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Lenny Martinez (Groupama-FDJ)

Der junge Franzose Lenny Martinez kam mit einer Menge Vorschusslorbeeren aus seiner U23 Zeit ins Profilager. Klein, leicht und hochveranlagt wurde ihm als Kletterer schon einiges zugetraut, auch in unserer Vorstellung des jungen Neoprofis.

Und man kann sagen, dass seine Saison wohl in etwa so verlaufen ist wie er es sich selbst gewünscht hatte. Er stieg bei der Marseillaise direkt mit einem Top10-Resultat ein und ließ im März bei seiner WorldTour Premiere einen starken 12. Platz in der Gesamtwertung der Volta Catalunya folgen. Inklusive Platz 6 bei der Bergankunft am Lo Port. Weitere Top-Platzierungen in schweren französischen Eintagesrennen folgten beim Classic Grand Besançon Doubs oder der Mercan Tour Classic Alpes-Maritime. Bei der Dauphiné konnte er in den Bergen noch nicht dauerhaft ganz vorne mithalten, war aber auch nicht weit weg und nutzte die guten Beine zwei Tage später am Mont Ventoux aus, um sich beim CIC-Mont Ventoux gegen Michael Woods seinen ersten Sieg als Profi zu sichern.

Nach einer Pause ging es über eine gute Polen-Rundfahrt Richtung Saisonhighlight Vuelta. Dort konnte er sich nach einem guten Auftakt im Teamzeitfahren und einer sehr guten Leistung bei der ersten Bergankunft in Arinsal durch eine erfolgreiche Fluchtgruppe genug Zeit vor dem Peloton sichern, um nach Etappe 6 das rote Führungstrikot zu übernehmen. Ein grandioser Erfolg für einen 20-Jährigen Neoprofi! Dass er dieses wenig später wieder verlor und Richtung Ende der Rundfahrt peu à peu an Boden in der Gesamtwertung verlor, war letztlich zu erwarten und nach den frühen Erfolgen auch nicht mehr so wichtig.

Nach dem ersten Jahr in der WorldTour bleibt die Erkenntnis das Lenny Martinez mehr als nur bereit war für das hohe Niveau. Er klettert wie erwartet schon fast mit den besten, hat aber verständlicherweise noch Probleme diese Leistungen regelmäßig abzurufen. Schön zu sehen ist zudem, dass er kein Problem mit Eintagesrennen hat und dort bei entsprechend schwerem Profil durchaus für Siege gut ist.

In seinem Rennprogramm fehlten flache Rennen fast komplett. Aus der Kletter-Komfortzone wurde er also nie herausgeholt. Für die Entwicklung als GC-Fahrer bleibt beim Zeitfahren ein großes Fragezeichen. In der Romandie und der Vuelta schlug er sich zumindest zwei Mal ansprechend. Schafft er dies regelmäßig und kann seine Konstanz in den großen Rennen weiter ausbauen, dürfte der nächste Schritt bald folgen.

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