Jörg Ludewig

1 | Tadej Pogačar gewinnt das Double aus Giro & Tour

Nachdem Tadej im letzten Jahr das gesamte Frühjahr gerockt & quasi im Dauermodus angegriffen hat, beginnt er seine Saison 2024 nun einen Tick konservativer und konzentriert sich erstmal auf den Giro. Mit der Motivation des Giro-Sieges holt er sich dann im Sommer das Double aus Giro & Tour – weil alles, was im letzten Jahr daneben ging, dieses Mal mit nem Tick mehr Ruhe und Souveränität klappt. Ich mag den Kerl einfach gern. Er ist sichtbar. Er ist nahbar – ein Star zum Anfassen; vielleicht ist mein Wunsch auch mehr der Vater des Gedanken aber ich denke nach wie vor, dass ‚Pogi‘ den krassesten Motor von allen GC’lern hat & solch eine Belastung aufgrund seiner Konstitution verkraftet. Und wenns heutzutage einer packt, dann er. Sein Team steht Visma Lease a Bike, INEOS und Bora-hansgrohe in nichts nach. Durch das Wechsel Karussell gibt’s insgesamt mehr Breite bzgl. der GW-Favoriten & auf der Gravel-Etappe kann er die Tour mit etwas Glück, seinem Können & seinem Auge für die Rennsituation für sich entscheiden.

2 | Team Visma-Lease a Bike gewinnt dieses Jahr keine Grand Tour

Nach dem fantastischen Jahr 2023 wird es bei Visma Lease a Bike 2024 eine Umkehr geben.
Giro & Tour-Sieg sind bereits durch Pogi vergeben 😊 – und Roglic holt sich den Vuelta-Sieg, nachdem er bei der Tour hinter Pogi und Vingegaard Dritter wird. Dafür gewinnt WvA allerdings endlich die Rennen, von denen er immer geträumt hat. Ergo alles andere als schlecht fürs niederländische WT-Tour; aber anders.

3 | Wout van Aert wird Olympia-Sieger und Weltmeister

Wout macht, nach soooo vielen zweiten Plätzen im vergangenen Jahr, 2024 zu „seinem Jahr“! Er konzentriert sich auf 5 große Rennen & gewinnt 4 davon, wird Olympiasieger & sogar noch Weltmeister.
Mathieu van der Poel ist nach seiner verrückt-erfolgreichen CX-Saison etwas müde & kommt nach einem 2023 mit unzähligen Highlights nicht früh genug wieder in die absolute Spitzenform, um die Klassiker wie zuvor zu dominieren. Er gewinnt aber ein Monument und dieses Jahr auch wieder eine Tour-Etappe, holt Bronze in Paris -> aber muss mit 29 Jahren – wie selbst bereits zuvor eingeschätzt – erkennen, dass die Kombi aus CX, MTB & Road innerhalb eines Jahres auf allerhöchstem Niveau schwer zu vereinbaren ist.

4 | Puck Pieterse gewinnt ein Monument

Puck soll sich laut den Roodhoofts (Anmerk.: die Teamchefs der Fenix-Deceuninck und Alpecin-Deceuninck-Teams) in Vorbereitung auf das MTB-Rennen der Olympischen Spiele zunächst mehr auf die Straßensaison konzentrieren. Nachdem sie im Jahr 2023 bereits 5. bei Strade Bianche wurde, holt sie sich dieses Jahr ihr erstes Monument!

Und hier möchte ich meine These noch erweitern: Puck ist ein so nahbarer Superstar, egal auf welchem Reifenprofil – durch ihre Offenheit, Empathie & Passion wird sie zum Vorbild einer ganzen Generation an FemalePros.

5 | Die Jungen Wilden & kein Ende

Durch Trainingsmethodik & neueste Analytik, KI & Scouting auf nie da gewesenem Niveau wird sich der Trend fortsetzen und wir auch 2024 mehr & mehr Sieger der ‚GenZ‘ sehen. Ayuso, Lamperti, Magnier, Torres – es geht munter weiter mit den ‚Jungen Wilden‘. Wir werden uns zudem schnell an ganz neue Namen gewöhnen, die kometenhaft aufsteigen und dabei vielleicht auch für ein neues Publikum zu Idolen reifen.

Durch Netflix und RedBulls’ Media-Touchpoints kommen Contentformate hinzu, die ein ganz neues Fan-Klientel hervorbringen werden. Ich hoffe, dass wir bei Eurosport & Discovery+ auch zeitnah bereits vorhandene Daten live bereitgestellt bekommen, die ohnehin vorhanden sind. Gut aufbereitet „& serviert“ könnte das für Radsportfans ein toller Mehrwert sein. Ich verstehe dabei die Teams, die das eher nicht wollen. Aber wenn damit das ‚große Ganze‘ wächst, Fans & Sponsoren generiert werden, sollte man das Thema Daten mit offenem Visier angehen & zumindest die Daten eines Fahrers jedes Teams bereitstellen.