
Nach dem starken DSM-Doppelsieg zum Auftakt geht Romain Bardet im Gelben Trikot auf die zweite Etappe. Ob der Franzose das Trikot nach nur einem Tag wieder abgeben muss, bleibt abzuwarten. Sein Polster ist sehr klein und beim schweren Finale der Etappe verliert auch ein Top-Fahrer wie er schnell einige Sekunden.
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Den kurzen, aber steilen Anstieg im Finale hinauf nach San Luca kennen viele Fahrer im Peloton. Beim Giro dell’Emilia 2023, wo dieser nicht nur zwei Mal, wie bei der Tour am Sonntag gefahren wird, siegte Primoz Roglic! Doch anders als beim Giro dell’Emilia ist das Ziel der zweiten Touretappe nicht am Gipfel der Steigung, sondern unten im Zentrum von Bologna.
Die Schwierigkeiten dieses Teilstücks lauern aber nicht nur auf der Schlussrunde in Bologna. Es ist eine knifflige Etappe, bei der es in der zweiten Hälfte auf und ab geht! Erneut könnte hier ein früher Vorstoß von Erfolg gekrönt sein. Es gilt für die Klassementfahrer aufmerksam zu sein, denn schnell verliert man auf diesem Terrain wertvolle Sekunden.
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Die Strecke

Gestartet wird die Etappe in Cesenatico. Nach einigen neutralisierten Kilometern erfolgt der scharfe Start. Zunächst ist es flach und es geht gen Norden nach Ravenna, anschließend gen Südwesten nach Faenza. Die ersten 60 Kilometer sind komplett flach, dann beginnt die Steigung zur ersten Bergwertung des Tages.
Nach der ersten Bergwertung geht es bergab und direkt wieder steil hinauf zur zweiten Bergwertung. Diesmal nur rund eineinhalb Kilometer, aber mit satten 10% im Schnitt durchaus steil. Beide Bergwertungen gehören zur dritten Kategorie. Es geht anschließend nach Imola und es folgt ein fast 40 Kilometer langes Flachstück.
Über zwei kleinere Anstiege geht es nach Bologna, wo 37 Kilometer vor dem Ende die Ziellinie passiert wird und es auf eine anspruchsvolle Schlussrunde geht, die zwei Mal gefahren wird. Die Einfahrt auf den Parcours der Schlussrunde ist rund zwei Kilometer vor der Ziellinie – so können die Fahrer sich die letzten Meter zum Ziel bereits zwei Mal anschauen, ehe es um den Tagessieg geht.

In jeder der beiden Schlussrunden geht es die Steigung zur San Luca hinauf. 1,9 km lang – 10,6% im Schnitt steil! Ein heftiger Anstieg, den viele Fahrer bereits vom italienischen Herbstklassiker Giro dell’Emilia kennen.
Bei der zweiten Überfahrt gibt es am Gipfel Bonussekunden!
Die Bergwertungen:
km 74 – Côte de Monticino – 2 km à 7,5 %
km 88,8 – Côte de Gallisterna – 1,2 km à 12,8 %
km 139 – Côte de Botteghino di Zocca – 1,9 km à 6,9 %
km 151,2 – Côte de Montecalvo – 2,7 km à 7,7 %
km 168,3 – Côte de San Luca – 1,9 km à 10,6 %
km 186,6 – Côte de San Luca – 1,9 km à 10,6 %
Sprintwertung:
KM 108,1 • DOZZA
Die Favoriten
Der steile Anstieg nach San Luca liegt den explosiven Kletterern. Fahrer wie Primoz Roglic und Tadej Pogacar sind hier in ihrem Element. Doch die Taktik kann durchaus einen Rolle spielen. Schickt UAE beim ersten Aufstieg einen Fahrer wie Adam Yates voraus, gehen dann vielleicht Männer wie Aleks Vlasov und Matteo Jorgenson mit, stellt sich die Frage, wer im Feld die Tempoarbeit übernimmt. Dann könnte auch eine Gruppe durchkommen, die sich bei der ersten Auffahrt absetzt. Das wahrscheinlichste Szenario ist jedoch, dass die Top-Fahrer bei der ersten Auffahrt „aussortieren“ lassen und dann im zweiten Aufstieg attackieren.
Doch eine ganze Reihe von starken Fahrern hat einen eigenen Plan für diesen Tag. Beispielsweise der Italienische Meister – Alberto Bettiol. Er wird nicht bis zur zweiten Auffahrt warten können, muss seine Chance zum Angriff vorher nutzen. Vielleicht wird er Begleiter finden, wenn er attackiert – dann wird es für die Verfolger schwer, sie auf diesem Parcours wieder einzufangen.
***** Tadej Pogacar
**** Primoz Roglic, Tom Pidcock
*** Ciccone, Van Gils, Onley
** Vlasov, Vingegaard, Yates, Gee, Bilbao
* Bettiol, Van Aert, Mas , Almeida, Healy, Rodríguez
Start: 12:15 Uhr
Ziel: ~17:30 Uhr