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Versorgungslücke?

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So stark Tadej Pogacar bei seiner Attacke über den Gipfel des Puy Mary-Pas de Peyrol aussah, so angeschlagen wirkte er, als ihn Jonas Vingegaard am Col de Pertus auffuhr und am Ende im Sprint schlug. Auch im Ziel wirkte Pogi fertiger als sonst nach derartigen Parforceritten.

Michael Rasmussen, Ex-Radprofi, der Gelb tragend wegen Doping von der Tour 2007 ausgeschlossen wurde, sah in Pogacars Einbruch eine Versorgungslücke – sprich eine Unterversorgung mit Kohlenhydraten – und verwies auf eine ähnliche Situation auf der Galibier-Etappe 2022.

Doch ist das zu einfach gedacht? Natürlich sind Kohlenhydrate wichtig, aber vielleicht hat sich Pogi mit seinem Antritt ganz einfach übernommen und beispielsweise zu viel Laktat angehäuft? Oder rührt das Versorgungsdefizit aus den ersten Rennstunden und Pogacar hatte auf dem Weg ins Finale – vor seiner Attacke – zu wenig getrunken und gegessen? Sein Teamkollege Joao Almeida sprach davon, dass er selbst gecooked sei. Pogacar war im Finale gut versorgt. Hatte wohl ein Gel im Trikot und eine Flasche am Rad. 

Spannend war von Pogacar im Ziel-Interview zu hören, dass er sich viel stärker und besser auf längere Berge wie sie in den Pyrenäen und Alpen auf das Peloton warten, vorbereitet hätte. Ist dies der Fall, dann hat er auch seinen Organismus „umgepolt“ und würde weniger Carbs brauchen, dafür aber vielleicht harte explosive Antritte nicht mehr so gut tolerieren. Was auch immer dahinter steckt – die Pyrenäen am Wochenende werden Aufschluss geben, wer von beiden mit den langen Anstiegen besser klar kommt!

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