man mit Ewan, Groenewegen, Mezgec, Walscheid und Stewart nun stark aufgestellt. Schmid, Yates, Zana, Matthews und Dunbar können auch bei Eintagesrennen mit anspruchsvollem Profil gute Resultate erzielen. In Sachen Grand Tours sind Tagessiege sicher ein Ziel, aber mit Yates und Dunbar ist auch das Gesamtklassement im Fokus. Die Strecke der Tour de France dürfte Simon Yates liegen, doch die Konkurrenz wird in Frankreich enorm sein. Man darf gespannt sein, welchen Plan man ausgeben wird.

Wie erfolgreich die Saison 2024 wird, hängt wohl vor allem an den Kapitänen der Mannschaft. Yates, Greonewegen und Rückkehrer Ewan werden gefordert sein. Auch auf Zana, Dunbar und Schmid ruhen die Hoffnungen. Mit Anders Foldager und Davide De Pretto hat man zwei junge Talente geholt, die sich entwicklen sollen.

Ein ganz großer Sprung nach vorn ist sicher nicht zu erwarten, doch im Kader steckt durchaus das Potenzial, mit einer soliden Saison den positiven Trend der vergangenen beiden Jahre fortzusetzen. Der Abstand zur Weltspitze dürfte jedoch weiter sichtbar bleiben.


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