Jasper Philipsen (Alpecin-Deceuninck) hat eine abwechslungsreiche 13. Etappe der Tour de France gewonnen, die in Pau mit einem Massensprint endete. Auf den weiteren Plätzen landeten Wout van Aert (Visma | Lease a Bike), Pascal Ackermann (Israel PremierTech) und Biniam Girmay (Intermarche-Wanty). Nikias Arndt (Bahrain-Victorious) wurde Fünfter. Auf der Zielgeraden waren in einem hektischen Finale u. a. Amaury Capiot (Arkea B&B Hotels) und Arnaud De Lie (Lotto Dstny) gestürzt.
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— Tour de France™ (@LeTour) July 12, 2024
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In der Punktewertung konnte Philipsen (271 Punkte) den Rückstand auf Girmay (346 Punkte) etwas verkürzen. An der Spitze der Gesamtwertung gab es keine Veränderungen. Tadej Pogacar (UAE Emirates) führt weiter mit 1:06 Min. vor Remco Evenepoel (Soudal QuickStep) und 1:14 Min. vor Jonas Vingegaard (Visma | Lease a Bike). Ebenfalls unverändert ist die Situation in der Bergwertung, in der Pogacar und Jonas Abrahamsen (Uno-X Mobilty) punktgleich vorne liegen.
So lief die Etappe
Die Pyrenäen kommen! Die 13. Etappe führte den Tour-Tross von Agen nach Pau – der Zielort ist bereits zum 75. Mal bei der Frankreich-Rundfahrt dabei.
Die 165,3 km lange Flachetappe sprach noch einmal die Sprinter an, bevor am Wochenende die Berge rufen. Nur noch 160 Fahrer standen in Agen am Start. Nicht mehr dabei war unter anderem Primoz Roglic, der nach seinem Sturz auf der 12. Etappe aussteigen musste. Da auch Sprinterteams wie Alpecin-Deceuninck und Astana-Qazaqstan von Ausfällen betroffen waren, durfte sich eine Ausreißergruppe realistische Chancen ausrechnen, heute einmal durchzukommen.
Eine namhafte Gruppe mit 22 Fahrern – von Jonas Abrahamsen bis Mathieu van der Poel – konnte sich rasch absetzen. Da Jayco-AlUla keinen Fahrer vorne platziert hatte, übernahm das Team die Tempoarbeit im Feld – später stieg Visma | Lease a Bike ein, die keine große Lust verspürten, dem GC-Bestplatzierten der Ausreißer, Adam Yates (UAE Emirates), einen Freifahrtschein auszustellen. Der Vorsprung der Ausreißer pendelte dadurch über einen längeren Zeitraum zwischen 30 und 40 Sekunden.
Nach einer Tempoverschärfung von Wout van Aert teilte sich das Hauptfeld zwischenzeitlich. Die elf attackierenden Fahrer, darunter Jonas Vingegaard, Tadej Pogacar und Remco Evenepoel, wurden aber schnell wieder vom Feld gestellt. Vorne fuhren durch die Aktion nur noch 21 Fahrer: Jan Tratnik hatte sich zurückfallen lassen, um sein Visma-Team zu unterstützen. Die Rundfahrt aufgeben musste in dieser Rennphase der gesundheitlich angeschlagene Juan Ayuso – Tadej Pogacar verlor damit einen wichtigen Helfer.
Der Vorsprung der Ausreißer wuchs etwas an – 120 km vor dem Ziel betrug er erstmals mehr als 1 Minute. Genug Zeit, um einmal die 21 Fahrer dieser Gruppe aufzuzählen: Adam Yates (UAE), Michal Kwiatkowski (Ineos Grenadiers), Julien Bernard, Toms Skujins (Lidl-Trek), Matej Mohoric (Bahrain-Victorious), Kevin Geniets, Romain Grégoire (Groupama-FDJ), Mathieu van der Poel, Axel Laurance (Alpecin-Deceuninck), Rui Costa, Neilson Powless, Marijn van den Berg (EF Education EasyPost), Arnaud De Lie, Brent van Moer (Lotto-Dstny), Oier Lazkano (Movistar), Frank van den Broek (dsm-Firmenich), Davide Ballerini (Astana), Magnus Cort, Jonas Abrahamsen (Uno-X), Hugo Houle, Jakob Fuglsang (Israel-PremierTech).
Das Feld ließ allerdings nicht wirklich locker – ganz vorne ließen Cort, Kwiatkowski, Gregoire und Bernard ihre Ausreißerkollegen stehen. Nach 88,5 km in den Beinen stand der Zwischensprint in Nogaro an, den Grégoire vor Bernard und Cort gewann. Etwa 1 Minute danach folgte das Feld, dem bald wieder die übrigen Ausreißer angehören sollten.
Im Hauptfeld kehrte danach allerdings keine Ruhe ein: UAE und Visma blieben angesichts des starken Windes vorne aktiv, sodass sich das Peloton, der Windkante sei Dank, in mehrere Gruppen teilte. Der Vorsprung des Ausreißerquartetts schmolz schnell, rund 49 km vor dem Ziel in Pau konnte die erste Gruppe um Pogacar und Vingegaard aufschließen.
Die zweite große Gruppe, zu der rund 75 Fahrer gehörten, kam wieder zurück, nachdem man es vorne etwas gemächlicher angehen ließ. Weit abgehängt war allerdings eine Gruppe von 20 Fahrern u. a. mit Mark Cavendish, Sam Bennett, Fernando Gaviria sowie Enric Mas.
Vor der ersten Bergwertung des Tages (4. Kategorie) gab es – wenig überraschend – gleich die nächsten Attacken: Tobias Johannessen und Richard Carapaz konnten sich etwas absetzen und nahmen auch die zweite Bergwertung gemeinsam in Angriff. An der Côte de Simacourbe hatte das Spitzenduo etwa 30 Sekunden Vorsprung. Dem Tempo im Hauptfeld Tribut zollen mussten Dylan Groenewegen, Alexander Kristoff und Phil Bauhaus – weitere Sprinter, die heute keine Chance mehr hatten.
An der Spitze wurde das Duo wieder gestellt – etwa 100 Fahrer gehörten nun zur ersten Gruppe, die den Tagessieg unter sich ausmachen sollten. Jasper Stuyven und Brent van Moer versuchten noch ihr kurzes Glück in einer Attacke, doch bis zum Finale sollte sich trotz weiterer Angriffe kein Fahrer mehr entscheidend lösen können.
Nach einem Sturz auf der Zielgeraden, bei dem u.a. Arnaud De Lie zu Fall kam, folgte ein spannendes Finish einer kleineren Gruppe, in dem Jasper Philipsen knapp vor Wout van Aert die Oberhand behielt. Im hektischen Finale mischte selbst Tadej Pogacar mit, der die Sprintetappe auf dem 9. Platz beendete.
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