Profil der 16. Etappe des Giro 2024

Info: Die Strecke wurde aufgrund der widrigen Wetterbedingungen verändert – Infos dazu hier.

Nach dem zweiten Ruhetag geht es mit einer Bergetappe weiter. Dieses Teilstück mit rund 4000 Höhenmetern könnte eine sehr gute Chance für kletterstarke Ausreißer sein. Wie genau die Etappe aussehen wird, ist am Tag vor dem Rennen offen. Denn aufgrund der angekündigten Wetterbedingungen – Temperaturen um den Gefrierpunkt und sogar möglicher Schneefall – wurden verschiedene Maßnahmen beschlossen. So kann es zu einer Neutralisation für einige Minuten am Umbrailpass kommen, wo an einem eingerichteten Teamparkplatz die Möglichkeit zum Umziehen für die Fahrer geschafften werden soll. Sollte es schneien, könnte der Umbrailpass sogar komplett gestrichen werden. Dort wäre die Cima Coppi – also der höchste Punkt des Giro, wo es im Kampf um die Bergwertung satte 50 Punkte geben würden. Ob tatsächlich ein Rennen auf dem geplanten Parcours gefahren werden kann, wird man wohl erst am Dienstagvormittag wissen.

Update: Die Wetterbedingungen scheinen am Morgen nicht besser zu sein, als erwartet. Zudem ist es sehr wahrscheinlich, dass der Umbrail nicht gefahren wird und das Rennen erst im Tal nach dem Umbrail gestartet wird. Eine offizielle Info dazu gibt es bislang noch nicht. Dieser Text wird weiter aktualisiert.

Die Teams hatten in einer Abstimmung gegen eine Fahrt über den Umrail gestimmt und sich für den Start im Tal ausgesprochen.

Update 2:

Das neue Etappenprofil:

Das Rennen wird nicht über den Umbrail führen, sondern im Tal gestartet. Gemäß Protokoll heißt es: „Bei extremen Wetterbedingungen wird die Etappe bis zu einem Ort neutralisiert, an dem die Sicherheitsbedingungen erfüllt sind“ – dies kommt nun zur Anwendung.

Ursprünglich war sogar geplant, über das noch etwas höher gelegene Stilfserjoch zu fahren – doch wegen Lawinengefahr wurde schon vor einigen Tagen dieser Plan gestrichen und der Umbrail als Ausweichroute gewählt.

Tadej Pogacar hat mit seinem Sieg auf der Königsetappe am Sonntag seinen Vorsprung in der Gesamtwertung auf mehr als sechs Minuten ausgebaut. Er und sein Team UAE können sich darauf konzentrieren, das Rennen zu kontrollieren. Im Finale geht es am Dienstag erneut bergan, hier muss Pogacar die Konkurrenz im Blick behalten. Bislang agierte er souverän, es wird erwartet, dass sich das fortsetzt. Wird die Etappe wegen des Wetters entschärft, könnte am Ende Pogacar erneut um den Tagessieg kämpfen – oder holt sich ein Ausreißer den Sieg? Durchaus möglich.

Nicht alle Fahrer finden nach einem Ruhetag direkt den richtigen Tritt. Dazu könnten es die schwierigen Wetterbedingungen noch härter machen. Man darf gespannt sein, wer mit guten Beinen aus dem Ruhetag kommt.

Die Vorschau wird präsentiert von:

Die Strecke

Von Livigno geht es gen Osten, nach Gröden. Die ersten Kilometer bergan, dann folgt eine 15 Kilometer lange Abfahrt. Anschließend geht es nach Bormio und dann beginnt die Steigung zum Umbrail. Der Gipfel liegt fast 2500 m üNN! Es folgt die lange, in einigen Abschnitten durchaus kurvenreiche Abfahrt. Danach folgt ein sehr langes Flachstück. Über Meran und Bozen geht es zum Fuße des vorletzten Anstiegs.

Im Finale warten zwei Anstiege. Zunächst geht es den Passo di Pinei hinauf – ein sehr langer Anstieg, bei dem es im Mittelteil eher moderat bergauf geht, der aber stellenweise auch giftig steil ist. gerade die ersten Kilometer und der letzte Teil der 23 Kilometer langen Steigung haben 7% und mehr.

Nach dem Pinei folgt eine kurze Abfahrt, ehe die Steigung zum Ziel beginnt. Die Steigung zum Monte Pana ist mit sechseinhalb KIlometern Länge angegeben, wobei die ersten vier noch moderat steil sind. Das Finale hat es dann aber in sich! Die letzten zwei Kilometer haben fast 12% Durchschnittssteigung.

Die Favoriten

Für eine starke Ausreißergruppe kommen viele Fahrer in Frage. Fast alle Namen, die auf der Etappe am Sonntag in der große Fluchtgruppe waren, kann man wieder auf die Liste setzen. Doch diese 16. Etappe in im Mittelteil nahezu komplett flach. Es wäre für einige starke Kletterer in der Fluchtgruppe von Vorteil, hätte er einen Helfer für das flache Terrain dabei.

Aufgrund der Wetterbedingungen ist schwer vorherzusehen, wie dieser Etappe verläuft. Wird der Umbrail gestrichen, bleibt nur das Finale als topografische Herausforderung. Gelingt es aufgrund einer Streckenverkürzung den Ausreißer nicht, mit ausreichend Vorsprung ins Finale zu gehen, könnten am Ende auch Klassementfahrer aus dem Feld um den Sieg kämpfen.

Für einen Sieg aus einer Ausreißergruppe muss man wohl Fahrer wie Valentin Paret-Peintre, Georg Steinhauser, Nairo Quintana, Nicola Conci, Einer Rubio, Davide Piganzoli und auch Michael Storer auf dem Zettel haben. Doch auch Fahrern wie Jonathan Narvaez, Julian Alaphilippe oder Mauri Vansevenant könnte diese Etappe liegen. Besonders stark war auf der Könisgetappe auch Attila Valter unterwegs – auch mit ihm ist zu rechnen.

***** –
**** Pogacar, Valter,
*** Rubio, Quintana, V. Paret-Peintre, Steinhauser
** Narvaez, Conci, Vansevenant, Storer, Piganzoli, Martinez,
* Sheffield, Piganzoli, Tratnik, Geschke, Caruso, Arensman, Hirt, Baudin

Start: 11:20 Uhr
Ziel: ~17:15 Uhr