Profil 17. Etappe des Giro d'Italia 2024

Nach der verkürzten 16. Etappe, auf der sich Tadej Pogacar seinen fünften Etappensieg holte, geht es nun mit der nächsten Bergetappe weiter. Das 159 Kilometer lange Teilstück hat fast 4000 Höhenmeter. Eine Etappe, bei der es kaum flache Meter gibt. Die größte Schwierigkeit wartet im Finale, dann wird der Passo Brocon gleich zwei Mal erklommen – jedoch aus unterschiedlichen Richtungen. Die Schlusssteigung ist fast 10 Kilometer lang, dabei fast 8% steil.

Es könnte eine große Chance für eine starke Ausreißergruppe sein. Pogacar hat fünf Siege in der Tasche und Rosa sicher auf den Schultern. Er muss sein Team nicht unnötig einspannen, sollte kein gefährlicher Fahrer für sein Rosa Trikot in der Gruppe des Tages sein. Stichwort gefährliche Fahrer für Rosa: Dieser Kreis ist sehr klein geworden. Antonio Tiberi als Gesamtfünfter hat bereits mehr als 10 Minuten Rückstand auf Pogacar.

Doch wie es bei Bergetappen so ist, bei denen Ausreißer gute Chancen haben durchzukommen, ist der Kampf zu Beginn des Tages intensiv. Je länger es dauert, ehe die Gruppe des Tages steht, desto weniger Strecke bleibt dieser Gruppe, einen Vorsprung auf das Feld herauszufahren. Und wie man bereits in den vergangenen zwei Wochen sehen konnte: Ist die Lücke zu den Ausreißern vorm Finale recht klein, weckt das die Etappengier des UAE-Teams. Doch bei dieser Etappe geht es direkt nach dem Start bergauf und die Chancen stehen sehr gut, dass sich die Gruppe des Tages schnell findet und am Ende tatsächlich ein Ausreißer jubelt.

Für die Klassementfahrer kann es durchaus ein heftiger Tag werden. Nicht nur, weil sicher einige der Top15-Klassementfahrer auch gern in der Gruppe des Tages sein wollen – was die Konkurrenz eventuell zur Reaktion zwingt, will man nicht seine Position in der Gesamtwertung einbüßen. Im schweren Finale darf man wohl mit einem Schlagabtausch der Fahrer rechnen, die noch um das Podium kämpfen.

Die Vorschau wird präsentiert von:

Die Strecke

Direkt nach dem Start beginnt die erste Steigung des Tages. Es geht zum Passo Sella. Es folgt nach der Bergwertung eine rund 14 Kilometer lange Abfahrt und danach ein leicht abfallender Abschnitt von fast 30 Kilometern. Danach geht es wieder bergauf. Zunächst moderat, dann die letzten sechs Kilometer zum Passo Rolle mit mehr als 6% Steigung. Wieder folgt eine lange Abfahrt und dann geht es hinauf zur Bergwertung am Passo Gobbera, danach hinab zum Intergiro.

Etwas mehr als 40 Kilometer vor dem Ende geht es den Passo Brocon von Norden hinauf. Rund 29 Kilometer vor dem Ende kommen die Fahrer dann am Ziel vorbei, gehen aber noch auf eine Schleife. Hinab zum letzten Sprint.

Nach der Sprintwertung in Pieve Tesino geht es dann zur Schlusssteigung. Es geht wieder den Passo Brocon hinauf, diesmal aber von Westen. Von dieser Seite ist der Anstieg kürzer, aber steiler. Für rund drei Kilometer geht es im Mittelteil mit mehr als 10% hinauf.

Nach einem Steilstück ist es rund zwei Kilometer vor dem Ende für einige hundert Meter flach, dann folgt wieder ein kurzes Steilstück und die letzten 500 Meter zum Ziel sind wieder eher flach.

Sprintwertungen:
Intergiro: km 112 Canal San Bovo
Intermediate Sprints: km 46.7 Predazzo | km 147.2 Pieve Tesino

Bergwertungen:
km 8.9 – Passo Sella – m 2244 (2a cat.)
km 67.6 – Passo Rolle – m 1972 (1a cat.)
km 100.4 – Passo Gobbera – m 985 (3a cat.)
km 127.2 – Albergo Passo Brocon – m 1615 (2a cat.)
km 159 – PASSO BROCON – m 1610 (1a cat.-arr)

Die Favoriten

Es ist eine ideale Etappe für kletterstarke Ausreißer! Fahrer wie Nairo Quintana, Jan Hirt, Georg Steinhauser, Michael Storer und Valentin Paret-Peintre darf man viel zutrauen. Auch Simon Geschke, Nicola Conci, Attila Valter, Davide Piganzoli kann man in der Gruppe des Tages erwarten. Vielleicht auch Filippo Zana und Giulio Pellizzari.

***** –
**** Nairo Quintana, Attila Valter
*** Storer, Paret-Peintre, Pellizzari, Hirt
** Steinhauser, Fortunato, Zana, Rubio, Pogacar, Caruso,
* Pellizzari, Geschke, Conci, Bardet, Tratnik, Narvaez, Vansevenant, Vermaerke,

Start: 12:35 Uhr
Ziel: ~17:15 Uhr