Die 19. Etappe hat einen zweigeteilten Parcours. Die erste Hälfte ist flach, in der zweiten wird es anspruchsvoll – so hat dieses Teilstück insgesamt doch rund 3000 Höhenmeter. Der Parcours scheint ideal für bergfeste Ausreißer und Leader Tadej Pogacar hatte in der Pressekonferenz am Mittwoch diese Etappe als „Ausreißeretappe“ eingeschätzt. Er selbst schaut wohl bereits ein wenig auf den Samstag, wo die letzte schwere Bergetappe ansteht.
Für viele Fahrer und Teams ist es die letzte Chance, bei diesem Giro etwas zu holen. So werden einige sehr motiviert und mit der Brechstange agieren. Doch die drei harten Wochen haben Spuren hinterlassen. Es ist möglich, dass es einige Kilometer dauert, ehe die Gruppe des Tages endgültig steht. Um vor dem Feld sicher zu sein, braucht es durchaus einige Minuten Vorsprung, sonst könnten aus dem Feld Konterattacken im schweren Finale erfolgreich sein.
Die Klassementfahrer könnten im Finale durchaus etwas probieren. Die Anstiege sind steil und wer hier einen schlechten Tag erwischt, kann durchaus Zeit verlieren.
Die Vorschau wird präsentiert von:
Die Strecke
Es geht von Süden nach Norden. Nach dem Start in Mortegliano geht es zunächst flach bis zum ersten Sprint. Anschließend minimal ansteigend zur ersten echten Steigung – diese beginnt nach etwas mehr als 85 Kilometern, ist aber nicht als Bergwertung eingestuft. Ab hier beginnt das Auf & Ab.
Die erste Bergwertung ist der Passo Duron. Es ist eine kurze, aber giftige Steigung. Im unteren Teil geht es mit fast 20% bergauf.
Es folgt nach der kurzen Abfahrt direkt die nächste Steigung. Und nach der Bergwertung am Sella Valcalda geht es wieder bergab und erneut bergan – diesmal unkategorisiert. Einige Kilometer ist die Straße nur leicht ansteigend, ehe es zur letzten Bergwertung des Tages geht.
Die Steigung zur Cima Sappada ist zwar recht lang, aber überwiegend moderat steil. Doch im letzten Drittel der Steigung wird es durchaus happig. Vielleicht der ideale Moment für die finale Attacke im Kampf um den Tagessieg.
Vom Gipfel sind es nur rund sechs Kilometer bis ins Ziel. In der Anfahrt zur Ziellinie wird noch eine kleine Schleife gefahren, es geht ab der Zwei-Kilometer-Marke nochmals für mehrere hundert Meter mit rund 6% bergan. Vielleicht ist auch das der Ort der Entscheidung über den Tagessieg.
Sprintwertungen:
Intergiro Sprint: km 100.4 Paularo
Intermediate Sprints: km 56.1 Peonis | km 116.3 Cercivento
Bergwertungen:
km 104.9 – Passo Duron – m 1076 (2a cat.)
km 121.7 – Sella Valcalda – m 958 (3a cat.)
km 150.8 – Cima Sappada – m 1290 (2a cat.)
Die Favoriten
Die Chancen für starke Ausreißer stehen sehr gut und ganz sicher werden einige Fahrer versuchen, in der Gruppe des Tages dabei zu sein. Jhonathan Narvaez, Julian Alaphilippe, Ewen Costiou, Aurélien Paret-Peintre, Georg Steinhauser, Marco Frigo, Amanuel Ghebreigzabhier … einige Fahrer hat man immer wieder in Fluchtgruppen gesehen. Diese Etappe ist nicht ganz so schwer, wie die Bergetappen der zurückliegen Tage. Das eröffnet auch weniger guten Kletterern Chancen. Alessandro De Marchi beispielsweise, oder auch Andrea Bagioli und Pelayo Sánchez.
Auch Fahrer wie Mauri Vansevenant, Alessandro Tonelli, Magnus Sheffield, die Bais-Brüder, Nicola Conci, Mirco Maestri oder Simone Velasco wären in der Ausreißergruppe keine Überraschung.
***** –
**** Narvaez, Plapp, Valter
*** Alaphilippe, Vendrame, Paret-Peintre, Conci
** Frigo, Vansevenant, Pogacar, Vermaerke, Steinhauser
* Velasco, Quintana, De Marchi, Causo, Ghebreigzabhier, Sheffield
Start: 13:05 Uhr
Ziel: ~17:15 Uhr