Nach der schweren Bergetappe am Mittwoch, auf der sich Georg Steinhauser den Sieg holte, geht es nun deutlich weniger anspruchsvoll weiter. Nur eine Bergwertung ist im Profil vermerkt, insgesamt sind nur rund 840 Höhenmeter zu bewältigen. Es ist eine echte Flachetappe. Doch ob am Ende die Sprinter den Sieg unter sich ausmachen, oder doch ein Ausreißer jubelt, bleibt abzuwarten.
Es ist die vorletzte Chance für die Sprinter bei diesem Giro und sehr gern würden die endschnellen Männer im Feld zeigen, was sie drauf haben. Doch das Feld der Sprinter ist klein geworden und die Teams und Fahrer werden nach fast drei Wochen Giro langsam müde. Setzt sich früh im Rennen eine große Gruppe ab, werden es die wenigen Sprinterteams schwer haben, diese in Reichweite zu halten. Es wird sich vielleicht schnell zeigen, ob es ein Ausreißertag wird.
Für die Klassementfahrer ist es ein Tag zum Durchschnaufen, nach den harten Etappen der vergangenen Tage. Sie werden versuchen, maximal zu regenerieren und den Aufwand während dieser 18. Etappe so gering wie möglich zu halten. Schließlich stehen noch zwei schwere Etappen bevor, ehe es zum letzten Abschnitt in Rom geht.
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Die Strecke
Los geht’s in Fiera di Primiero. Die ersten Kilometer gehen bergab, dann beginnt die erste und einzige kategorisierte Steigung des Tages. Der Gipfel ist nach knapp 18 Kilometern erreicht. Nach der Abfahrt folgt ein sehr langes, leicht abfallendes Stück. Dann wird es vor und nach der ersten Sprintwertung ganz leicht wellig. Anschließend bleibt es flach, bis zum Ziel.
Im Finale in Padua gibt es zwei enge Kurven. Kurz nach der 1km-Marke geht es 90 Grad links weg, dann gibt es noch eine Rechtskurve auf die Zielgerade.
Sprintwertungen:
Intergiro Sprint: km 106.8 Villorba
Intermediate Sprints: km 67.9 Valdobbiadene | km 131.5 Martellago
Bergwertung:
km 17.6 – Lamon – m 608 (4a cat.)
Die Favoriten
Es scheint eine ideale Etappe für die Sprinter zu sein. Und auch wenn mit Olav Kool, Fabio Jakobsen, Phil Bauhaus und Bini Girmay einige endschnelle den Giro bereits verlassen haben, sind noch einige Sprinter im Rennen. Jonathan Milan – der bislang beste Sprinter dieses Giro, Kaden Groves, Alberto Dainese, Tim Merlier, Caleb Ewan, Juan Molano, … es hätten also sicher einige Teams ein Interesse daran, für einen Massensprint zu sorgen.
Doch nach fast drei Wochen und den superschweren Etappen der vergangenen Tage fühlen sich sicher nur wenige Fahrer frisch. Das gibt Ausreißern vielleicht die Chance auf den Tagessieg. Sollte sich früh eine große Gruppe absetzen, müssten die Sprinterteams schon früh Kräfte investieren – und je nach Gruppe auch direkt gemeinsam arbeiten. Gibt es im weiteren Verlauf Konterattacken, oder geht erst im Finale eine Gruppe, könnten diese dann fehlen. Oder überlassen die anderen Teams der Lidl-Trek-Mannschaft die Arbeit, weil Milan die größten Chancen auf den Sprintsieg hat? Auch das ist möglich.
Man wird zu Beginn der Etappe erkennen können, welche Mannschaften mit welcher Absicht ins Rennen gehen. Starke Fahrer, die auch bei einer langen Flucht erfolgreich sein können, gibt es einige im Feld. Michael Valgren, Matteo Trentin, Edoardo Affini, Simon Clarke, Lewis Askey und Dries de Potter sind nur einige Namen.
***** Jonathan Milan
**** Alberto Dainese, Tim Merlier
*** Groves, Trentin, Molano
** Affini, Valgren, Pithie, Ewan,
* Clarke, Ganna,
Start: 13:00 Uhr
Ziel: ~17:15