Anthony Turgis (TotalEnergies) hat die 9. Etappe der Tour de France 2024 gewonnen. Der 30-Jährige setzte sich im Sprint der kleinen Ausreißergruppe vor Tom Pidcock (Ineos Grenadiers) und Derek Gee (Israel – Premier Tech) durch.
Auf dem 199 Kilometer langen Teilstück mit Start und Ziel in Troyes mussten insgesamt 32,2 Kilometer Schotterpiste absolviert werden. Nach rund 40 Rennkilometern formierte sich die Gruppe des Tages, die am Ende auch den Sieg unter sich ausmachte.
Im Kampf um Gelb gab es einige Attacken, auch von Tadej Pogacar (UAE). Am Ende erreichten die Top-Favoriten auf den Gesamtsieg gemeinsam das Ziel. So bleibt Pogacar in Gelb und führt weiter mit 33 Sekunden Vorsprung vor Remco Evenepoel (Soudal-QuickStep). Jonas Vingegaard (Visma | Lease a Bike) liegt weiter 1:15 min hinter Pogacar auf Rang drei.
In Grün bleibt weiter Biniam Girmay (Intermarché – Wanty), der seinen Vorsprung etwas ausbaute. Das Bergtrikot trägt weiter Jonas Abrahamsen (UnoX- Mobility) und Remco Evenepoel ist weiterhin der Mann im Weißen Trikot.
So lief das Rennen
Direkt nach dem scharfen Start begannen die Attacken. Wieder offensiv Jonas Abrahamsen im Bergtrikot. Die ersten Angriffe waren nicht erfolgreich, dann lösten sich fünf Fahrer: Romain Gregoire (Groupama-FDJ), Neilson Powless (EF Education-EasyPost), Jarrad Drizners (Lotto-dstny), Derek Gee (Israel-Premier Tech) und Paul Lapeira (Decathlon-Ag2r La Mondiale). Doch das Feld reagierte und setzte nach.
Nach rund 40 Kilometern beruhige sich das Rennen für einen Moment, doch dann wurde erneut angegriffen. Elmar Reinders (Jayco-AlUla), Jasper Stuvyen (Lidl-Trek), Gianni Vermeersch (Alpecin-Deceuninck), Neilson Powless ( EF Education-EasyPost), Maxim Van Gils (Lotto-dstny), Derek Gee (Israel-Premier Tech), Oier Lazkano, Javier Romo (Movistar Team), Alexey Lutsenko (Astana Qazaqstan) und Anthony Turgis (Total Energies) gingen mit rund 20 Sekunden Vorsprung in den ersten Gravel-Abschnitt.
Pidcock und Healy schafften den Sprung nach vorn, auch dank Powless, der sich zwischenzeitlich zum Verfolgerduo zurückfallen ließ. Dahinter kämpfte eine Gruppe mit Bardet, De Lie, Cort Nielsen und Küng um den Anschluss. Die erste Bergwertung gewann Vermeersch, die zweite Aranburu.
Roglic abgehängt
Im vierten Schotter-Sektor kam es zum Stau im Feld. Einige Fahrer mussten anhalten und schieben. Es riss im Feld sehr weit vorn. Roglic war nicht in der vordersten Gruppe – anders als Pogacar, Evenepoel und Vingegaard.
😓 Still 13 white roads to go…
— Tour de France™ (@LeTour) July 7, 2024
😓 Plus que 13 chemins blancs…#TDF2024 pic.twitter.com/IXHqBsVeV5
Beim Zwischensprint war Turgis vorn. Dahinter sprang Roglic allein nach vorn in die Gruppe um Pogacar und Vingegaard.
Rund 100 Kilometer vor dem Ende ging das Team UAE im Feld an die Spitze und bestimmte das Tempo. So schmolz der Vorsprung der Spitze schnell auf rund eine Minute zusammen. Vingegaard hatte Defekt, bekam das Rad von Tratnik und schaffte schnell den Anschluss an das Feld. Lutsenko holte sich die dritte Bergwertung des Tages, rund 91 Kilometer vor dem Ende. Das Feld lag nur noch rund 40 Sekunden zurück – dort machte UAE weiter das Tempo.
Attacke Pogacar
Etwa 89 Kilometer vor dem Ende ging Pogacar an die Spitze und löste sich. Evenepoel schloss die Lücke. Wenig später schloss auch Visma | Lease a Bike die Lücke.
In Sektor 10 (rund 80km vor dem Ende) ging Visma ganz vorn in die Steigung und Van Aert machte das Tempo. Das Feld war langgezogen und dünnte sich extrem aus.
💥 @EvenepoelRemco attacks 🇧🇪#TDF2024 pic.twitter.com/4OHbSnTvmR
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Dann setzte Remco Evenepoel 78 Kilometer vor dem Ende seinen Angriff und löste sich. Kurze Zeit später attackierte Pogacar und schloss mit Vingegaard am Hinterrad die Lücke. Sie schlossen zu dritt die Lücke zur Spitze. Vingegaard beteiligte sich nicht an der Tempoarbeit – so ließ sich das Trio wieder ins Feld zurückfallen.
Rund 57 Kilometer vor dem Ende bekam Evenepoel in der Einfahrt zum Schottersektor ein Problem und fiel zurück. Er kämpfte sich aber zurück ins Feld. Rund 50 Kilometer vor dem Ziel kam Aleksandr Vlasov zu Fall. Er stürzte in den Graben neben der Straße, konnte aber das Rennen fortsetzen.
Etwas mehr als 40 Kilometer vor dem Ende wurde aus dem Feld attackiert – Van der Poel, Tiller, Girmay, Matthews, Fuglsang und Costa lösten sich aus dem Feld. Die Spitze mit Jasper Stuvyen (Lidl-Trek), Tom Pidcock (Ineos Grenadiers), Ben Healy (EF Education-EasyPost), Derek Gee (Israel-Premier Tech), Alexey Lutsenko (Astana Qazaqstan), Alex Aranburu, Javier Romo (Movistar Team) und Anthony Turgis (Total Energies) lag zu diesem Zeitpunkt noch etwas mehr als eine Minute voraus.
Etwas mehr als 20 Kilometer vor dem Ende griff Pogacar im Schotterabschnitt 4 noch einmal an. Er löste sich einige Meter. Matteo Jorgenson schloss mit Vingegaard am Hinterrad die Lücke zum Mann in Gelb.
17 Kilometer vor dem Ende setzte Turgis an der Spitze die erste Attacke. Doch sowohl sein Angriff, als auch der von Lutsenko wenig später wurden neutralisiert. Dann griff Stuyven an und setzte sich tatsächlich etwas ab. Er hielt sich lange an der Spitze, wurde aber an der 1000-Meter-Marke eingeholt. Den Sprint der kleinen Spitzengruppe um den Tagessieg gewann dann Turgis vor Pidcock.
Pogacar probierte es im letzten Schotterabschnitt noch einmal, konnte aber Vingegaard nicht distanzieren. So erreichte die Gruppe der Favoriten gemeinsam das Ziel und Pascal Ackermann gewann den Sprint des Feldes.
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