Profil 11. Etappe des Giro d'Italia 2024

Rund 1900 Höhenmeter sind auf den 207 Kilometer zu bewältigen. Auf den ersten rund 90 Kilometern ist es wellig, die letzten rund 110 Kilometer zum Ziel sind flach. Diese elfte Etappe scheint ideal für die Sprinter zu sein. Doch im zweiten Teil der Etappe geht es entlang der Küste über offenes Terrain, dort könnte der Wind könnte eine Rolle spielen. Es ist zwar kein Sturm angekündigt, aber doch Windgeschwindigkeiten von mehr als 20 km/h. Das könnte reichen, dass eines der Teams versucht, das Feld auf die Kante zu nehmen. Vor allem im Abschnitt ab rund 80 Kilometer vor dem Ende ist er „Schiebekante“, dann kommt der Wind von der Seite.

Die Sprinterteams werden das Rennen kontrollieren wollen, um sich diese Chance nicht entgehen zu lassen. Für die Klassementfahrer geht es darum, mit möglichst wenig Kraftaufwand den Tag ohne Zeitverlust zu überstehen.

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Die Strecke

Wenige Kilometer nach dem Start beginnt die erste kleine Steigung. Nicht kategorisiert, aber vielleicht eine Chance für Fahrer, die eine Fluchtgruppe initiieren wollen. Nach einer Abfahrt und einigen flachen Kilometern beginnt dann die Steigung zur einzigen Bergwertung des Tages. Nach der Wertung geht es wellig weiter, zur ersten Sprintwertung des Tages. Es folgt ein langer Abschnitt, in dem es leicht bergab zur Küste geht. Die letzten 100 Kilometer zum Ziel sind dann komplett flach.

Achtung Wind

Ab rund 80 Kilometer vor dem Ende geht es entlang der Küste und über offenes Terrain. Der Wind sollte von rechts hinten kommen – es droht eine gefährliche „Schiebekante“.

Im Finale gibt es rund vier Kilometer vor dem Ende zwei 90-Grad-Rechtskurven – dann geht es auf die sehr lange Zielgerade.

Bergwertung:
km 48.4 – PIetracatella – m 690 (3a cat.)

Sprintwertungen:
Intergiro: km 137.9 San Salvo Marina
Intermediate Sprints: km 74.5 Casacalenda | km 172.5 Fossacesia Marina

Die Favoriten

Es ist ein Tag für die Sprinter im Peloton. Olav Kooij, Ethan Vernon und Max Kanter sind nicht mehr im Rennen. Das Tudor-Team um Sprinter Alberto Dainese hat mit Alex Krieger und Marius Mayrhofer zwei wichtige Anfahrer verloren. Tim Merlier hatte nach seinem Sturz vor einigen Tagen immer wieder Probleme, auch Phil Bauhaus ist offenbar nicht im Vollbesitzt seiner Kräfte. Das rückt Jonathan Milan in die Rolle des Top-Favoriten auf den Tagessieg. Eine Etappe hat er bereits gewonnen und sein Team ist stark genug, das Rennen zu kontrollieren. Caleb Ewan und Kaden Groves sind die Herausforderer.

Je weniger Mannschaften das Rennen für einen Sprint kontrollieren wollen, desto größer sind die Chancen für Ausreißer. Milan hat eine Etappe bereits gewonnen und trägt recht sicher das Ciclamino. Bekommt seine Mannschaft gar keine Hilfe bei der Renngestaltung, werden sie sich gut überlegen, wie viel Kräfte sie investieren wollen.

Bricht das Feld auf einer Windkante auseinander, könnte es chaotisch werden. Dann wäre auch eine späte Attacke eine Möglichkeit auf den Tagessieg – je nach Zusammensetzung der ersten Gruppe.

***** Jonathan Milan
**** Caleb Ewan, Kaden Groves
*** Bauhaus, Jakobsen, Dainese
** Ganna, Van Poppel, Askey, Kamp
* Ballerini, Molano, Gaviria, Van Dijke, Hofstetter

Start: 12:05 Uhr
Ziel: ~17:15 Uhr