Tim Merlier (Foto: © Roth&Roth / SCA)

Tim Merlier (Soudal-Quick Step) hat die 18. Etappe des Giro d‘ Italia gewonnen. Im hektischen Sprint setzte sich der Belgier knapp vor Jonathan Milan (Lidl-Trek) und Kaden Groves (Alpecin-Deceuninck) durch und sicherte sich damit den zweiten Tageserfolg bei der diesjährigen Rundfahrt. „Ich war überrascht, wie schnell der letzte Kilometer war“, sagte der Tagesschnellste im Siegerinterview. Er sei froh gewesen, die richtige Lücke gefunden zu haben.  

Die Klassementfahrer konnten auf der Flachetappe durchschnaufen. Tadej Pogacar (UAE Emirates) liegt in der Gesamtwertung weiter knapp acht Minuten vor Daniel Felipe Martinez (Bora-hansgrohe). In der Punktewertung konnte Jonathan Milan seinen Vorsprung vor Kaden Groves ausbauen.

So lief die Etappe

Sprinter oder Ausreißer? So lautete die Frage vor der 18. Etappe, die die Fahrer über 178 Kilometer von Fiera di Primiero nach Padua führen sollte. Am Start fehlte krankheitsbedingt Christian Scaroni (Astana Qazaqstan), der zwischenzeitlich stellvertretend für Tadej Pogacar (UAE Emirates) das Blaue Trikot getragen hatte. Somit gingen 144 Fahrer von ursprünglich 176 Fahrern ins Rennen.

Die Ausreißergruppe des Tages bildete sich kurz nach dem Start auf dem Weg zur einzigen Bergwertung. Mit Mikkel Honore (EF Education EasyPost), Mirco Maestri, Andrea Pietrobon (Polti-Kometa) und Filippo Fiorelli (VF Group-Bardiani CSF-Faizanè) hatten sich vier Fahrer vom Feld gelöst, die bei diesem Giro schon mehrfach ihr Glück in der Flucht gesucht hatten. Die Bergpunkte gingen an Maestri, Honore und Fiorelli. 

Der Vorsprung auf das Feld wuchs auf maximal zweieinhalb Minuten an. Im Peloton übernahm Lidl-Trek die Tempokontrolle. Bei der ersten Sprintwertung sicherte sich Pietrobon die Höchstpunkzahl. Im Feld, das zu diesem Zeitpunkt etwa eine Minute Rückstand hatte, heimste Milan weitere vier Punkte ein, womit er seine Führung in der Punktewertung ausbaute. Den zweiten Zwischensprint (Intergiro) gewann wie erwartet Fiorelli, der damit seine Führung in dieser Sonderwertung vor Julian Alaphilippe (Soudal-Quick Step) vergrößerte. Im Feld dahinter sammelte Milan weitere Punkte. 

Der Vorsprung der Ausreißer schmolz dahin, derweil sich Edoardo Affini (Visma | Lease a Bike) aus dem Feld lösen konnte und 55 km vor dem Ziel zum Führungsquartett aufschloss. Beim letzten Zwischensprint lag nochmal Fiorelli vorne. Gut zehn Kilometer vor dem Ziel war es dann um die hartnäckigen Ausreißer (und die Ausgangsfrage) geschehen. Bis zum Schluss gaben die Sprinterteams den Ton an. Im chaotischen Finale hatte dann Tim Merlier (Soudal-Quick Step) knapp die Nase vorne vor dem favorisierten Jonathan Milan (Lidl-Trek), der den Kontakt zu seinem Lead-out verloren hatte und somit nicht optimal positioniert war.

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