Niklas Märkl geht bereits in seine viertes World-Tour-Jahr, bereitet sich im Januar mit seinem Teamkollegen in Spanien auf die neue Saison vor. „Das Trainingslager läuft bislang super, wir haben jetzt aber noch zwei Dreierblocks vor uns“, sagt der 24-Jährige am Medientag seins Teams dsm-firmenich PostNL. Märkl war mit Sprintgruppe schon einige Tage eher nach Calpe angereist, als beispielsweise Klassikerkapitän John Degenkolb. „Es läuft schon sehr ordentlich“, sagt Märkl. „Ich fühle mich sehr gut und wenn ich das mit letztem Januar vergleiche, bin ich einen echten Schritt weiter„
Den Enwicklungsschritt hat er einer sehr ordentlichen Saison 2023 zu verdanken. „Ich hatte am Ende mehr als 70 Renntage, das spricht für sich. Aber der Giro hat natürlich auch einen Boost gebracht„, so Märkl. Beim Giro d’Italia hat er seine GrandTour-Debüt gefeiert, machte vor allem auch als Anfahrer für Sprinter Alberto Dainese eine gute Figur.
Die der Vorbereitung auf die Saison 2024 habe Märkl „auf einem ganz anderen Level“ begonnen, ist voller Hoffnung und Vorfreude. Anfang Februar wird er in die Rennsaison starten. Im Frühjahr liegt der Fokus dann auf den Klassikern. Märkl ist endschnell, hat eine gute Radbeherrschung und taktisches Gespür. Die belgischen Klassiker liegen ihm. „Ich schaue nicht auf die ganz großen Rennen, bei denen sich neben Van der Poel und Van Aert nur ein ganz kleiner Kreis Chancen ausrechnen kann. Aber es gibt einige kleinere Rennen, bei denen durchaus etwas möglich ist. In Top-Form, mit der richtigen Einstellung kann es gut laufen und dann ist man schnell ‚in the Mix‘, wie es so schön heißt. Ich sehe da mit meinen Qualitäten durchaus Potenzial, will im Frühjahr in Top-Form sein und versuchen die Chancen auf gute Platzierungen zu nutzen“, so Märkl.
In der Klassiker-Fraktion von dsm-firmenich PostNL sind erfahre Männer wie John Degenkolb und Nils Eekhoff, aber auch einige junge Fahrer. Märkl ist zwar selbst erst 24 Jahre alt, zählt aber schon zu den Erfahreneren. „Ja, manchmal war ich bereits in der Rolle, das Team ein wenig zu lenken. Es macht mir Spaß, Verantwortung zu übernehmen. Aber wir haben natürlich mit John jemanden, der da viel weiter ist und von dem wir alle profitieren. Ich bin im vergangenen Frühjahr wenige Rennen mit John zusammen gefahren, das wird sich wohl in diesem Jahr ändern, davon kann ich profitieren.“
Märkl ist die Vorfreude auf die neue Saison und die Klassiker anzumerken. „Die Stimmung ist einfach großartig, bei den Klassikern. Mein absolutes Lieblingsrennen ist die Flandern-Rundfahrt. Du stehst am Start und hast Gänsehaut, es ist einfach etwas ganz Besonderes. Das geht nicht nur mir so. Selbst für die ganz erfahrenen Jungs, wie John, ist die Ronde auch bei der zehnten Teilnahme noch speziell“, schwärmt Märkl und führt lachend an: „Für mich ist es aktuell aber leider unmöglich, da ganz vorn zu landen. Bei der Ronde sind es sowieso immer nur eine Handvoll Fahrer der absoluten Weltspitze, die sich Chancen auf den Sieg ausrechnen können, so schwer ist das Rennen. Aber ich will 2024 unbedingt wieder am Start stehen.“
Bei vielen flämischen Rennen wird Märkl in der Helferrolle sein, die Kapitäne aus dem Wind halten, versuchen Degenkolb, Eekhoff & Co. möglichst frisch ins Finale zu bringen. „Jeder im Team hat seine Aufgaben, nur als Gemeinschaft kannst du erfolgreich sein. Wir haben eine gute Mannschaft, auch wenn wir nicht zu den Top-Favoriten auf die ganz großen Klassikersiege zählen. Wir haben auch im vergangenen Jahr gute Ergebnisse eingefahren, das wollen wir auch 2024.“
Dem Frühjahr gilt nun die volle Konzentration. „Ich mache mir im Moment keine Gedanken, über die Rennen im Sommer. Mein Fokus gilt dem Frühjahr, dafür arbeite ich aktuell hart und will dort das Maximum rausholen„, so Märkl. Mit dem Leistungssprung aus der Saison 2023 hofft er auf ein gutes Frühjahr. Will den nächsten Schritt in seiner Entwicklung machen. „Ich bin ja selbst noch recht jung, das vergisst man bei den jungen Überfliegern, die direkt aus den Junioren kommen, schnell. Ich bin eher ein Normalentwickler, merke, wie ich von Jahr zu Jahr besser werde.“
Sein erstes Rennen im Jahr 2024 wird er voraussichtlich in Portugal bestreiten. Ende Februar beginnt dann die Klassikersaison in Belgier.