Rosa Pogi und die lästigen Pflichten
Drei Etappensiege in der Tasche und mehr als zweieinhalb Minuten Vorsprung in der Gesamtwertung – läuft, bei Tadej Pogacar. Er ist der beste Fahrer im Rennen und trägt verdient das Rosa Trikot. Im Zeitfahren den anderen überlegen, bergauf ohnehin top. Bislang läuft es für Pogacar genau so, wie man es erwartet hatte.
In der ersten Woche wurde spekuliert, dass Pogacar das Rosa Trikot gern mal für ein paar Tage abgeben würde. Der Slowene zeigte sich vor allem in den ersten Tagen von der täglichen Prozedur mit Interviews und Pressekonferenz extrem genervt. Nachdem Pogacar an den ersten drei Renntagen täglich attackiert hatte, fragte ein Journalist humorvoll, ob er das denn jetzt 21 Tage so machen wolle. Pogacar antwortete schroff: „Kein Kommentar“. Wie lästig er die Prozedur mit der Pressekonferenz findet, zeigte er mehrfach deutlich.
Es war durchaus nachvollziehbar, dass Teams wie EF Education – EasyPost hofften, Pogacar würde in Ptrati di Tivo das Trikot an Ausreißer abgeben, um den täglichen Pflichten zu entkommen und mehr Zeit für die Regeneration zu haben. Doch Pustekuchen. UAE ballerte den ganzen Tag im Feld von vorn und Pogacar holte den Sieg souverän.
Der Blick auf die Gesamtwertung verrät, da müsste in Woche zwei schon eine Ausreißergruppe mit vielen Minuten Vorsprung durchkommen, damit das Trikot zu einem Ausreißer ohne GC-Chancen wechselt. Sollte UAE diesen Plan haben, werden Bora und Ineos das vielleicht sogar zu verhindern wissen – gerade weil Pogacar so genervt von den Rosa-Pflichten und den Pressekonferenzen ist.