
Es ist der Abschlusstag des Grand Depart in Italien – am Dienstag wird das Peloton zwar noch in Italien starten, aber dann nach Frankreich weiterziehen. Mit fast 230 Kilometern ist die dritte Etappe das längste Teilstück dieser Tour de France. Drei Bergwertungen der 4. Kategorie, nur 1200 Höhenmeter – es ist die erste echte Flachetappe dieser 111. Tour de France .
Nach zwei schweren Renntagen zum Auftakt kommen nun die Sprinter zum Zug. Doch es wird wohl erneut kein einfacher Tag. Zu den 229 Rennkilometern kommen noch rund 10 Kilometer Neutralisation. Im Verlauf des Tages ist Regen angekündigt, was die Straßen rutschig macht und bei einer Sprintetappe für Stress sorgt. Bei den ersten Sprintetappen der Tour wird es meist hektisch, kommt noch Nässe dazu, kann es chaotisch werden. Alle Sprinter sind top motiviert, wollen endlich zeigen was sie drauf haben. Bei den Positionskämpfen können kleine Fehler zu Stürzen führen.
Für die Klassementfahrer geht es nur darum, ohne Sturz und Zeitverlust das Ziel zu erreichen, denn ihr Blick geht schon voraus auf den Dienstag, wo der Galibier ansteht.
Anzeige
Die Strecke

Der Parcours führt von Ost nach West. Abgesehen von wenigen Hügeln sind die ersten 150 Kilometer flach. Auf dem Weg nach Alba gibt es zwei kurze Anstiege, einer ist als Bergwertung kategorisiert. Rund 50 Kilometer vor dem Ende folgt der letzte Anstieg. Danach geht es flach in Richtung Ziel in Turin.
In der Anfahrt zum Ziel geht es lange geradeaus, aber dann wird mit zwei Linkskurven ein U-Turn vollzogen. So wird es für viele Sprintzüge darum gehen, vor der ersten Linkskurve ganz vorn zu sein. Das Tempo wird immens sein, so wird man auf der rund 700 Meter langen Zielgerade wohl nur mit sehr großem Kraftaufwand Positionen gutmachen können.
Bergwertungen:
km 70,8 Côte de Tortone – Fausto Coppi –1,1 km à 6,3 %
km 156,1 – Côte de Barbaresco – 1,5 km à 6,5 %
km 181,4 – Côte de Sommariva Perno –e 3,1 km à 4,6 %
Sprintwertung:
KM 94,3 • ALEXANDRIE
Die Favoriten
Im vergangenen Jahr war Jasper Philipsen der schnellste Sprinter der Tour de France. Er ist auch für diese Etappe der Top-Favorit, doch so souverän wie im vergangenen Jahr agierte Philipsen zuletzt nicht. Mit Dylan Groenewegen, Pascal Ackermann und vor allem Mads Pedersen hat Philipsen starke Konkurrenz. Man muss abwarten, wie gut die endschnellen Männer den schweren Tour-Auftakt verkraftet haben. Fabio Jakobsen und Mark Cavendish sind zwei super Sprinter, doch sie hatten an den beiden Auftakt-Tagen doch sehr gelitten.
Der erste Sprint der Tour ist oft hektisch, gibt aber Aufschluss über die Form der Sprinter und ihrer Leadouts. Man darf gespannt sein, ob Philipsen erneut die Sprints dominieren kann, oder ob es gar Überraschungen gibt. Aus deutscher Sicht sind mit Phil Bauhaus und Pascal Ackermann zwei starke Fahrer dabei – die beste Sprintunterstützung haben aber wohl andere Fahrer.
***** Jasper Philipsen
**** Mads Pedersen, Dylan Groenewegen
*** De Lie, Van Aert, Kristoff, Bennett
** Ackermann, Bauhaus, Thijssen, Waerenskjold
* Cavendish, Girmay, Démare, Gaviria, Coquard, van den Berg, Jakobsen
Start: 11:15 Uhr
Ziel: ~17:15 Uhr