Nach der flachsten Etappe dieser Tour und dem Sieg von Jasper Philipsen am Dienstag geht es nun mit einer kniffligen Etappe weiter. Der Parcours ist zunächst nicht sehr anspruchsvoll, doch das Finale führt das Peloton ins Zentralmassiv. Dieses 11. Teilstück sollte man nicht unterschätzen! Auf den letzten 45 Kilometern zum Ziel müssen 1500 Höhenmeter bewältigt werden – viele Passagen zum ausruhen gibt es in diesem Finale nicht. Es sind zwar keine superlange Berge, aber giftig steile Anstiege mit heftigen Rampen. Wer hier einen schlechten Tag hat, kann schnell viel Zeit verlieren.
Durchaus möglich, dass es zwei Rennen in einem gibt – eines um den Tagessieg bei den Ausreißern, das andere um die Sekunden für die Gesamtwertung zwischen den Klassemenetfahrern.
Angriffe der Klassementfahrer sind durchaus möglich! Die kurzen Anstiege laden zur Attacke ein, zudem kann es sinnvoll sein, einen Helfer in der Ausreißergruppe des Tages zu platzieren. Kommt dann der Angriff aus dem Feld ist so die Hilfe der „Relaisstation“ möglich.
Doch vielleicht möchte Tadej Pogacar das Gelbe Trikot sogar abgeben. Nach der Etappe am Dienstag freute er sich, dass er die tägliche Prozedur des Gesamtführenden schnell hinter sich gebracht hatte. Sicher wäre es ihm gelegen, würde er sich das für einige Tage sparen. Doch sehr viele Fahrer kommen für die Übernahme von Gelb nicht mehr in Frage, da die Abstände in der Gesamtwertung bereits sehr groß sind. Fahrer wie Guillaume Martin oder Steff Cras und Ben Healy haben nur rund sieben Minuten Rückstand – vielleicht gibt es dort Hoffnung auf Gelb.
Die Strecke
Es geht weiter gen Sünden, hinein ins Zentralmassiv. Die ersten rund 150 Kilometer sind wenig anspruchsvoll, das Finale aber ist heftig! Zu Beginn gibt es für Ausreißer durchaus Gelegenheit, sich abzusetzen. Die Sprintwertung ist erst nach 65 Kilometern erreicht.
Doch der zweite Teil der Etappe ist sehr anspruchsvoll. Auf den letzten rund 45 Kilometern geht es auf und ab. Meist sind es recht kurze Anstiege, aber einige durchaus sehr steil. Dazu sind die Straßen schmal und schnell können Lücken aufreißen. Nicht nur bergauf, auch bergab lauern Gefahren. Auch wenn die Abfahrten zum Großteil nicht sehr tückisch sind.
Bergwertungen:
km 79,8 – Côte de Mouilloux – 1,9 km à 6,3 %
km 89,7 – Côte de Larodde – 3,8 km à 6 %
km 168,7 – Col de Néronne – 3,8 km à 9,1 %
km 180 – Puy Mary Pas de Peyrol – 5,4 km à 8,1 %
km 196,4 – Col de Pertus – 4,4 km à 7,9 %
km 208,2 – Col de Font de Cère – 3,3 km à 5,8 %
Sprintwertung:
KM 65 • BOURG-LASTIC
Die Favoriten
Eine starke Ausreißergruppe hat sehr gute Chancen durchzukommen. Fahrer wie Romain Bardet, der die Gegend sehr gut kennt, oder auch Maxim van Gils können sich auf diesem Terrain durchaus durchsetzen. Doch es gibt viele Fahrer, denen dieses Terrain liegt. Richard Carapaz, Oscar Onley, Georg Zimmermann, Tobias Johannessen, Alexey Lutsenko, …..
Kommt es zum Großkampf der Favoriten auf Gelb, kann am Ende auch einer der Klassementfahrer den Tagessieg bejubeln. Doch dafür darf der Rückstand auf die Ausreißergruppe nicht all zu groß werden.
***** –
**** Van Gils, Healy,
*** Bardet, Lutsenko, Zimmermann, Carapaz
** van den Broek, Grégoire, Vauquelin, Bardet
* Johannessen, Gee, Williams, Pidcock, Only, S. Yates
Start: 11:20 Uhr
Ziel: ~17:15 Uhr